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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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Altmetall umhüllten Raums, auf das niemand wirklich Anspruch erhob. Fast neutrales Gebiet und doch nahe genug an der Erde, um Angeklagten und Klägern die Möglichkeit zu geben, aus eigener Kraft hierher zu kommen.
    Nur sein Zimmer und der Verhandlungsraum bildeten einen angenehmen Kontrast zu dem allgemeinen Verfall. Die SHrá hatten es sich nicht nehmen lassen, es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Bis auf das Terminal!
    Krischan war trotz seines Status als Gast des SkarraSHrá Harusch jemand, dessen unfreiwilliger Tod anstand. Er war zudem fähig, sich mit der entsprechenden Ausrüstung selbst zu befreien. Krischan dachte wieder über seinen Tod nach. Er war nicht freiwillig hier, obwohl er Gerome und den TaszRirasch gern half. Aber das Warten gebar seltsame Gedankenblüten. So zum Beispiel die Frage, ob er eines gewaltsamen Todes sterben würde. Er wusste nur, dass dies nicht der Erdregierung überlassen wurde. Damit stellte sich für Krischan die Frage, wer dies übernahm. Krischan schüttelte einmal mehr den Kopf und versuchte die morbiden Gedanken zu vertreiben. Er konzentrierte sich wieder auf den kleinen Bildschirm und ließ das letzte Protokoll der Untersuchung des Harusch Revue passieren. Er las sich die Zusammenfassung und das Ergebnis durch. Es sah nicht gut aus für ihn. Aber auch nicht für die Erdregierung. Seine Aussagen brachten sie in erhebliche Schwierigkeiten. Wie das Urteil jedoch aussehen würde, ließ sich aus dem Protokoll noch nicht ableiten. Es war noch offen.
    Krischan war jedoch trotz seines eigenen Schicksals erleichtert, die TaszRirasch rechtzeitig gewarnt zu haben. Obwohl er genug Schwierigkeiten hatte – einschließlich seiner eigenen Unzulänglichkeiten – hatte er es geschafft und damit weit mehr erreicht, als die meisten ihm wohl zugetraut hatten.
    Die Anklagepunkte der Erde gegen ihn standen noch immer zur Debatte und sie beliefen sich auf Hochverrat, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Zerstörung öffentlichen und privaten Eigentums, Mord, Totschlag in mehreren Fällen ...
    Krischan addierte alles zusammen und kam auf ein Todesurteil. Unter Umständen war vielleicht auch lebenslange Haft drin. Er hatte immer wieder gerätselt, wie die Anklagepunkte Mord und Totschlag entstanden waren. Krischan wusste, dass er niemanden getötet hatte. Als jedoch der Name Johnson Drake alias Cid auftauchte, erklärte es sich wie fast von selbst, wie es zu den Anklagen gekommen war. Die anderen Namen sagten ihm überhaupt nichts. Ihm wurde einfach die Schuld für den Tod dieser Menschen angehängt, damit der Anspruch der Erde auf ihn höher wurde.
    Gerome hatte die Punkte mit einer hochgehobenen Augenbraue quittiert. Das war der einzige Kommentar, zu dem sich der SkarraSHrá in Krischans Gegenwart hatte hinreißen lassen. Nach seiner Ankunft auf 071 hatte Krischan den Hauptermittler erst wieder zu Gesicht bekommen, als dieser den Vorsitz bei der Untersuchung einnahm.
    Gut zwei Wochen Verhandlung lagen jetzt hinter allen und heute war der letzte Tag. Und damit auch für ihn, vermutete Krischan. Er hatte nicht das Gefühl, dass er noch länger auf eine Entscheidung hinsichtlich seines eigenen Schicksals warten musste.
    Krischan schloss die Datei wieder. Als er das Terminal endgültig abschalten wollte, hielt er seine Hand zögernd über den Bildschirm. Mit einem Ruck öffnete er die letzte Nachricht, die er von der Erde bekommen hatte. Sie war von seiner Schwester. Er las sie sich noch einmal durch, wie er es seit gestern immer wieder getan hatte. Dann lächelte er schief.
    „Es hat wohl nicht sein sollen“, murmelte er, als die Worte erwartungsgemäß die gleichen waren wie die Male zuvor. Sie hatte ihn eingeladen, ihre Familie zu besuchen. Krischan rechnete jedoch nicht damit, sie jemals wieder zu sehen. Es brachte nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Er würde sie und ihre Familie nicht wiedersehen, wenn nicht ein Wunder geschah.
    Ein leiser Gong ertönte und riss ihn aus seinen Gedanken. Entschlossen schaltete er das Terminal ab. Er schaute zur Anzeige und stellte fest, dass es Zeit war, sich fertigzumachen.
    „Herein“, gewährte er den Zugang und zog sich seine Jacke über. Er trug einen dunkelgrünen, fast schwarzen Anzug mit hochgeschlossenem Revers in schmalem, körperbetontem Schnitt. Gerome musterte ihn und lächelte leicht.
    „Womit habe ich diese Ehre verdient, dass Sie hierher kommen und mich abholen?“, rief Krischan und erwiderte das Lächeln. Aus irgendeinem

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