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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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sehr weichen Fells. Krischan schluckte und kämpfte mit den diversen Empfindungen, deren Quelle und Auslöser er nicht sofort einordnen konnte.
    Etwas Raues fuhr über seine Stirn und streifte seine Beule. Ausführlich wurde sein Nacken bearbeitet und dann sein Haar geglättet. Das Brummen im Kopf wurde stärker und Krischan begann zu zittern. Stöhnend rollte er sich vom Bett und taumelte in Richtung Tür. Sein Ziel war jedoch an diesem Morgen unerträglich weit entfernt. Sich die Wände entlang ziehend, versuchte er sich zu orientieren und die Türöffnung zum Bad zu finden. Beinahe wäre er bei diesem Versuch hineingefallen, als die Tür sich plötzlich vor ihm auftat. Blinzelnd schaute er in das grelle Licht und blickte zum Waschbecken. Als sein Spiegelbild über diesem ihn mit der gnadenlosen Realität konfrontiert, prallte er erschrocken zurück.
    Shkarr folgte derweil der traurigen Gestalt im gebührenden Abstand.
    ‚Ich denke nicht, dass ich fragen muss, wie es dir geht!‘, meinte er lapidar.
    Krischan keuchte vor Schreck auf und musste sich am Waschbecken festhalten, dann schaute er entgeistert auf den Kanarra, der sich genüsslich streckte. Krischan hatte völlig vergessen, dass er diese riesige Katze seit letzter Nacht verstehen konnte. Jetzt fiel es ihm jedoch mit eindringlicher Vehemenz wieder ein, und die Erinnerung verstärkte seine Kopfschmerzen.
    „Geh aus meinem Kopf raus!“, rief er erschrocken.
    ‚Ich wüsste nicht, wie das gehen soll! Aber ich muss etwas gegen deine Kopfschmerzen unternehmen. Man kann ja kaum zusehen, wie du immer wieder zusammenzuckst, wenn ich an etwas denke.‘
    Krischan wurde bei diesen Worten immer blasser und krallte sich am Rande des Kunststoffbeckens fest.
    „Hör auf!“, wimmerte er verzweifelt. Krampfhaft versuchte er den Gedankenfluss der Katze zu stoppen und hatte dabei das Gefühl, ständig mit Messerspitzen attackiert zu werden.
    Shkarr richtete sich auf und kam ihm auf zwei Beinen entgegen. Jetzt überragte er den Menschen bei Weitem. Unwillkürlich beeindruckt wich Krischan einen Schritt zurück, was angesichts der Enge der Nasszelle kaum noch möglich war. Vorsichtig setzte Shkarr seine Krallen ein und wies Krischan mit Nachdruck den Weg in Richtung Wohnzimmer.
    ‚Leg dich hin, bevor du wieder zusammenklappst‘, folgte die leise gedachte Aufforderung, der Krischan ohne Widerstand folgte. Er sank auf das Sofa. Selbst wenn er es gewollt hätte, Widerstand konnte er nicht mehr leisten und an Flucht war nicht zu denken. Misstrauisch schaute er in die Augen über ihm. Shkarr sank wieder auf seine Vorderpfoten und schnupperte kurz.
    ‚Entspann dich!‘, forderte er Krischan auf. ‚Es wird wahrscheinlich wehtun, das glaube ich zumindest.‘
    Der Mensch wich vor ihm zurück und versuchte den stechenden Schmerz zu ignorieren. Warnend legten sich Krallen auf Krischans Brust und er wurde gleich darauf tief in die Polster gedrückt. Mit einem Schlag wurde ihm dabei seine Nacktheit bewusst. Vor ihm stand nicht irgendein dummes Tier.
    ‚Kein netter Gedanke‘, folgte der prompte Kommentar, dem die bisherige Aggression jedoch verloren gegangen war. Krischan versuchte, erneut zu fliehen. Er wusste nicht, ob er Angst hatte oder überhaupt haben sollte. Aber der Drang, so schnell wie möglich aus den Fängen von Shkarr zu entkommen, war übermächtig. Die Krallen ritzten leicht seine Haut und unterbanden damit sofort jegliche weitere Bewegung. Mehr Warnung brauchte es nicht.
    Shkarr näherte sich Krischans Gesicht und er schloss die Augen. Das, was er vorhatte, hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht getan und es erforderte seine gesamte Konzentration und noch mehr seine nicht vorhandenen Erfahrungen. Er hatte jedoch eine ungefähre Vorstellung, was er tun musste. Diese Ahnung hatte sich mit den wenigen gedanklichen Kontakten zu Krischan verdichtet und jetzt hoffte er, dass er einfach richtig lag. Dieses Mal würde der gedankliche Kontakt tiefer sein. Was er brauchte, war eine Art Pfad, der künftig ihre Gedanken hin- und hertragen würde.
    Shkarr hielt nur für einen Moment inne, dann strebte er in Krischans Selbst, dessen Wesen, Gedanken, Seele. Shkarr hatte dafür noch keinen Begriff, aber er tauchte in das hinein. Kein wirklicher Gedanke berührte dabei Krischans Geist, eher schien sich eine fremde Präsenz in ihm aufzubauen. Der Druck, der dabei erzeugt wurde, war nicht nur auf seinen Kopf allein beschränkt.
    Unbehaglich versuchte Krischan, die Pfote von

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