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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schön in der Art von Hollywoodstars, sah aber gut aus und hatte etwas Gefährliches an sich. Er hängte die Sonnenbrille in seinen offenen Hemdkragen, wo ein paar dunkle Brusthaare sichtbar waren.
    »Ja, ich bin Abby.«
    Er blickte sie direkt und fest an und sein Gesichtsausdruck verriet alles: Er brachte schlechte Nachrichten. Wahrscheinlich die denkbar schlechtesten.
    Sie dachte an ihren Vater … der durch das Emphysem und den Krebs ständig vom Tode bedroht war.
Nein, lieber Gott, bitte, lass Dad nicht tot sein!
Ihr Herz klopfte wie wild, ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    »Ich heiße Chastain. Abby Chastain.«
    Er griff in seine Tasche und zückte seine Dienstmarke. »Aber vormals hießen Sie Gierman«, sagte er und fügte hinzu: »Detective Reuben Montoya vom New Orleans Police Department.« Seine im Sonnenlicht glänzende Marke bestätigte seine Identität.
    »Wollen Sie wirklich zu mir?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    »Leider ja. Vielleicht sollten wir ins Haus gehen.«
    »Was ist passiert, Detective?«, fragte Abby und dachte unwillkürlich an das Gespräch mit Maury Taylor am Vortag. Maury hatte sich Sorgen um Luke gemacht. Und der Polizist hatte sie mit dem Namen ihres geschiedenen Mannes angesprochen. Also ging es doch nicht um ihren Vater! »O Gott, Luke«, flüsterte sie und schlug die Hand vor den Mund. »Was ist passiert?«
    »Ms. Chastain, er ist tot. Es tut mir Leid.«
    Sie schnappte nach Luft und ihre Knie gaben nach. Blitzschnell ergriff Montoya ihren Arm. Seine kräftige Hand verhinderte, dass sie zusammenbrach.
    Ihr Verstand setzte aus und sie fühlte sich wie losgelöst von der Realität.
    Vor ihrem inneren Auge flackerten in rascher Folge Bilder von Luke auf. Luke beim Segeln auf dem Puget Sound, das Haar flattert um sein Gesicht, weil er vor dem Wind kreuzt. Luke, der ihr eine einzelne Rose schenkt und sie auf einer Wanderung in den Olympic Mountains bittet, seine Frau zu werden. Luke, der in aller Herrgottsfrühe zur Tür hinaushastet, um bei seinem Radiosender in Seattle die Nachrichten zu sprechen. Luke, der völlig derangiert spät nach Hause kommt, mit leuchtenden Augen und lahmer Ausrede. Luke, der ihr, betrunken, von Zoey erzählt …
    Abby schloss die Augen. Kämpfte gegen die Tränen. Ihr wurde flau im Magen und sie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    Tot? Er war tot? Luke? Ausgeschlossen! Das konnte nicht sein. Es war unmöglich. Sie hatte doch gerade noch, vor ein paar Tagen, mit ihm am Telefon gesprochen, gestritten. Sie blinzelte heftig die heißen Tränen weg. »Ich … Das glaube ich nicht.«
    Doch Montoyas Gesicht sagte alles. Es war kein Streich,kein Publicity-Gag vom größten Meister der Eigenwerbung persönlich. »Es tut mir Leid«, wiederholte er.
    Sie atmete tief durch, strich sich die Haare aus den Augen und bemerkte, dass Montoyas kräftige Finger immer noch ihren Arm umfassten. Als wäre er im selben Moment gewahr geworden, dass sie nicht kurz vor einer Ohnmacht stand, ließ er sie los.
    »Woher wussten Sie gleich, dass es um Luke Gierman geht?«
    Sie zuckte mit den Schultern und wünschte sich im Stillen, ihr letztes Gespräch mit ihrem Exmann hätte nicht in einem Streit geendet. »Weil Maury Taylor gestern hier angerufen und nach ihm gefragt hat. Maury fürchtete, ihm könnte etwas zugestoßen sein. Aber ich habe ihn abgewimmelt. Ich dachte, es handelte sich mal wieder um einen von Lukes Gags.« Sie schloss ganz fest die Augen und atmete erneut tief durch. »Ich kann es nicht glauben. Das muss ein Irrtum sein.«
    »Es ist kein Irrtum.« Montoyas Stimme war fest, seine Miene überzeugend.
    Sie wehrte sich gegen den Sturzbach von Tränen um einen Mann, den sie nicht mehr liebte. »Was ist passiert?«, fragte sie und ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren fern und distanziert. Er muss einen Unfall gehabt haben … sein verdammter Wagen, das war’s.
    »Ich finde, wir sollten ins Haus gehen.«
    »Warum?«, fragte sie erneut und dann sah sie etwas in Montoyas Augen, etwas Düsteres, Verdächtiges und Beängstigendes. Wieder begann ihr Herz zu rasen. »Was ist passiert, Detective?«, fragte sie mit festerer Stimme. Ihre Gedanken überschlugen sich.
    »Ein Schuss. Aus nächster Nähe.«
    »Wie bitte?«
    »Er ist ermordet worden.«
    »Nein! Was sagen Sie da?« Sie taumelte ein paar Schritte zurück. Nein, nein, nein! »Jemand hat auf ihn geschossen und ihn
umgebracht

    »Ja.«
    Sie hörte Montoya wohl, aber es war, als kämen seine Worte

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