Shkarr (German Edition)
den Betreffenden von ganzer Seele abgelehnt worden war. Hier jedoch lag der Fall noch ein wenig anders. Krischan war kein geübter Telepath. Zsoral hatte die Ungläubigkeit des Menschen gespürt, als dieser bemerkte, dass er zu einer eigenen telepathischen Aktion in der Lage war. Der Mensch wusste also nicht, wie er sich zu verhalten hatte.
‚Wie ein Junges, dem nicht alles beigebracht worden ist.’ Zsoral materialisierte sich an der Seite der zusammengerollten Gestalt und schnurrte.
‚Hallo Krischan’, summte er. Der Angesprochene bewegte sich nicht und gab auch sonst nicht zu erkennen, dass er ihn gehört hatte. ‚Sie sind weg und sie werden auch nicht mehr wiederkommen. Das verspreche ich dir.’ Zsoral wusste, dass er den Menschen zwingen konnte, zu erwachen. Doch er wusste nicht, wie dieser darauf reagieren würde. Er erinnerte sich, was Shkarr über das Schnurren erzählt hatte. Menschen reagierten darauf. Sanft zog er sich aus dem verletzten Geist Krischans zurück und tauchte wieder auf.
‚Das Beste ist, du holst ihn und ich denke, ein wenig Schnurren könnte helfen. Er ist wie in einem Albtraum gefangen. Aber soweit ich es beurteilen kann, existiert er noch. Er ist ziemlich durcheinander und hat sich zurückgezogen.’
Shkarr verstand. Er berührte seine Verbindung, die noch immer unverändert bestand und durch die er die Überrumpelung von Krischan gefühlt hatte. Leise rief er den Namen seines Bindungspartners und zupfte an dessen Geist. Sanftes Schnurren glitt durch den regungslosen Körper und versetzte ihn in leichte Vibrationen. Gespannt wurde er beobachtet. Der Sprecher des Rates schirmte beide jedoch vor allzu neugierigen Gedanken ab und schaute ernst auf das blasse Gesicht. Nach einigen Minuten schlug Krischan die Augen auf und öffnete seinen Mund. Doch kein Laut kam ihm über die Lippen. Shkarr schüttelte sich.
‚Er ist noch nicht wirklich wach.’ Besorgt, den Menschen wieder zu verlieren, wurde er energisch und beförderte Krischan bestimmt an die Oberfläche. Dieser krallte sich in das silberfarbene Fell. Seine farblosen Lippen zitterten.
‚Es ist vorbei und du hast dein Ziel erreicht. Ruh dich aus!’, beruhigte Zsoral ihn. Krischan rang um Fassung und suchte nach Worten.
‚Sprich nicht und versuch dich zu beruhigen’, bestimmte Shkarr und schmiegte sich an den schmalen Körper, gab die dringend benötigte Wärme. ‚Es ist alles in Ordnung.’
Der Sprecher des Rates nickte Shkarr zu, dann drehte er sich der Versammlung zu. ‚Ein jeder hier war Zeuge, und auch wenn vieles für uns nicht verständlich gewesen ist, so besteht doch kein Zweifel, dass die Menschen eine weitere Invasion planen und auch durchführen werden. Wir werden die SkarraSHrá und das Harusch anrufen. Sie können unseren Planeten innerhalb eines Tages erreichen. Und wenn die Menschen kommen, dann werden sie sie aufhalten.’
‚Was ist mit dem Pourok? Die Zeit ist nah und die Wenigsten werden ansprechbar sein. Der Rat kann nicht einberufen werden und die SkarraSHrá werden mit Sicherheit eine Untersuchung durchführen wollen’, meldete eine gelbe Katze mit dunkelbraunen Augen.
‚Es genügt, wenn sie hier sind. Sie werden warten, bis der Rat wieder handlungsfähig ist. Die Gefahr ist durch ihre Anwesenheit gebannt’, entgegnete der Sprecher.
Kruschar rekelte sich herausfordernd, ehe sie auf eine andere wichtige Angelegenheit zu sprechen kam: ‚Was ist mit diesem Menschen? Er gehört hier nicht her. Er muss zurück!’
Arusch, der Krischan nicht aus den Augen gelassen hatte, hob seinen Kopf. ‚Wenn wir ihn den SkarraSHrá ausliefern, ist er tot. So lautet die Vereinbarung. Niemand betritt unseren Planeten lebend oder verlässt ihn, es sei denn, er ist ein Riri. Es gibt keine Ausnahme. Solange sie nichts von ihm wissen, ist sein Leben sicher. Sollten wir ihn aber mit ins Spiel bringen, wird man ihn eliminieren. Ich denke, dass wir es ihm schuldig sind ...’
Ein allgemein ablehnendes Fauchen erhob sich. ‚Er ist der Feind’, riss die weißfellige Katze das Wort an sich. ‚Mag sein, dass er uns gewarnt hat. Nichtsdestotrotz ist er ein Mensch und er hat auf Kesz nichts verloren. Außerdem, seht ihn euch an: Er ist nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Auch dann, wenn er wieder auf der Höhe seiner Kraft sein wird, ist er nur eine Last für die Gemeinschaft. Wer soll ihn aufnehmen, wer wird ihn beschützen?’
Ein durchdringendes Fiepen unterbrach den aufgebrachten Wortschwall und alle
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