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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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erfrischend. Bist du sicher, dass wir keine Freunde werden können?“, vergewisserte sie sich. Lisa schüttelte den Kopf, lächelte aber. Sheylah zuckte die Schultern und machte die Tür auf. „Willst du wissen, wieso Andrey so hart mit dir ins Gericht geht und wieso er dir nicht näher kommt?“ Sheylah erstarrte. Das ging sie nichts an. „Er hat einmal Frau und Kinder gehabt, aber das ist schon Jahrhunderte her. Als er sie überdauerte, hat er einen Eid geschworen, sich nie wieder mit einer Frau einzulassen oder sich körperlich mit ihr zu vergnügen. Er war in Zizilia verliebt, aber sie nicht in ihn. Dann lernte er mich kennen, doch er brach den Kontakt ab, bevor ich mich in ihn verlieben konnte – zumindest glaubte er das. Und nun hat er dich. Eine Frau, die ewig an seiner Seite sein und das Zeitalter mit ihm überdauern kann.“ Sheylah drehte sich zu ihr um und sah den Schmerz in Lisas Augen. „Ich wünschte, du hättest unsere Welt nie betreten und der Schlüssel wäre in meinen Händen“, fügte Lisa hinzu. Sheylah hatte fast angefangen, sie zu mögen, doch mit diesem Satz hatte sie alles zerstört. Sie verließ das Zimmer, bevor sie noch unfreundliche Dinge erwidern konnte. Sheylah wachte schon früh auf, was daran lag, dass sie irgendwo Stimmen hörte. Sie blieb eine Weile im B ett liegen und sortierte ihre Gedanken. Lisa war noch nicht über Andrey hinweg und das machte sie gefährlich. Wenn der Krieg vorbei war, musste sie sich etwas einfallen lassen, um sie sich vom Leib zu halten. Der Wunsch, Sheylah tot zu sehen, war wie eine dunkle Vorwarnung. Oder wurde sie schon paranoid? Dann war da noch die Sache mit Andrey und seiner Familie. Sie wollte ihn nicht darauf ansprechen, denn es ging sie ja auch gar nichts an, trotzdem betrübte es sie, solche Dinge von Lisa erfahren zu müssen. Dennoch. Heute würde die Gräfin ihre Vorhersage machen und morgen würden sie schon weiterziehen. Sie musste nach vorn blicken. Es klopfte und Sheylah schreckte, wie vom Blitz getroffen, hoch. Hanna und Melissa standen in der Tür und rangen nach Atem. Sie sahen aus, als hätte sie einen Marathonlauf hinter sich. „Was ist los?“, fragte Sheylah. „Die Gräfin schickt nach Euch, Ihr möchtet euch unverzüglich im Speisesaal einfinden“, antwortete Hanna mit einer tiefen Verbeugung. „Gebt mir eine Minute“, sagte Sheylah, ohne weiter nachzuhaken. Wenn die Mädchen so außer Atem waren, musste es dringend sein. Sie band sich das Haar zu einem Pferdeschwanz, zog sich hastig an und folgte den Mädchen. Vor dem Speisesaal wartete bereits Djego auf sie. „Was ist los?“, fragte Sheylah und winkte den Mädchen zum Abschied. „Ich weiß nicht, wurde eben erst geweckt“, antwortete er mit einem Schulterzucken. „Wo ist Andrey?“ „Er ist mit Lisa dort drin“, sagte er, woraufhin Sheylah verächtlich schnaubte. „Keine Sorge, Berger ist auch dabei, ich sollte nur auf dich warten“, sagte er beschwichtigend. Fünf Minuten später saßen sie, wie am Vorabend, am Esstisch. Sie einigten sich darauf, erst zu frühstücken und dann über was auch immer zu sprechen. Doch niemand mit wirklicher Begeisterung, weil sie alle auf Neuigkeiten warteten. Nach wenigen Minuten ergriff Lisa das Wort. „Der Grund unseres frühen Zusammentreffens ist der, dass ich heute Morgen etwas gesehen habe. Etwas, das eure Reise betrifft“, begann sie und wurde prompt von Sheylah unterbrochen. „Ich dachte, Seher machen ihre Vorhersagen nur bei Mondschein?“ Andrey verzog keine Miene, kluger Mann. „Das ist richtig. Dennoch kommt es vor, dass ich außerhalb des Mondscheins etwas sehe, so wie heute Morgen. Es handelt sich jedoch um keine einhundertprozentige Vorhersage, wie während des Mondes. Es ist eher eine Ahnung. Es kann also sein, dass die Information völlig falsch ist.“ „Was hast du gesehen?“, fragte Djego. „Wie Andrey mir vorhin mitteilte, war vereinbart, dass Friedrich und Viktors Männer in sechs Tagen am Fuße der Dunkelberge aufmarschieren, um sich Morthons Truppen zu stellen. Doch ich sehe dort eine goldene Armee auf sie warten.“ „Es gibt nur einen Mann, der goldene Truppen hat“, zischte Sheylah. „Marces“, sagte Andrey bestätigend. „Aber wie kann das sein? Marces wird rund um die Uhr bewacht, außerdem hat er keine Befehlsgewalt mehr seinen Truppen gegenüber. Wie soll er das bewerkstelligen?“, fragte Sheylah in die Runde. „Das sind berechtigte Fragen und zu keiner fällt mir eine Antwort ein“,

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