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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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schaute auf die Leuchtanzeige der Uhr und stellte fest, dass er noch drei Stunden hatte, ehe er zur Arbeit musste. An Schlaf war jetzt jedoch nicht mehr zu denken.
    „Licht, mittlere Helligkeitsstufe“, befahl er dem Computer und setzte sich zögernd auf. Er wusste keinen Rat, und er hatte das Gefühl, sich auf einem Minenfeld zu bewegen, wo jeder Schritt tödlich enden konnte. Shkarr schien sich in der Küche zwar ein wenig beruhigt zu haben. Die Frage war nur, für wie lange! Unsicher darüber, was Shkarr jetzt tun würde, nachdem er sich offenbar mehr und mehr zu erinnern begann, stand Krischan auf. Einen Schritt auf seinen Schrank zu begegnete er seinem Spiegelbild. Er hatte in seinen Kleidern geschlafen und sah furchterregend aus.
    ‚Shkarr’, flüsterte er leise, dabei nutzte er die Verbindung. ‚Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Es tat mir nur weh, dich so leiden zu sehen.’
    ‚Dann schau einfach weg, wenn du es nicht ertragen kannst!’
    Krischan schüttelte den Kopf und schnaubte.
    ‚Als ob ich das so einfach könnte. Ich bin mit dir verbunden und ich weiß mehr über dich als je ein anderer Mensch vor mir. Shkarr, ich habe dir etwas versprochen. Ich habe versprochen, dass ich dir helfen werde. Doch wie kann ich das, wenn du mir nicht vertraust? Wenn du einfach so tust, als wenn das, was in deinen Träumen war, mich nichts angehen würde?’
    Krischan drehte sich von seinem Spiegelbild weg und sank mit der glatten Oberfläche im Rücken auf den Boden. ‚Wir sind miteinander verbunden und ich glaube, du hast es wahrscheinlich schon bereut. Ich werde machen, was ich kann. Aber bitte tue nicht so, als ob es mich nicht berühren würde, wenn du leidest. Denn das tut es, zum Teufel noch mal! Ich spüre es nämlich auch und es tut verdammt weh ...’ Niedergeschlagen zog Krischan seine Beine an und umschlang sie mit seinen Armen.
    ‚Du bist verdammt wehleidig, wenn ich mal diesen Fluch wiederholen darf. Es war nur ein Traum und ich brauche wirklich kein Mitleid.’ Shkarr stand in der Tür und schaute ihn herausfordernd an. Ein kleiner Teller stand zu seinen Füßen, den er jetzt Krischan zuschob. Eine kleine Morgengabe der besonderen Art. Diverses Obst, klein geschnitten in mundgerechte Happen, lag darauf und präsentierten sich in einer für diesen frühen Tagesabschnitt ausgesprochen unwirklich anmutenden Frische. Glitzernde Tautropfen sammelten sich auf der Schale der Apfelviertel wie auch der Wassermelonen. ‚Tut mir leid, das mit dem Menschen. Es war nicht so gemeint’, kam es reumütig von ihm, während die Barthaare benetzt von dem süßen Saft leicht nach unten hingen. ‚Ich vertraue dir, also tu mir den Gefallen und bade nicht in Tränen.’ Die Augen funkelten leicht und Krischan verspürte so etwas wie eine angespannte Fröhlichkeit. Wenn er darauf einging, würde es so sein, als ob es diesen Ausbruch nicht gegeben hatte. Nur half das auch Shkarr?
    Wahrscheinlich wollte er nicht darüber reden und ihn zwingen, brachte nichts, überlegte Krischan, ohne sich großartige Mühe zu geben, diese Gedanken zu verbergen. Ein direktes Vorgehen würde höchstwahrscheinlich einen noch zornigeren Kanarra als heute Morgen im Bett hervorrufen.
    „Ich habe nicht geweint, du Riesenkater. Wie kommst du darauf?“
    Krischan sprang auf seine Beine. Er hatte beschlossen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Neckend griff er nach dem dargebotenen Imbiss und strich im Vorübergehen über das seidige Fell. Die darunter verborgenen Muskeln zuckten unter dieser Berührung unwillkürlich zusammen. ‚Wenn du mir so vertraust, warum hattest du dann eben Angst?’, fragte Krischan und verfluchte sich im selben Moment. Doch Shkarr entspannte sich nur, nachdem er die erneut aufgewirbelten Reste seines Traumes von der Wirklichkeit getrennt hatte.
    ‚Vielleicht hast du recht, vielleicht habe ich Angst. Aber ich komm damit schon klar. Ich habe einmal vergessen, was damals mit mir passiert ist, ich werde es ein zweites Mal vergessen. Also kein Problem. Und nun hör auf, dir über mich den Kopf zu zerbrechen! Du brauchst einen klaren Verstand, wenn du mir helfen willst. Also mach, dass du wieder schlafen gehst!’
    Krischan schüttelte den Kopf.
    ‚Ich kann nicht mehr schlafen. Ich werde jetzt duschen und dann ausgiebig frühstücken. Vielleicht hast du ja Lust etwas Entsprechendes zu arrangieren. Wenn du den Kühlschrank nicht vollständig geplündert hast, dann müsste eigentlich noch was da sein.’
    Shkarr

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