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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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jedoch nicht wirkungslos. Eine Explosion erschütterte den Abfall vor ihren Augen. Keiner von ihnen riskierte einen Blick. Sie liefen weiter, die Hände schützend über ihre Köpfe haltend. Krischan rannte, bis er Cids Schritte nicht mehr neben sich hörte. Erschrocken blieb er stehen und schaute sich um. Der Ältere rang mit einem Mann um die Vorherrschaft der Laserpistole.
    Als Cid bemerkte, dass Krischan stehen geblieben war, schrie er ihn an: „Wenn sie dich fangen, dann ist alles vorbei! Also kümmere dich nicht um mich!“
    Kopfschüttelnd wollte Krischan näher kommen, eine Bewegung aus den Augenwinkeln hielt ihn jedoch auf. Vorsichtig, wie bei einem wilden Tier, näherten sich die Männer von der SDA.
    „Verdammt noch mal, hau ab!“, schrie Cid verzweifelt. Der Laser war noch immer in den Händen des anderen, dennoch gelang es Cid, ihn auf dessen Leute zu richten und abzudrücken.
    Der Schuss verfehlte sein Ziel und durchdrang einen weiteren Haufen des brennbaren Materials. Einen Augenblick später erschütterte eine stärkere Explosion die Grundfesten des Gebäudes. Krischan sah die Entschlossenheit in Cids Gesicht, der ihn kurz flehentlich ansah, endlich zu gehen. Langsam wich er rückwärts. Krischan wusste, dass er Cid nie wieder sehen würde. Wie abwehrend hob er die Arme. Zwei Leute von der SDA hatten sich an die Kämpfenden gehängt und versuchten Cid zu überwältigen. Doch dieser gewann noch einmal Gewalt über den Laser und feuerte ihn ab.
    Krischan drehte sich auf dem Absatz um und lief, so schnell er konnte, aus der Halle. Heiße Lohen brannten in seinem Rücken und die schiere Kraft der Explosion schleuderte ihn hinaus. Stöhnend rollte sich Krischan zusammen, hielt die Arme über seinen Kopf. „Cid“, wisperte er, dann wurde er ohnmächtig.
     
    Unermüdliches Putzen und Lecken weckten ihn. In langen gleichmäßigen Zungenschlägen wurde sein Fell in die richtige Richtung gelegt, sorgfältig entknotet und gereinigt. Soweit Shkarr das feststellen konnte, waren es mindestens zwei, die sich an ihm zu schaffen machten. Wohlig streckte er sich und erntete amüsierte Gedanken.
    ‚Da hat sich jemand in unser Nest verlaufen. Was meinst du, Esch?’ Der mit Esch Angesprochene stieß Shkarr leicht an. ‚Steh auf! Ansonsten beginnt der Tag ohne dich.’
    Shkarr blinzelte.
    ‚Also, du willst ein wenig hier bleiben? Casch sagte das.’ Esch war ein schwarzer Kater, dessen Fell an den Ohren und an der Brust vereinzelt weiße Haare aufwies. Der andere war schwarzgrau getigert und blinzelte ihn freundlich aus gelben Augen an. Beide schienen ein ähnlich biblisches Alter erreicht zu haben wie Casch. Dennoch erfreuten sie sich bester Gesundheit.
    ‚Ehe du komplett sprachlos wirst, denn ich vermute durchaus, dass du sprechen kannst, sollten wir etwas essen gehen. Komm, Shkarr! Ich weiß, wo man hier das leckerste Frühstück weit und breit bekommen kann.’
    Einige Minuten und mehrere Meter Höhlengänge später fand sich Shkarr vor einem Haufen Früchte und Wurzeln wieder. Hungrig langte er zu und fand dabei noch Gelegenheit seine Gastgeber zu studieren. 23 Katzen, mehr oder minder alt, hatten sich versammelt und aßen sich zufrieden durch das aufgehäufte Obst. Soweit er das feststellen konnte, gehörten sie alle verschiedenen Clans an und bildeten jetzt eine eigene Familie. Trotzdem war hier vieles anders. Bis auf ihn waren keine Jüngeren anwesend und Kinder fehlten ganz.
    ‚Kommen alle Alten hierher?’, fragte er leise seinen Nachbarn.
    ‚Nein’, schniefte der. ‚Nicht alle. Nur die, die sich an diesen Ort gezogen fühlen. Manche sind jünger. So wie du kommen sie hierher. Niemand zeigt uns den Weg und doch finden wir ihn. Einige bleiben, weil sie gefunden haben, was sie suchen. Für die meisten ist dieser Ort eine Zwischenstation. Du bist noch unruhig; du weißt nicht, wohin du gehörst. Kann sein, dass du eines Tages zurückkommst; doch heute hier zu bleiben, wäre für dich schädlich. Sieh dich um. Wenn du Fragen hast, wird dir jeder hier antworten.’
    Shkarr sah auf und schaute sich um. ‚Casch sagte, das hier ist einmal eine Stadt gewesen und hier werden alle Geschichten gesammelt. Qrusch, der Sprecher des Rates, und gestern auch Casch erzählten, dass auch die Alten vergessen haben. All die Lieder und Legenden. Ich ...’
    Esch grummelte kurz und schluckte. ‚Große Einleitung. Du willst anscheinend eine ganze Menge wissen. Gut, ich bin dran. Ihr hattet das letzte Mal Gelegenheit’,

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