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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gerichtet. Die hiesige Polizei sowie die staatliche und die Bundespolizei fahnden nach dem Mörder von Luke Gierman und Courtney Regina LaBelle. Sobald wir Näheres über dieses üble Verbrechen in Erfahrung gebracht haben, werden wir euch natürlich informieren.
    Wir haben ein paar von Lukes persönlichen Lieblingssendungen ausgesucht und spielen sie noch einmal in voller Länge. Dazwischen machen wir je eine halbe Stunde Pause, in der ihr anrufen oder uns eine E-Mail schicken und euch zu den Sendungen äußern könnt. Die erste Sendung ist eine Wiederholung vom letzten Sommer, am Tag vor dem vierten Juli, und beginnt um einundzwanzig Uhr …«
    Zufrieden schaltete er das Radio aus. Diese Hommage an Gierman war lächerlich, ließ die Öffentlichkeit Giermans Tod jedoch nicht so schnell vergessen, und das war wichtig.Die Bürger von New Orleans waren also »empört und traurig«. Gut. Es wurde auch Zeit. Höchste Zeit.
    Schaltet morgen wieder ein, dachte er und hatte zugleich seinen nächsten Vergeltungsakt, die nächsten Opfer im Sinn. Sie waren ganz in der Nähe.
    Und warteten auf ihn.

7.
     
    M ontoya schloss die Tür des Wohnheimzimmers und stapfte zusammen mit Brinkman die vier Treppen zur Eingangshalle hinunter. Während Brinkman nach draußen ging, um zu rauchen, suchte Montoya das kleine Büro hinter der Briefkastenanlage auf, in dem Dekanin Usher an einem schweren Eichenschreibtisch saß. Ein korpulentes Mädchen mit sichtlich gefärbtem schwarzen Haar und unreiner Haut unter weißem, gespenstischem Make-up hockte finster dreinblickend in einem Besuchersessel. Die junge Frau trug ein langes schwarzes Kleid, schwarze Spitzenhandschuhe ohne Finger und schwarze Stiefel, hatte ein Bein über das andere geschlagen und wippte nervös mit einem Fuß.
    »Ophelia, das ist Detective Montoya.« Usher blickte an ihm vorbei auf die Tür, offenbar in der Erwartung, dass Brinkman folgte. »Detective Montoya, das ist Ophelia Ketterling.«
    »Einfach nur O«, berichtigte das Mädchen ohne die Spur eines Lächelns. »Ich werde O genannt.«
    Montoya nahm in dem einzigen noch freien Sessel neben dem Mädchen Platz. »Detective Brinkman kommt gleich«, erklärte er. »Aber wir sollten schon anfangen. Ich werdedieses Gespräch aufzeichnen. Sind Sie damit einverstanden?«
    Ophelia zuckte mit der Schulter, als wäre es ihr egal und als warte sie nur darauf, dass die Quälerei ein Ende hatte. »Wie Sie wollen.«
    »Gut.« Er stellte den Taschenrekorder auf die Ecke des großen Schreibtisches.
    Dekanin Usher musterte das kleine Gerät mit den sich langsam bewegenden Spulen, als wäre es ein tollwütiger Hund, doch sie erhob keine Einwände. »Die beiden Detectives sind von der Polizeibehörde von New Orleans und möchten dir ein paar Fragen über Courtney stellen.«
    »Sie meinen Mary«, korrigierte das Mädchen, schon ein bisschen lebhafter. »Sie hat auf diesem Namen bestanden.« Die Dekanin war sichtlich verärgert, wie ihre herabgezogenen Mundwinkel verrieten. »Beantworten Sie einfach die Fragen.«
    »Was für Fragen?« Ophelia spähte unter der dick aufgetragenen Wimperntusche hindurch und gab sich zu Tode gelangweilt.
    »Zunächst einmal, hatte sie eine Beziehung mit einem Mann?«
    Ophelia schnaubte verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust, wodurch ihr Busen noch besser zur Wirkung kam.
    Was wahrscheinlich beabsichtigt war. Montoya hatte schon Dutzende Mädchen dieser Art erlebt, versessen darauf, »tough« und »anders« zu sein, und er konnte in ihnen lesen wie in einem Buch.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Keinen Freund?«
    Sie verdrehte die ausdrucksvollen Augen, als hielte sie Montoyafür einen schwachköpfigen Idioten. »Nein, es sei denn, Jesus zählt auch.«
    »Ophelia!« Die Dekanin stieß empört die Luft aus. »Das hier ist ein Verhör! Und es wird aufgenommen.«
    »Aber es stimmt doch! Sie hat über nichts anderes geredet. Gott, Jesus und der verdammte Heilige Geist. Sie war nicht ganz dicht! Faselte unablässig davon, dass sie sich Gott versprochen habe und seine Braut wäre und es nicht erwarten könnte, sich dem Nonnenorden anzuschließen, und dass sie nur aufs College ging, um ihre Eltern zu beschwichtigen.«
    »Wie fanden Sie das?«, fragte Montoya.
    »Was meinen Sie wohl?«, fragte Ophelia aufreizend zurück. Montoya entdeckte ihr Nasenpiercing, ein kleiner roter Stein, sowie ein ledernes, geflochtenes Halsband. Eine winzige gläserne Phiole mit einer dunklen Flüssigkeit hing daran.
    Sie griff

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