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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen
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Magen krampfte sich zusammen.
    »Sind Sie sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher. Warum sollte ich von ihm gehört haben?«
    »Weiß nicht.« Maurys Tonfall wirkte gereizt. Aus Sorge? Oder aus Angst? »Äh, er ist gestern nicht zur Sendung erschienen. Wir mussten uns mit einer Aufzeichnung aus dem letzten Sommer behelfen.«
    Abby glaubte ihm nicht und es war ihr auch gleichgültig. Mit Luke Gierman war sie fertig. »Wie kommen Sie auf die Idee, ich könnte wissen, wo er steckt?«
    »Weiß nicht. Ich dachte, Sie hätten vielleicht die Sendung neulich gehört, die über Ex-Ehepartner.«
    Abby antwortete nicht darauf, doch sie spürte, wie ihr langsam die Glut am Hals hinaufkroch. Du Schwein, dachte sie und stellte sich Luke vor, wie er gerade seine Lügen ins Mikrofon spuckte. Ihre Finger umklammerten das Handy.
    »Äh, na ja, Sie wissen es sicher längst. Er hat Sie in der Luft zerrissen.«
    »Und deshalb soll ich Kontakt mit ihm gehabt haben?«, höhnte sie. Doch irgendwie gelang es ihr, ihr Temperament zu beherrschen. Sie war sich noch immer nicht klar darüber, ob es sich hier um eine Falle handelte. »So ein Blödsinn. Ich habe keine Ahnung, wo er steckt. Auf Wiederhören.«
    »Nein, Moment, Abby«, sagte er flehend, als hätte er tatsächlichAngst, sie könnte auflegen. »Tut mir Leid. Die Sendung war … Luke ist übers Ziel hinausgeschossen, ich weiß, aber das Publikum mag so was.«
    »Und?«
    »Nach der Sendung ist Luke verschwunden. Er ist nicht in seinem Fitness-Center aufgetaucht, und Sie wissen doch, dass er nach der Show immer zum Krafttraining geht.«
    Abby erinnerte sich, äußerte sich jedoch nicht zu Lukes Versessenheit darauf, in Form zu bleiben. Es ging ihm nicht nur darum, gut auszusehen oder sich gut zu fühlen, nein, es war geradezu eine Manie.
    »Niemand hat was von ihm gehört. Ich bin zu ihm nach Hause gefahren, aber er war nicht da. Ich habe ihn auf dem Festnetz und auf dem Handy angerufen, aber er meldet sich nicht.«
    »Er wird schon wieder auftauchen«, sagte Abby, nicht bereit, sich in Lukes Angelegenheiten einzumischen.
    »Aber …«
    »Ich habe ihn nicht gesehen, okay? Und wie er in aller Öffentlichkeit so überdeutlich betonte: Ich bin nicht mehr seine Frau.« Inzwischen war sie richtig wütend. »Ich überwache nicht jeden seiner Schritte. Warum fragen Sie nicht seine Freundin?«
    »Nia … nun … Luke und Nia …«
    Als er nicht weitersprach, fragte sie gereizt: »Was?«
    »Nia weiß nicht, wo er ist.«
    Abby spürte, dass er etwas anderes hatte sagen wollen. Doch was es auch sein mochte, es war ihr gleichgültig. »Vielleicht weiß sie es doch und will es nicht verraten.«
    »Das passt so gar nicht zu ihm.« Maurys Stimme klang besorgt. Richtig besorgt.
    Gut. Sollte er sich graue Haare über der Frage wachsen lassen,wo Luke steckte. Zu Abbys Überraschung interessierten sie Lukes Eskapaden und sein Liebesleben überhaupt nicht mehr. Und sie sorgte sich auch nicht um ihn. Luke war dafür bekannt, dass er sich um der Publicity willen alles Mögliche einfallen ließ. Er war genau der Typ Mann, der seinen eigenen Tod simulieren würde, damit die Hörerzahlen in die Höhe gingen.
    »Ich habe Luke seit dem letzten Wochenende nicht gesehen, als er Hershey abgeholt hat, unseren gemeinsamen Hund. Tut mir Leid, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Und für ihn kann ich nur hoffen, dass er meinen Hund gut versorgt.«
    »Okay, okay, aber falls Sie von ihm hören, sagen Sie ihm bitte, dass er sofort im Sender anrufen soll. Der Produzent will Luke für eine neue Staffel gewinnen.«
    »Wie toll.« Das zu hören hatte ihr gerade noch gefehlt. Abby legte auf und weigerte sich, darüber nachzudenken, was Luke im Schilde führen mochte. Es war nicht mehr wichtig. Sie waren geschieden. Basta.
    Und seine Sachen lagerten nicht mehr in der Garage.
    Trotzdem ging sie ins Schlafzimmer und öffnete die zweite Schublade des Nachttisches auf jener Bettseite, die vormals Luke gehört hatte.
    Dort lag wie schon seit Jahren die Dienstwaffe seines Vaters. Abby nahm die .38er in die Hand und verspürte leise Gewissensbisse, weil sie ihren Exmann, was die Waffe betraf, angelogen hatte. Doch die verflogen schnell wieder.
    Zunächst einmal würde sie die Pistole behalten.
     
    »Okay … dann wollen wir mal sehen.« Detective Reuben Montoya, in Jeans, T-Shirt und schwarzer Lederjacke, näherte sich vorsichtig der Tür des kleinen verfallenen Hausesim Bayou. Das morgendliche Sonnenlicht kroch zwischen Bäumen und
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