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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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einfach. Du gibst so einen Pad in den Filter der Kaffeemaschine, füllst Wasser ein und drückst auf den Knopf.« Sie warf das Päckchen ungeöffnet zurück in den Korb. »Und siehe da, binnen weniger Minuten hast du frisch gebrühten Kaffee.« Sie durchbohrte ihn mit einem warnenden Blick.
    »Das kann jeder Schwachkopf, also darf ich doch wohl annehmen,dass ein Kriminologe wie du ohne allzu große Probleme eine Kanne Kaffee zustande bringt? Oh, vergiss nicht, das Päckchen zuerst zu öffnen! Verstehst du, du musst die Folie abziehen.«
    Ihr Handy klingelte. Sie meldete sich und stürmte, die Teetasse in der Hand, aus dem Zimmer.
    »Puh. Sie ist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden«, knurrte Brinkman. »Also, das mal zu sehen … Dafür würde ich ein Wochengehalt opfern. Ich meine, wie sie mit zerzaustem Haar aus dem Bett steigt.« Er trank noch einen Schluck und kniff die Augen zusammen. »Stell sie dir mal mit hohen Hacken und Schulterhalfter vor. Und mit sonst nichts.« Er sog scharf die Luft ein. »Möchte wetten, sie ist eine ganz heiße Nummer.«
    »Sag ihr das, und sie hängt dir eine Belästigungsklage an den Hals, und zwar so schnell, dass dir schwindlig wird. Das heißt, nachdem sie dir in die Eier getreten hat.«
    Brinkman lachte leise, und Montoya ging zurück zu seinem Schreibtisch. Er dachte über Asa Homer Pomeroy nach. Konnte es überhaupt sein, dass das Verschwinden des Millionärs in einem Zusammenhang mit dem Doppelmord an Gierman und LaBelle stand? Das war eigentlich an den Haaren herbeigezogen. Dass ein reicher alter Knacker nicht zur Arbeit kam oder nicht in seinem eigenen Bett geschlafen hatte, bedeutete noch lange nicht, dass er ermordet worden war. Und was hieß es schon, dass sein Grundstück an das von Abby Chastain grenzte? Das Ganze war vermutlich reiner Zufall.
    Trotzdem wurde Montoya, während er seine E-Mails abrief und die Telefonnachrichten checkte, die über Nacht und am frühen Morgen eingegangen waren, das Gefühl des Unbehagens nicht los. Er hob den Hörer ab und rief in der Vermisstenabteilungan. Es konnte nicht schaden, sich möglichst gründlich über Pomeroy schlauzumachen.
    Nur für alle Fälle.
     
    »… und das Begräbnis findet um elf Uhr statt«, sagte Lukes Bruder Lex. »Ich nehme an, du willst gern informiert sein. Der Gottesdienst wird in St. Michael’s abgehalten. Kein Sarg. Er wollte eingeäschert werden. O Gott, ich kann nicht glauben, dass ich über so etwas rede! Ich habe es noch gar nicht richtig begriffen.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Also … vielleicht sehen wir uns dann.«
    »Ja«, antwortete Abby, »danke für den Anruf.« Sie klappte ihr Handy zu und seufzte. Der Gedanke an das Begräbnis deprimierte sie. Es würde nicht nur merkwürdig sein, all die Leute wiederzusehen, die Luke gekannt hatten, und Zeugin ihrer Trauer zu werden, es war auch so unwirklich, dass er tatsächlich für immer fort war. Und sie würde seiner Mutter und seinem Vater gegenübertreten müssen. »Nicht sehr lustig«, sagte sie zu Hershey und schob das Handy in die Tasche.
    Sie hatte den ganzen Nachmittag über in ihrem Atelier gearbeitet. Ihre Digitalkamera war an den Computer angeschlossen, der auf ihrem Schreibtisch stand. Nachdem sie die Bilder digital bearbeitet hatte, druckte sie diejenigen aus, die sie gebrauchen konnte, prüfte sie noch einmal, und als sie mit den Ergebnissen zufrieden war, brannte sie sie für ihre Kunden auf CD, speicherte sie auf der Festplatte und fertigte eine Sicherungs-CD für sich selbst an. Sie druckte auch stets die endgültigen Aufnahmen aus, sortierte sie und heftete sie ab.
    Damit hatte sie an diesem Tag Stunden verbracht, hatte kaumPausen eingelegt, höchstens einmal, um sich einen Kaffee oder einen Tee zu machen. Das Frühstück hatte aus Toast und Erdnussbutter bestanden, dann hatte sie zwei Stunden lang gepackt und Bilder von den Wänden genommen, dann die Nägel entfernt, wobei sie den widerspenstigeren mit einem Hammer zu Leibe gerückt war. Danach, gegen zehn, hatte sie sich im Atelier an die Arbeit gemacht, und war darin so vertieft gewesen, dass sie vergaß, eine Mittagspause zu machen. Inzwischen war es schon nach acht Uhr abends. Ihr Magen knurrte, ihr Rücken schmerzte. Sie massierte sich Schultern und Nacken und hoffte, dass sie im Gefrierfach noch eine Mikrowellen-Mahlzeit fand. In dem Moment sprang Hershey, die auf ihrer Decke in der Ecke lag, blitzartig auf. Sie knurrte leise mit gesenktem Kopf und schlich zur

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