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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leiche, die über ihn drapiert war. Etwas an dem männlichen Opfer …
    »Erkennen Sie ihn?«, fragte Washington und deutete mit dem Bleistift auf den Toten mit dem schütter werdenden braunen Haar.
    »Müsste ich ihn kennen?«
    »Luke Gierman. Eine Art Lokalmatador. Skandal-Moderator.«
    »
Gierman’s Groaners
«, sagte Montoya verblüfft. Natürlich, der umstrittene Radiostar! Er war Gierman nie persönlich begegnet, hatte aber mehrmals sein Foto in der Zeitung gesehen.
    »Er trug einen Ausweis bei sich. Bargeld und Kreditkarten wurden nicht angerührt, wie es aussieht. Hatte zweihundertundsechs Dollar bei sich und eine Empfangsbestätigung von der First Congressional Bank an der Decatur Street über zweihundert Dollar, datiert auf vorgestern Abend um 18:36 Uhr.«
    »Vielleicht ist er danach entführt worden.« Montoya beschloss, sich die Aufzeichnungen der Überwachungskameras in der Bank anzusehen.
    »Vielleicht. Was sie betrifft …« Bonita Washington zeigte mit dem Finger auf die tote Frau. »Courtney LaBelle laut Studentenausweis in ihrer Brieftasche. Sie hatte keine Handtasche bei sich, nur ein dünnes Mäppchen, das in der Tasche ihrer Joggingshorts steckte. Keine Kreditkarte, nur fünf Dollar Bargeld. Aber sie hat einen Führerschein, dem zu entnehmen ist, dass sie aus New Orleans stammt. Wohnt irgendwo im Garden District.« Washington schnalzte betrübt mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Erst achtzehn Jahre alt … Der Gerichtsmediziner hat sie schon mal oberflächlich untersucht und meint, der Leichenblässe und der Totenstarre sowie der Körpertemperatur nach zu urteilen, dürfte der Tod vorgestern Nacht eingetreten sein, wahrscheinlich zwischen zweiundzwanzig Uhr und drei Uhr morgens. Genauer kann er es noch nicht eingrenzen.«
    »Nicht allzu lange nach Giermans Besuch auf der Bank.«
    »Nein.«
    »Hat sie Gierman gekannt?«, fragte Montoya mit einem Blick auf die Leiche des Mädchens. Ihre Haut war wächsern, das Gesicht ebenfalls aufgedunsen, doch er ahnte, dass die junge Frau recht hübsch gewesen war.
    »Das müssen Sie herausfinden. Gierman stand angeblich auf jüngere Mädchen, sie wäre also bestimmt für ihn infrage gekommen.«
    Montoya machte sich bereits Notizen. Bonita Washington nervte ihn manchmal entsetzlich, aber sie leistete gute Arbeit. Verdammt gute. Weshalb es nicht einfach war, ihr zu widersprechen, geschweige denn, sie zu ärgern. »Haben wir die Tatwaffe?«
    »Ja. In einem Plastikbeutel versiegelt. Zweiundzwanziger Pistole. Befand sich in der Hand des weiblichen Opfers.«
    Montoya sah noch einmal forschend auf den Boden. »Was hat es mit den Federn auf sich?«
    »Ein Kissen. Vermutlich Gierman vor den Körper gebunden. Vielleicht, um den Schuss zu dämpfen, ich weiß es nicht. Es lag neben dem Sessel.« Washington deutete in die entsprechende Richtung. In der Mitte des alten Kissenbezugs befand sich ein Loch. Der zerschlissene Stoff und die Federn im Inneren waren angesengt und dunkel von Blut. »Einschuss aus nächster Nähe.«
    Montoya musterte die Leichen, versuchte sich vorzustellen, wo sie sich vor zwei Tagen befunden hatten und wie es dazu gekommen war, dass sie sich im Tod beinahe wie ein Liebespaar umarmten.
    »Wie gesagt, aus den Striemen an Giermans Beinen und Armen lässt sich schließen, dass er gefesselt war, vielleicht mit den Fußknöcheln an den Sesselbeinen, das würde die Blutergüsse erklären. Zwar haben wir nichts Entsprechendes gefunden, aber vermutlich war sein Mund mit Klebeband verschlossen. Auf seinem Gesicht finden sich noch Spuren von irgendeinem Klebstoff.«
    Montoya nahm den Toten näher in Augenschein und entdeckte die gräulichen Fusseln, die an Giermans Wangen und Bartstoppeln hafteten. Auf seiner bleichen Haut war eine rechteckige, rötliche Verfärbung sichtbar, und selbst seine Lippen sahen wund aus, als wäre das Klebeband brutal abgerissen worden.
    »Verheiratet sind sie nicht?«
    »Er ist ledig – geschieden, glaube ich. Ich weiß nicht, wie es mit ihr aussieht, aber sie hat eine erhebliche Schürfwunde am linken Ringfinger. Sieht so aus, als wäre ihr gewaltsamein Ring abgestreift worden. Hat einen Teil Haut und Gewebe mitgerissen.«
    »Herrgott«, knurrte Montoya mit einem Blick auf den verletzten Finger des Mädchens.
    »Ich fürchte, das Jawort ist ihnen nicht leicht über die Lippen gekommen«, sagte Washington, in dem Versuch, mit einem makabren Scherz die Stimmung aufzuhellen.
    Seit seinem Eintritt in den Polizeidienst hatte

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