Shkarr (German Edition)
noch. Ohne ihrer beider Zustimmung darf kein Dritter die Verbindung endgültig trennen. Für den Menschen ist es besser, wenn er genauso telepathisch blind ist, wie er es zuvor war.‘
Shkarr legte seinen Kopf in den Nacken und schaute zu dem grünhaarigen SkarraSHrá.
‚Er ist Telepath. Wieso auf einmal? Wieso ist der Ruf von ihm ausgegangen? Er hat die Verbindung überhaupt nicht benutzt und dennoch hatte er telepathisch gerufen. Und wieso haben Sie uns getrennt?‘, rief er und der Vorwurf hallte schwer in dem telepathischen Kontakt. Shkarr war aufgebracht. Er hatte kein Verständnis für das Vorgehen der SkarraSHrá.
Dieser ließ sich jedoch nicht im Mindesten davon beeindrucken. Eher nachsichtig klang seine Antwort: ‚Er ist kein ausgebildeter Telepath. Wie so viele Menschen weiß er nichts von seinen Fähigkeiten. Es gibt mehr Telepathen auf der Erde, als die Menschen im Allgemeinen annehmen. Doch die meisten vergessen, dass sie besondere Fähigkeiten haben und bei anderen tritt sie nie zum Vorschein, bis es zu einer Art Schlüsselerlebnis kommt. Ihr Bindungspartner weiß immer noch nicht, dass er Telepath ist und es ist für ihn besser, solange er auf der Erde lebt. Vielleicht später einmal, wenn er den Planeten verlässt. Was die Verbindung anbelangt: Es wäre sogar besser für Sie, wenn Sie sie endgültig unterbrechen. Es könnten sich Schwierigkeiten mit ihrem Zyklus ergeben.‘
Shkarrs Augen wurden schmal.
‚Was für ein Zyklus?‘, fragte er misstrauisch. Der SkarraSHrá schaute zu einem rothaarigen SkarraSHrá im Hintergrund, der aufmerksam allem zugehört hatte. Dieser antwortete an seiner statt: ‚Es geht um den Brunftzyklus der TaszRirasch.‘
Der Kanarra knurrte: ‚Ich wüsste von keinen Problemen. Da gab es keine und wird es keine geben.‘
Der Rothaarige zuckte leicht mit seiner Schulter und lächelte. ‚Das mag sein. Es ist nicht sehr viel über das Pourok bekannt.‘
Shkarr war noch immer ungehalten, obwohl er spürte, was der Rothaarige ihm vermitteln wollte, um ihn und Krischan vor Schaden zu bewahren.
‚Und was jetzt?‘, fragte Shkarr mit einer gewissen Enttäuschung. ‚Sie haben ihn weggeschickt. Glauben Sie, die Männer, die hinter uns her waren, lassen ihn einfach so gehen? Sie waren die ganze Zeit hinter uns her ...‘
Der Rothaarige lächelte jetzt offen und versöhnlich. Shkarr war über diese Geste erstaunt. Denn bisher hatte er den Eindruck gehabt, als hätten alle hier Anwesenden ihre Gefühle in Eis konserviert.
‚Wir werden uns um Mr. Ros kümmern. Uns ist die Vorgehensweise der irdischen Behörden bekannt.‘
Der Kanarra schaute ihn misstrauisch an, dann sah er sich um und musterte jeden SkarraSHrá scharf. Sein peitschender Schwanz bekundete absolutes Missfallen. Doch seine nächsten Gefühle verrieten, dass er vorerst bereit war, es in diesem Moment auf sich beruhen zu lassen. Der SkarraSHrá mit den goldenen Augen bedeutete ihm, dass er ihm folgen sollte. Zögernd setzte der Kater sich in Bewegung, nicht jedoch ohne noch einmal einen warnenden Blick loszuwerden.
‚Du hast dich entschieden!‘, kam die schlichte Feststellung. ‚Ja, ich werde die Ermittlungen einleiten. Der Rirasch hat recht. Der Mensch ist in Gefahr. Sehr viel Zeit werden wir nicht haben, wenn ich die allgemeinen Verhaltensweisen berücksichtige.‘ Die grünen Augen des Rothaarigen blitzten herausfordernd.
‚Du lässt dich von Emotionen leiten‘, war die tadelnde Replik.
Das Lächeln des jüngeren SkarraSHrá wurde ausgeprägter.
‚Wie wollen wir die Menschen verstehen, wenn wir nicht wissen, was sie fühlen? Ich kann sie nur richtig einschätzen, wenn ich ihre Beweggründe gekostet habe und die sind nun einmal alles andere als emotionslos.‘ Leise Worte mit Eindringlichkeit gesprochen.
‚Vergiss dich selbst nicht!‘
Der Rothaarige verstand die Warnung, sah sich aber nicht genötigt, darauf einzugehen. Mit einem höflichen Nicken verabschiedeten sie sich voneinander.
Sicher folgte er der mentalen Spur des Kanarras, der von sich selbst in dieser Form dachte. Zu fremd war ihm der Name seines eigenen Volkes. Der SkarraSHrá hatte beschlossen, sich mit ihm bekannt zu machen. So schnell, wie es ihn selbst drängte, konnte er nicht zurück auf die Erde. Wahrscheinlich war es noch nicht einmal klug, persönlich zu erscheinen. Jemand anderes musste für ihn auf die Erde. Er hoffte, der Mensch würde es so lange ohne besonderen Schutz aushalten. Doch insgeheim bezweifelte er das. Die
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