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Shimmer

Shimmer

Titel: Shimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Liebes«, unterbrach Sam sie, »wir geben dir nicht die Schuld daran. Ich muss einfach nur wissen, was der Kerl will.«
    »Vermutlich das, was er vorher schon wollte«, sagte Grace.
    »Geld.« Claudia traten die Tränen in die Augen. »Es tut mir schrecklich leid.«
    »Ist schon gut.« Grace stand auf und legte ihrer Schwester den Arm um die Schultern.
    »Ein bisschen mehr muss ich schon wissen«, sagte Sam. »Ich kann alles brauchen, was ihr mir sagen könnt.«
    »Er ist ein Mistkerl«, erklärte Grace.
    »Ich sollte wieder nach Hause fliegen«, sagte Claudia. »Ich hätte gar nicht erst fortgehen dürfen.«
    »Du fliegst erst wieder nach Hause, wenn alles in Ordnung ist.« Sam stand auf, ging zum Kühlschrank und holte einen Krug Orangensaft heraus, den er den Frauen anbot. Beide schüttelten den Kopf. »Und du wirst auf keinen Fall gehen, nur weil dieses erpresserische Schwein hier aufgetaucht ist.«
    »Eigentlich hat er das hier gar nicht versucht«, sagte Claudia.
    »Aber nur, weil wir ihn nicht gelassen haben«, entgegnete Grace.
    »Der kommt wieder.« Sam trank ein Glas Saft und schaute auf die Uhr.
    »Du musst gehen«, sagte Grace.
    »Alvarez weiß, dass ich hier bin. Ich habe noch ein bisschen Zeit.«
    Das Leben im Dezernat war sehr viel leichter geworden, seit Sergeant Kovac, der Fluch von Sams und Martinez’ Arbeitsleben, versetzt worden war. Sein Nachfolger, Mike Alvarez, gehörte zu den guten Jungs. Trotzdem ... Da sie im Fall des Ruderbootmordes noch keine nennenswerten Fortschritte erzielt hatten – und angesichts des neuen Falles Leehy –, wollte Sam sein Glück nicht überstrapazieren.
    »Ich werde eine Streife bitten, mir einen persönlichen Gefallen zu tun und hier ab und zu vorbeizuschauen – keine Berichte, da könnt ihr beruhigt sein.« Er sah, wie die Schwestern einander anschauten. »Tatsächlich bin ich noch nicht einmal sonderlich glücklich darüber, euch hierzulassen«, fügte er hinzu. »Also nehmt es an oder lasst es.«
    »Wir wollten shoppen gehen«, sagte Grace.
    »Nur drüben in Bal Harbour«, fügte Claudia hinzu.
    Grace sah Sams Zögern. »Nach all den Jahren, Sam, werde ich nicht zulassen, dass Frank mich zu einer Gefangenen in meinen eigenen vier Wänden macht.«
    »Hier geht es nicht um euren Vater«, erwiderte Sam.
    »In gewissem Sinne schon«, widersprach Grace.
    »Okay«, gab Sam nach. »Aber sobald ihr ihn seht, setzt euch irgendwo an einen möglichst öffentlichen Ort, und ruft mich sofort an. Und sollte er zurückkommen, sobald ihr wieder hier seid, macht nicht die Tür auf, ehe ich nicht da bin.«
    »Du kannst nicht ständig hin und her fahren«, sagte Grace.
    »Wenn irgendein Blödmann meint, meine Frau und meine Schwägerin drangsalieren zu müssen«, erwiderte Sam in grimmigem Tonfall, »wirst du überrascht sein, wie oft ich hin und her fahren kann.«

23
     
    Kurz nach Mittag kam eine zweite SMS von Mildred.
    Lieber Samuel, ich wollte Sie nur wissen lassen, dass es mir hervorragend geht, auch wenn die Nächte in Miami in letzter Zeit ein wenig unruhig zu sein scheinen! Herzliche Grüße, Mildred.Sam schrieb ihr sofort zurück:
    Liebe Mildred, danke, dass Sie sich gemeldet haben. Ich hoffe, bald wieder vorbeikommen zu können. Sollten Sie mich brauchen, rufen Sie mich an. Gruß, Samuel.Inzwischen war bestätigt worden, dass es sich bei der Explosion nicht um einen Unfall gehandelt hatte; allerdings lag die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Bombenleger sich mit in die Luft gejagt hatte. Wie erwartet, hatten Bundespolizei und ATF den Fall übernommen.
    Somit hatte Alvarez Sam und Martinez die Erlaubnis erteilt, sich wieder voll und ganz um ihren eigenen Mordfall zu kümmern.
    Und mit ihrem John Doe hatten sie auch wirklich genug zu tun.
    Allerdings gab es noch immer nichts, anhand dessen sie ihn hätten identifizieren können. Das Einzige, was sie von ihm wussten, war, dass seine letzte Mahlzeit aus scharfem Fisch, Reis und Gemüse bestanden hatte und dass er kurz vor seinem Tod Analverkehr gehabt hatte. Doch es gab keine Verletzungen, die darauf hingedeutet hätten, dass Letzteres gegen seinen Willen geschehen war, und sein Sexualpartner hatte ein Kondom benutzt.
    Auch gab es nach wie vor keine Vermisstenanzeige, deren Beschreibung auf den Toten gepasst hätte.
    »Falls er gerade erst einen Urlaub angetreten hat«, sagte Sam, »könnte es durchaus noch ein paar Wochen dauern, bis jemand bemerkt, dass er nicht wieder nach Hause gekommen ist.«
    »Wenn er allein lebt

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