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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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dieser verfolgte lediglich mit Argusaugen seine Aktivitäten, die sehr bedächtig und langsam wirkten. Endlich hatte Krischan sein Bett erreicht und ließ sich buchstäblich hineinfallen.
    ‚Du musst noch ‚Licht aus’ sagen!’, erinnerte ihn Shkarr an den Vorteil von Dunkelheit beim Schlafen.
    „Licht aus!“, kam es gedämpft aus dem Kopfkissen.
    Elegant sprang Shkarr ins Bett und zog die Decke über Krischan; dann schmiegte er sich an ihn.
    ‚Kannst du mir noch erzählen, was du gelesen hast?’
    Leise raschelte Stoff auf Stoff aufeinander und ein verwuschelter Haarschopf hob sich leicht. Krischan seufzte leise, rollte sich auf den Rücken und betrachtete die für ihn unsichtbare Decke.
    ‚Die entführten Kanarras wurden wirklich zum Teil hier behalten. Sie wurden aber nicht getötet, zumindest nicht sofort. Dass es sich bei den entdeckten Katzenwesen um eine intelligente Spezies handelte, war schon relativ kurz nach ihrer Entdeckung bekannt und wissenschaftlich nachgewiesen, ich meine hier auf der Erde. Nicht lange danach richtete sich das Interesse aber weniger auf die Kanarras als solche, sondern auf ihre Form der Kommunikation. Ziel der Forschung war es, herauszufinden, wie die telepathische Kommunikation funktioniert. Dafür wurden auch menschliche Telepathen eingesetzt. Aber nur am Anfang. Es kam zu keinem Gespräch zwischen Kanarras und Menschen. Die menschlichen Telepaten litten unter furchtbaren Schmerzen und wurden teilweise dabei verrückt. Daraufhin änderte man die Vorgehensweise. Es wurde jetzt als wichtiger angesehen, herauszufinden, wo sich die entsprechenden Gene für Telepathie bei den Kanarras befanden. Genetisches Kartografieren im Allgemeinen und im Besonderen.
    Beim Menschen konnte das Gen für Telepathie identifiziert und auf bestimmte Sequenzen festgeschrieben werden. Dennoch gelang es nicht, menschliche Telepathen zu reproduzieren, indem man nachweislichen Nichttelepathen diese Sequenzen hinzufügte. Man hoffte, dass die Untersuchung der Kanarras zum Erfolg führen würde, da er bei den Menschen ausgeblieben war. Doch es blieb ein Wunschtraum!’
    Krischan stoppte in seinen Gedanken. Er mochte den jetzt anstehenden Part nicht berühren. Vorsichtig drang Shkarr in den Menschen ein und strich sanft über die nicht sehr stabile Barriere, die Krischan aufgebaut hatte.
    Krischan seufzte wieder. Shkarr wollte es wissen und auch in ihm war das Gefühl, dass das Erzählen es ihm leichter machen würde.
    ‚Ich weiß nicht, wie ich das Folgende verstehen soll. Ich habe den Eindruck, da ist einiges durcheinandergeraten. Aber ich werde es so wiedergeben, wie ich es gelesen habe. Die Kanarra sind schon während der offiziellen Erforschungsphase nicht sehr gut behandelt worden. Man verweigerte ihnen die körperliche Kontaktaufnahme, trotz des Wissens, dass sie darauf angewiesen waren, und hielt sie in kleinen Einzelkäfigen. Die Nahrung beschränkte sich auf rohes Fleisch.
    Einer der Wissenschaftler stellte bei einem Hungerstreik der Kanarras die Forderung, dass sie ihrer Art entsprechend behandelt werden mussten. Dieser Mann wurde daraufhin entlassen. Nachdem sich abzeichnete, dass die Forschung ein Misserfolg werden würde, begannen man andere Untersuchungen an den Kanarras vorzunehmen. Aber ob das richtige Forschungen waren oder sie diese Bezeichnung verdienten, wage ich zu bezweifeln. Es sind diverse Experimente durchgeführt worden, von der Erprobung von extraterrestrischen Stoffen, anderen genetischen Untersuchungen, gefährlichen Operationen bis hin zu sinnlosen Verstümmelungen und Tod. Der letzte Kanarra, der in den Laboratorien lebte, tötete sich selbst. Er hatte in der Nacht, in der zuvor der Vorletzte bei einer Operation starb oder getötet wurde, sich selbst so verletzt, dass er verblutete.’
    Shkarr zitterte unter dem Eindruck der vermittelten Gefühle. Krischan litt wie er unter dem Wissen und den Bildern, und er verstand, warum Krischan nicht darüber hatte reden wollen.
    ‚War es das?’, fragte er zaghaft, denn irgendetwas schien zu fehlen. Das Bild wirkte nicht komplett. Krischan rückte ein wenig näher. Ihm war kalt und nur ein anderes Lebewesen konnte diese Art von Kälte vertreiben.
    ‚Es war kurz nach dem die entführten Kanarras von der Erde zurückgebracht worden waren, abgesehen von denen, die hier zurückgehalten wurden. Es gab einen kleinen Zwischenfall, der in den Akten erwähnt wurde. Ein silbergraues Kanarrajunges verschwand aus dem Labor. Man hatte die

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