Shkarr (German Edition)
schauten auf den Sprecher des Rates. ‚Wir sollten uns erst einmal auf das Wesentliche konzentrieren. Nach dem Pourok werden wir über das Schicksal des Menschen entscheiden. Mir scheint es, dass sich schon jetzt einige von uns im Pourok befinden. Wenn die Gedanken wieder klar sind, tritt der Rat erneut zusammen. Es wird Zeit, die SkarraSHrá zu informieren.’
Qrusch schaute ruhig auf Kruschar, die sich genüsslich die Pfoten leckte.
‚Nach dem Pourok wird es auch nicht anders aussehen. Wie sollen wir dem SkarraSHrá Harusch erklären, wie wir zu den Informationen gekommen sind, vorausgesetzt es gelingt uns, dieses unwichtige Detail vor ihnen zu verbergen? Sie sind noch sehr viel bessere Telepathen, als wir es sind.’ Kruschar richtete ihre Aufmerksamkeit auf Arusch und dann auf Krischan.
‚Du wirst sterben, Mensch, und niemand hier kann das verhindern. Vielleicht hilft dir das Wissen, dass dein Leben das Leben vieler TaszRiri rettet. Dein Leben, Mensch, ist nur ein geringer Preis dafür, was uns deine Spezies angetan hat.’ Die anfänglich ätzend sarkastischen Worte waren immer bitterer geworden und Krischan fühlte die Trauer, die die weißfellige Katze zu verbergen suchte. Ehe er jedoch mehr erfahren konnte, erhob sich Kruschar und verließ die Halle des Bundes, ohne einen der Anwesenden eines Blickes zu würdigen.
‚Sie hat ihre ganze Familie verloren’, murmelte Zsoral auf Krischans unausgesprochene Frage. ‚Und sie hat recht. Wir können deine Anwesenheit vor dem SkarraSHrá Harusch wahrscheinlich nicht verbergen.’
Krischan rollte sich auf den Bauch und stemmte sich nach oben. Ihm war noch immer schwindelig und ein großer Teil seines Selbst schien nicht wirklich anwesend. Er hatte das Gefühl, ein wenig außerhalb seines Körpers zu sein. Dennoch war ihm der Ernst seiner Lage bewusst. Wann immer dieses Pourok enden mochte, ab dann hatte er nicht mehr lange zu leben. Vorsichtig setzte er sich auf seine Fersen und sah in die smaragdgrünen Augen Shkarrs.
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich überhaupt so lange lebe, nachdem du in das Raumschiff gestiegen bist“, flüsterte er.
Krischan schob das Nestmaterial zu einem kleinen Haufen und lehnte sich daran. Die Nacht war wie immer kühl und feucht hereingebrochen und beendete die Herrschaft der Sonne. Melancholisch schaute er zu den Sternen hinauf und versuchte herauszufinden, wo sich sein Heimatplanet befand. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf. Von hier aus konnte er die Sonne seines Heimatsternensystems nicht sehen, die als Einzige auf diese Entfernung sichtbar sein dürfte. Ein etwas größerer Stern, der sich hell und klar von den anderen abhob, zog ruhig am Firmament seine Bahn. Das Schiff der SkarraSHrá-Allianz. Sie waren schon seit vier Tagen hier und warteten das Pourok ab. Zsoral hatte ihn darüber informiert.
Die SkarraSHrá wussten um seinen Aufenthalt auf diesem Planeten. Ein Routinescan des Planeten hatte seine Anwesenheit verraten. Zsoral bedauerte, dass auf Kesz fast niemand etwas über die Technik der anderen Welten wusste, hatte er Krischan erklärt. Somit war auch niemandem die Möglichkeit bewusst gewesen, jemand weit außerhalb des Planeten ausfindig machen zu können. Doch die SkarraSHrá warteten ab und unternahmen nichts, bis der Rat der TaszRirasch wieder zusammentreten konnte.
Krischan schaute dem glitzernden Schiff nach, bis es am Horizont verschwunden war. Sie würden ihn bald abholen. Das Pourok dauerte nur ein paar Tage an. Nach einem weiteren Tag für die Regeneration konnte der Rat wieder zusammentreten.
Vor dem Eintritt des Ausnahmezustandes der Riraschgesellschaft hatten ihn Truschan und Shkarr mit Essen versorgt und ihm eingeschärft unter keinen Umständen den sicheren Hochstand zu verlassen. Ganz besonders hatten sie ihn vor einer Bestie gewarnt, die sie kurz Krol nannten. Was immer das für eine Art Tier war, sollte er einem solchen jemals in seinem Leben begegnen, dann durfte Krischan sich Gedanken über eine Wiedergeburt machen.
Lärm erhob sich im Dschungel und Kreischen hallte schmerzhaft in seinen Ohren. Als hätte damit jemand ein Zeichen gegeben, erhob sich ein ohrenbetäubendes Nachtkonzert der besonderen Art. Rascheln verriet die Besucher in den Bäumen. Eine wilde Hatz in seiner Nähe ließ ihn eine größere Gruppe von Jägern erahnen. Maunzen in den unterschiedlichsten Tonlagen erhob sich mit ausdauernder Länge, ein jedes das andere übertrumpfend.
Krischan schüttelte den Kopf
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