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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dienstwaffe des Vaters ihres Mannes, wie er aus Luke Giermans letzter Radiosendung erfahren hatte.
    Auch jetzt war sie im Haus. Er hatte sie durch die Fenster gesehen, aus denen warmes Licht in die zunehmende Dunkelheit schimmerte. Sie hatte sich eine Kanne Kaffee aufgebrüht und trank aus ihrer Tasse, während sie von einem Zimmer ins andere ging, mit ihren Haustieren sprach, den Fernseher einschaltete, an dem Tisch arbeitete, auf dem sie Negative und Fotos ausgebreitet hatte. Zwar hatte er das Klingeln des Telefons nicht gehört, aber er beobachtete, wie sie in der Küche den Hörer abhob und ohne die Spur eines Lächelns zu reden begann.
    Vermutlich ging es in dem Gespräch um ihren toten Mann. Er musterte sie und fragte sich, wie sie einen so nichtswürdigen Mann wie Gierman hatte heiraten können, einen Mann, der sie dreist betrog und sie im Radio niedermachte. Mary hat dir einen Gefallen getan, dachte er in der Erinnerung an die Waffe, die in der Hand des Mädchens losgegangen war und Gierman getötet hatte. Gierman war außer sich vor Angst gewesen, seine Augen drohten aus den Höhlen zu quellen, und er schüttelte den Kopf so heftig, als könnte er das Unvermeidliche dadurch aufhalten.
    Als ihn die Kugel traf, ging ein Ruck durch Giermans Körper, sofort quoll pulsierend das Blut aus der Schusswunde – das Leben floss aus ihm heraus. Ja, Mary, die Jungfrau, hatte der Welt einen Gefallen getan, indem sie Gierman tötete. Und dann hatte sie selbst das ultimative Opfer dargebracht.
    Er fühlte sich leicht und beschwingt, als er sich an das Gefühl der Macht erinnerte, das ihn überkommen hatte, die Überzeugung, Gerechtigkeit geübt zu haben.
    Von seinem Versteck aus sah er, wie Abby eine Hüfte vorschob, den Arm unter der Brust um ihren Körper schlang und mit leicht zur Seite geneigtem Kopf den Hörer ans Ohr drückte. Lockiges rotblondes Haar fiel ihr bis auf die Schultern, zwar nicht die dunkle Mahagonifarbe von Faiths Haar, aber ebenso verlockend. Heiß. Feurig.
    Sie vollführte kreisende Bewegungen mit dem Kopf, als wolle sie Verspannungen im Nacken bekämpfen. Während er ihren eleganten Hals und darunter die Knochen des Schlüsselbeins betrachtete, bekam er eine Erektion.
    Erwartungsvoll rieb er die Fingerspitzen aneinander und leckte sich die Lippen, schmeckte seinen eigenen Schweiß und das Regenwasser. Herrgott, sie war so schön! Sah Faith so ähnlich! Sekundenlang schloss er die Augen, ergab sich dem Sehnen in seinem Inneren, dem Begehren, spürte den Regen, die Tränen Gottes auf sich niederprasseln und ihn auf seiner Mission segnen.
    Ich werde nicht versagen, gelobte er sich stumm und öffnete die Augen wieder, um ihr hübsches Gesicht zu betrachten, aber sie war fort, stand nicht mehr im Rahmen des Wohnzimmerfensters.
    Wo war sie?
    Panik überkam ihn, als er jedes einzelne Fenster prüfte … Keine Spur von ihr. Befand sie sich auf dem Weg nach draußen? Aber er war noch nicht bereit! Er griff in seine Tasche, fühlte den Knauf seines Jagdmessers und fragte sich, ob er es würde benutzen müssen.
    Mit klopfendem Herzen, die Finger um den Messergriff gelegt, setzte er sich in Bewegung.
    Plötzlich tauchte sie auf, ging vom Flur ins Wohnzimmer. Er entspannte sich kurzfristig. Sie war auf dem Weg ins Esszimmer, blieb aber unvermittelt stehen, als hätte sie etwas gehört. Sie drehte sich um, sah direkt in seine Richtung und verzog unwillig die Mundwinkel. Dann trat sie ans Fenster und schaute hinaus in die Dunkelheit.
    Er erstarrte.
    Hielt den Atem an.
    Achtete nicht auf das Vibrieren in seinem Körper.
    Sie war unglaublich schön. Er sah, wie sie an der Unterlippe nagte, den Blick noch immer auf sein Versteck gerichtet. Hatte er sich bewegt? Sie irgendwie auf sich aufmerksam gemacht? Dann war es vielleicht an der Zeit … für sie …
    Nein, nein! Halte dich an deinen Plan! Du hast zu viele Jahre daran gearbeitet, um ihn jetzt zu ändern. Folge NICHT deinem Instinkt … Jetzt noch nicht.
    Aber sie sah der anderen so ähnlich, war beinahe Faiths Ebenbild … Er blickte in ihre ausdrucksvollen Augen, wollte, dass sie ihn bemerkte. Forderte sie heraus.
    Versonnen rieb sie sich den Nacken, und er studierte die Bewegung, dachte an die weiche Haut unter dem Haaransatz. Er stellte sich vor, wie sie schmecken würde, wie sie sich anfühlen würde, wenn sie auf dem Bauch lag, ahnungslos, bis er sie mit seinem Körpergewicht auf die Matratze presste …
    Sie rührte sich, und seine Vision schwand. Jetzt

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