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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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Bindungspartnerin, obwohl er schon mit dir verbunden ist. Das funktioniert aber noch seltener als eine gleichgeschlechtliche Verbindung. Es ist immer nur eine Bindung möglich. Eine neue Bindung ist erst möglich, wenn man die alte vorher getrennt hat, sofern das dann überhaupt noch möglich ist, heißt das natürlich. Aber Shkarr wusste das vielleicht nicht.’
    Krischan beobachtete, wie Truschan sich wieder mit sich selbst beschäftigte, als die Paste auf seiner Haut aufgetragen war.
    ‚Du hast keine Partnerin?’, fragte er.
    ‚Nein, aber das ist normal. Manchmal klappt es schon beim ersten Mal, manchmal muss man fünf bis sechs Jahre warten, ehe man auf die Richtige trifft, mit der man sich verbinden will.’
    Raschelndes Laub ließ beide aufblicken. Der Sprecher des Rates, Qrusch, landete weich auf einem gegenüberliegenden Ast und musterte Mensch und Rirasch scharf.
    ‚Es gibt eine Änderung: Kommt bitte zur Halle des Bundes!’
    Genauso schnell, wie der silberschwarz getigerte Kater aufgetaucht war, verschwand er wieder. Krischan kniff die Augenbrauen zusammen und schaute zu Truschan, der ebenso verwirrt wirkte.
    ‚Wir sollten ihn nicht warten lassen’, murmelte Truschan.
    Krischan stimmte der Einschätzung zu, während ein leichter Anflug von Panik seine Bewegungen fahriger werden ließ. Das unvermittelte Auftauchen des Sprechers konnte nur bedeuten, dass die SkarraSHrá hier waren oder bald hier sein würden. Langsam kletterte Krischan von dem Baum hinunter und verwünschte Shkarr leise, der alles andere als sanft mit ihm umgegangen war. Unten angekommen lehnte er sich an die moosbewachsene Rinde.
    Dafür, dass in den letzten Tagen eine große Zahl von liebestollen Katzen den Dschungel durchstreift hatte, und ihre Gedanken immer wieder wie Blitze vor seinem Auge aufgetaucht waren, war es nun gespenstig ruhig. Nur die anderen Tiere gingen ihrem Tagwerk nach und ließen sich durch die allgemeine, apathische Haltung der Riesenkatzen nicht stören. Truschan führte ihn in stillem Einverständnis zur Halle.
    Wie ein Panorama öffnete sich die große Lichtung vor ihren Augen und gab den Blick zum Eingang der Höhle frei. Hunderte Schmetterlinge und andere Insekten in den verschiedensten Farben und Formen tanzten durch die milden Strahlen der Sonnen und verzauberten durch ihren Anblick die Szenerie.
    Erst jetzt nahm Krischan die Erhabenheit dieses Ortes wahr, die ihn bei den ersten Malen entgangen war. Ein schmaler Pfad machte deutlich, dass die Höhle recht oft aufgesucht und dabei immer derselbe Weg benutzt wurde. Bäume umrahmten die nackten Felsen, auf denen sich nur wenige Pflanzen halten konnten. Wie Farbtupfer sprangen schrill bunte Vögel von Baum zu Baum oder flogen im Tiefflug über die Wiese. Truschan war schon vorgegangen und drehte sich um, als Krischan noch immer wie erstarrt alles in sich aufnahm.
    ‚Es ist schön hier’, war der einzige Kommentar des Menschen. Truschan versuchte für einen Augenblick diesen Platz mit den Augen eines Fremden zu sehen, dann stimmte er zu. Ja, dieser Ort war wirklich etwas Besonderes.
    ‚Er ist für uns heilig und niemand jagt in der Nähe der Halle. Es ist schon seit vielen Generationen so und nach uns werden auch noch viele TaszRiri diesen Ort aufsuchen, um sich zu beraten und Entscheidungen zu fällen.’
    Krischan nickte und folgte dann. Kaum hatten sie die Höhle betreten, fühlte er das Fehlen der wärmenden Strahlen. Dennoch war es angenehm hier. Kein zusätzliches Licht wurde benötigt, um die Halle des Bundes auszuleuchten und so sah er sofort die Fremden, die auf sie warteten.
    Der Sprecher des Rates saß als dessen einziger Vertreter auf seinem Platz und unterhielt sich mit den Ankömmlingen. Soweit Krischan es wusste, waren es keine SkarraSHrá, die dem Sternenbund ihren Namen gegeben hatten. Ihre weiße, kahle Haut, die schräg stehenden, schmalen Augen und die fedrig geformten Ohren wiesen die Fremden als Angehörige der KaschSHrá aus, einer entfernt mit den SkarraSHrá verwandten Rasse. Nicht selten übernahm dieses Volk die Polizeiarbeit für die Allianz und sorgte für das allgemeine Funktionieren zwischen den verschiedenen Völkern. Mit sicherem Auftreten und ausgefeilter Diplomatie wussten sie ihre Sachlichkeit und Objektivität zu bewahren. Sie galten als unbestechlich und absolut gerecht. Eines dieser ätherischen Wesen, mit langen zierlichen Gliedmaßen, schwebte mehr auf Krischan zu, als es ging. Langsam glitten die blauen Augen des

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