Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
Vom Netzwerk:
zu bringen, müsste er seine Gedanken und Gefühle kosten. Womit Shkarr sich frustriert in der Ausgangsposition wieder fand.
    ‚Nein, nicht ganz’, warf er ein. Aber besser sah es nun auch nicht aus. Vielmehr war alles um einiges komplizierter geworden. Halbherzig rief er den vertrauten Namen, immer und immer wieder. Bis seine Stimme an Kraft gewann. Belustigt merkte er, dass er daraus ein Lied gemacht hatte. Eine einfache Melodie, die irgendwie schwermütig klang. Aber sie passte zu seinem Zustand. Wie im Nebel tauchte das vertraute Gefühl auf, wenn er Krischan spürte. Shkarr gab sich der Illusion hin und ertastete die Präsenz des anderen. Er fühlte Trauer und Verzweiflung. Er war erschrocken. Es fühlte sich wahr an ...
    Plötzlich war alles wieder weg, als ob nichts Besonderes geschehen war. Unsicher schaute sich der silberne Rirasch um. Er war allein und lag auf dem Boden. Noch immer schlug sein Herz schnell. Aufregung erfasste ihn. Vielleicht war ja wirklich noch ein Kontakt möglich; eine Verbindung, die nicht an der Entfernung zerbrach. Shkarr sprang auf seine Pfoten. Er würde und er musste einen Weg finden, wie er Krischan erreichen konnte ... Und dann würde er auch herausfinden, warum Krischan derart litt. In Shkarr regte sich Sorge und jeder Gedanke verstärkte sie.
     
    Der Flug war die Hölle gewesen. Obwohl der Regenerator an ihm ganze Arbeit geleistet hatte, fühlte Krischan jeden Knochen in seinem Leib. Alles schien zusammengestaucht worden zu sein und seine Muskeln protestierten bei jeder seiner Bewegungen. Die Kopfschmerzen waren zwar zu einem dumpfen Druck verblasst, doch zusammen mit dem Rest hatte Krischan das dringende Gefühl, sich irgendwohin zurückziehen zu wollen und sich für die nächste Zeit nicht mehr zu bewegen. Aber dazu hatte er keine Zeit. In Ketrasch angekommen, glaubte er auf einer Welt im Nichts gelandet zu sein. Der Ort glich in seiner Düsternis und den nur schummrig erleuchteten Straßenzügen einer unterirdischen Stadt. Doch die Sterne leuchteten klar und hell. Einen Mond gab es nicht. Bittere Kälte hieß die Reisenden willkommen. Frierend zog sich Krischan eine weitere Jacke über. Irgendwo hier sollte sich ein Hotel befinden, hatte man ihm mitgeteilt. Stolpernd ging er weiter und hoffte, dass er niemandem begegnen würde. Sein Interesse an jeglicher Bekanntschaft lag weit unter Null. Still drückte er sich in eine dunkle Ecke, als er Stimmen hörte. Als er wieder allein war, ging er weiter. Mit Erleichterung sah er endlich das gesuchte Haus. In winzigen Buchstaben leuchtete in Neongrün das Wort Hotel.
    Erfahrung macht vorsichtig, deshalb beobachtete Krischan erst einmal den Eingang. Zumeist gingen Reisende hinein. Die Einheimischen wirkten in ihrer Kleidung ausgefallener, aber auch in ihrem Gebaren sehr viel sicherer.
    „Hey!“ Von einem Schlag auf die Schulter fast in die Knie gezwungen keuchte Krischan erschrocken auf. „Was bist du denn für ein Hänfling? Stehst hier in der Ecke. Wen willst du bestehlen?“
    „Niemanden“, erwiderte Krischan, nachdem er sich einigermaßen gefasst hatte.
    „Ach, und was machst du dann hier?“
    „Ich habe überlegt, ob ich in das Hotel gehe“, antwortete er wahrheitsgemäß und hoffte, dass das die richtige Antwort war.
    „Für dich will ich hoffen, dass das die Wahrheit ist. Hier herrscht Ordnung auf Ketrasch. Wenn du Ärger machen willst, wirst du das ganz schnell begreifen lernen“, knurrte der Unbekannte.
    Krischan nickte. „Ich bin nur auf der Durchreise“, murmelte er leise.
    „Was? Ah ja. Sprich lauter. Egal, ob du nur kurz hier bist oder nicht. Halte dich daran.“ Damit schien die Angelegenheit erledigt. Mit weit ausgreifenden Schritten ging der Fremde weiter.
    Krischan überlegte einen Augenblick, dann rief er: „Warten Sie!“
    „Was willst du?“, kam es ungehalten.
    „Können Sie mir sagen, wo ich hier ein Schiff chartern kann?“
    Das beschattete Gesicht war für Krischan kaum erkennbar, daher wusste er nicht, wie der andere auf die Frage reagierte. Der Fremde schwieg und so befürchtete er, dass er die Frage noch einmal wiederholen müsste.
    „Wohin soll es denn gehen?“, ertönte es einigermaßen interessiert. Krischan war erleichtert. „Irgendwohin, wo ich das Harusch erreichen kann.“
    Wieder schwieg der Fremde, dann brüllte er vor Lachen laut auf. Erschrocken wich Krischan einen Schritt zurück. Was war daran so lustig?
    „Das Harusch ...“ Wieder lachte der Unbekannte und Krischan

Weitere Kostenlose Bücher