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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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nicht so einfach sein, wie Sie glauben. Diamond weiß über Sie Bescheid. Es wird ein bisschen Mühe kosten, Sie heil und sicher nach Hause zu befördern.«
    »Und was wird aus den Septembristen, die unsere Sportler in München ermordet haben?«
    »Oh, die werden sterben. Jeder Mensch muss einmal sterben.«
    »Aber … wenn ich nun einfach nach Hause fliege, wäre dann Avrims und Chaims Tod nicht sinnlos gewesen?«
    »Allerdings. Es war ein sinnloser Tod, aber daran kann nichts, was Sie tun, etwas ändern.«
    Hannah trat ganz nahe an Hel heran und blickte mit verwirrter, verzweifelter Miene zu ihm auf. Sie wollte in den Arm genommen, getröstet werden, wollte hören, dass alles bald wieder gut sein würde.
    »Sie werden ziemlich rasch entscheiden müssen, was Sie nun anfangen wollen. Kommen Sie, wir gehen ins Haus zurück. Heute Nacht können Sie alles in Ruhe überschlafen.«
    Sie fanden Hana und Le Cagot auf der vom Regen abgekühlten Terrasse. Ein böiger Wind war dem Gewitter gefolgt, und die Luft roch frisch und rein. Als sie näher kamen, ging Hana auf sie zu und griff mit einer unbewussten Geste des Trostes nach Hannahs Hand.
    Le Cagot lag auf einer Steinbank, die Augen geschlossen, das Cognacglas noch zwischen den Fingern; dann und wann ging sein schwerer Atem in leichtes Schnarchen über.
    »Er ist mitten in einer Geschichte eingeschlafen«, berichtete Hana.
    »Hana«, sagte Hel, »Miss Stern wird nur noch heute Nacht bei uns bleiben. Würdest du bitte dafür sorgen, dass ihre Sachen bis morgen früh gepackt sind? Ich möchte sie auf die Hütte raufbringen.« Er wandte sich an Hannah. »Ich habe eine Hütte in den Bergen. Dort werden Sie sicher sein, bis ich mir überlegt habe, wie ich Sie heil zu Ihren Eltern zurückschicken kann.«
    »Ich habe noch nicht entschieden, ob ich nach Hause will.«
    Statt einer Antwort versetzte Hel Le Cagots Stiefel einen Tritt. Der stämmige Baske zuckte zusammen und schmatzte ein paarmal mit den Lippen. »Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ich wollte dir gerade von den drei Nonnen in Bayonne erzählen. Also, als ich die kennenlernte …«
    »Nein, Beñat, diese Geschichte wolltest du nicht erzählen, weil du dich in Damengesellschaft befindest.«
    »Wirklich? Na gut! Sehen Sie, schönes Mädchen, diese Geschichte würde nämlich Ihre Leidenschaft entflammen. Und wenn Sie wirklich zu mir kommen, dann möchte ich, dass es aus eigenem Antrieb geschieht und nicht aus blinder Lust. Was ist aus unseren Gästen geworden?«
    »Die sind längst fort. Vermutlich schon in die Staaten zurückgekehrt.«
    »Niko, ich möchte dir jetzt in aller Offenheit mal was sagen. Mir gefallen diese Kerle nicht. In ihren Augen lauert Feigheit, das macht sie gefährlich. Du musst in Zukunft entweder eine bessere Sorte Gäste einladen oder riskieren, dass du meine Gönnerschaft verlierst. Hana, du wunderbare, begehrenswerte Frau – möchtest du mit mir ins Bett gehen?«
    Hana lächelte. »Nein, danke, Beñat.«
    »Ich bewundere deine Selbstbeherrschung. Wie ist es mit Ihnen, kleines Mädchen?«
    »Sie ist müde«, antwortete Hana für sie.
    »Na ja, ist vielleicht auch ganz gut so. Es würde sonst ein bisschen eng werden in meinem Bett, mit diesem molligen portugiesischen Küchenmädchen. Also! Ich entziehe euch jetzt mit Bedauern den Reiz und den Charme meiner Gegenwart, aber diese herrliche Maschine, die mein Körper ist, muss jetzt entleert werden und anschließend ruhen. Gute Nacht, Freunde.« Stöhnend kam er auf die Füße und wollte gehen; doch da bemerkte er Hannahs Kimono. »Was sehen meine alten Augen? Was ist aus Ihrem Kleid geworden? Aber Niko! Gier ist ein großes Laster. Na ja … Dann gute Nacht.«
    Hana hatte ihm sanft die Spannung aus Rücken und Schultern massiert, während er träge auf dem Bauch lag; jetzt streichelte sie sein Haar, bis er beinahe eingeschlafen war. Sie streckte sich über ihm aus, schmiegte ihren Schoß an sein Gesäß, ihre Arme und Beine an die seinen, schützte ihn mit ihrem warmen Körper, schenkte ihm Ruhe und Entspannung. »Du bist in Schwierigkeiten, nicht wahr?«, flüsterte sie.
    Er murmelte zustimmend.
    »Was wirst du tun?«
    »Ich weiß noch nicht. Zunächst einmal das Mädchen von hier fortschaffen. Möglicherweise denken sie, ihr Tod würde meine Schuld ihrem Onkel gegenüber aufheben.«
    »Bist du sicher, dass sie sie nicht finden werden? In diesen Tälern gibt es kein Geheimnis.«
    »Nur die Männer in den Bergen werden wissen, wo sie ist. Und das

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