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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schwächte ihre Gliedmaßen, ließ ihre Augen zufallen.
    Ihre Bewegungen wurden träge.
    Sie wusste, was geschah, war aber nicht fähig, sich gegen das Unvermeidliche zur Wehr zu setzen.
    Schließlich gab sie auf. Ihr Körper erschlaffte, es wurde dunkel um sie herum.
    Vergib mir, Vater im Himmel, betete sie noch, denn ich habe gesündigt.

22.
     
    B illy Zachary Furlough dachte nicht daran, sich kampflos in sein Schicksal zu ergeben. Sein Entführer hatte ihn mit verbundenen Augen, geknebelt und an einen Stuhl gefesselt irgendwo zurückgelassen, wo es nach Verfall und Schmutz roch. Er vermutete, dass er sich in der Nähe des Sumpfes befand, denn er roch abgestandenes Wasser und hörte das Quaken von Ochsenfröschen.
    Der Entführer war entschlossen zu töten. Billy Zachary wusste es. Er hatte genug über die jüngsten Mordfälle in der Stadt gelesen, um zu begreifen, dass der Mann, der ihn entführt hatte, dieser Serienmörder war.
    Aldora würde keine Lösegeldforderung erhalten.
    Es würde keine Verhandlungen um seine Freilassung geben. Ihm drohte nichts als der sichere Tod. Es sei denn, er unternahm etwas, um sich zu retten.
    Der Herr hilft jenen, die sich selbst helfen
.
    Wie oft hatte er munter diesen Rat gegeben? Jetzt musste er ihm also selbst folgen. Er war allein, von daher gezwungen zu planen, sich vorzubereiten, nach einer Möglichkeit zu seiner Rettung zu suchen.
    Er fragte sich, wer dieser Psychopath sein mochte. Warum war seine Wahl gerade auf
ihn
als Opfer gefallen?
    Es ergab keinen Sinn. Er hatte keine Feinde. Seine Gemeindemitglieder beteten ihn an, die Medien ebenfalls. Innerhalb seiner Kirche gab es sogar viele, die ihn in die Lokalpolitik drängen wollten.
    Und doch schien ihn irgendwer zu hassen.
    So schlimm die Lage auch war, Aldora und die Kinder waren wenigstens in Sicherheit … oder? Der Verrückte war doch nicht noch einmal zurückgekehrt, um einen von seinen Angehörigen zu holen? Bestimmt nicht.
    Aber brachte dieser Kerl seine Opfer nicht immer paarweise um?
    Einen Mann und eine Frau?
    Die einzige Möglichkeit für Billy Zachary, den Mörder zu überlisten, bestand darin, Willfährigkeit vorzutäuschen, Angst sogar, so zu tun, als hätte er die Kontrolle über seinen Körper noch nicht wiedererlangt. Dann ergab sich vielleicht eine Chance, den Mann zu überwältigen.
    Vielleicht … aber er musste rasch handeln. Billy Zachary war gut in Form, doch dieser Mann war größer und kräftiger. Er hatte ihn mit Klebeband gefesselt und geknebelt und dann mühelos in die Garage getragen, wo er ihn noch einmal den Elektroschocker spüren ließ. Danach verfrachtete er ihn auf den Rücksitz seines eigenen Mercedes SL600.
    Der Schweinehund hatte den Motor des schnittigen Wagens angelassen, war die Zufahrt entlanggefahren und hatte Billy Zacharys elektronischen Toröffner benutzt. Und die ganze Zeit über konnte Billy nichts unternehmen.
Nichts
. Noch nie im Leben hatte er sich so machtlos gefühlt.
    Etwa eine halbe Stunde später spürte Billy Zachary, dass der Wagen nach zu schnellem Abbiegen auf einer schlechten Wegstrecke ins Schleudern geriet. Kurz darauf hielt der Mercedes plötzlich an, und der Fahrer stieg aus. Er öffnetedie hintere Tür und versetzte Billy Zachary noch einmal einen Elektroschock. Der Rest war nur eine verschwommene Erinnerung. Billy Zacharys Fesseln wurden vorübergehend gelöst, er wurde entkleidet und auf den Stuhl gedrückt. An seinem nackten Gesäß spürte er einen Riss in dem Plastiksitz. Seine Hände wurden ihm erneut mit Klebeband auf dem Rücken gefesselt, seine Beine an die Stuhlbeine geschnallt.
    Dann gab sein Entführer die ersten und einzigen Worte seit seinem Eindringen in Billy Zacharys Arbeitszimmer von sich.
    Er beugte sich zu ihm herab und hauchte: »Die Macht Gottes sei mit dir, Bruder.«
    Billy Zachary war es eiskalt in die Knochen gefahren.
    Anschließend ließ der Entführer ihn allein. Billy hörte das Motorengeräusch seines Mercedes, der in die Nacht hinausfuhr.
    In diesem Moment wusste er, dass er blitzschnell handeln musste. Entweder plante der Scheißkerl zurückzukommen, um ihn zu quälen, zu foltern und ihn dann zu töten, oder Billy Zachary sollte auf unabsehbare Zeit hierbleiben, um langsam an Austrocknung zu sterben.
    Er versuchte alles. Brachte sich durch heftige Bewegungen mitsamt dem Stuhl zu Fall, zerrte, bis seine Arme schmerzten, an dem Klebeband, das ihn fesselte, und trat so vehement mit den Füßen um sich, dass ihm der Schmerz bis

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