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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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geglitten. Stirnrunzelnd betrachtete er ihn. Dieser kleine unscheinbare Kasten hatte so ziemlich alles, was man brauchte, auch wenn er nicht mehr das neueste Modell war. Er war auch nicht ganz so komfortabel und leistungsfähig wie die Rechneranlagen seiner Ex-Firma und der in seiner Ex-Wohnung. Krischan lächelte spöttisch. Aber im Grunde brauchte er nicht mehr.
    Unwillig schob er den Gedanken beiseite, der ihn daran erinnerte, wie ihm ein ähnliches Manöver seine schwierige Lage erst beschert hatte.
    Schnell kontaktierte er das Netz und versuchte einen Zugriff auf den Computer in seinem ehemaligen Appartement. Er blieb dort, war er doch ein Teil seiner Wohnung. Krischan hatte ihn vor ihrer Abreise von sehr persönlichen und ihm vielleicht gefährlichen Programmen und Daten gereinigt. Einige Sachen blieben jedoch drauf, weil sie unwichtig und harmlos waren. Er hatte vorgehabt, sie später zu löschen, wenn der alte Mietvertrag endgültig endete und er in seine neue Wohnung eingezogen war.
    „Beeilen Sie sich, Mr. Ros!“, hallte es zu ihm.
    „Ja, ich bin gleich fertig!“, erwiderte er abwesend und automatisch.
     
    Triumphierend hielt Krischan kurz inne, als er sich erfolgreich Zugang verschafft hatte. Hier irgendwo waren die Dateien, die er benötigte, um das Chaos, das ihm vorschwebte, zu verursachen. Zum Beispiel waren die Buchungen der Tickets noch immer gespeichert. Sie würden ihm helfen, sich ein Tor zu den Computern des Raumflughafens zu verschaffen. Bei seinem Vorhaben half ihm ein kompliziertes Abkommen zwischen den Talaranern und den Menschen. Die Talaraner besaßen das Monopol aller Ticketverkäufe für den extraterrestrischen Personen- und Warentransport von und zur Erde. Es waren auch nur deren Schiffe, die die Erde mit diesem Hintergrund ansteuern durften. Dritte waren bei diesem äußerst lukrativen Geschäft nicht zugelassen. Das Besondere war es jedoch, was Krischan bei seinem Vorhaben helfen würde.
    Die Talaraner taten sich schwer mit der menschlichen Sprache und sie zogen es außerdem vor, nicht fest an einem Ort zu sein. Daher gab es nur Menschen, die die Fahrkarten verkauften. Ein Zugeständnis an die menschlichen Mitarbeiter war ein Programm in englischer Sprache, und da man kein großes Interesse gezeigt hatte, extra ein talarianisches Programm zu übersetzen, überließ man irdischen Programmierern die Arbeit daran. Krischan hatte sich damals als Programmierer beworben und war abgelehnt worden. Aus beruflichem Interesse hatte er sich jedoch mit den Sicherheitsprotokollen befasst und sie erproben dürfen.
    Er wusste also, er würde keinen Zugriff auf den Hauptcomputer bekommen. Aber das war auch nicht notwendig. Er beabsichtigte keine Spionage oder Zerstörung. Was er wollte, war Ablenkung, die lange genug anhielt, damit er unauffällig verschwinden konnte.
    Ehe er auch nur eine bewusste Entscheidung getroffen hatte, flogen seine Finger über das Display. Mithilfe der Buchungen erhielt er Zugang zu den Servern des Flughafens, wo er aber nur noch eine Bestätigung seiner Flugdaten erhalten konnte. Doch die Sicherheit war in diesem Bereich weniger gut, daher war es kein Problem, von dort aus Zugriff auf einen anderen Bereich zu erhalten.
    Krischan biss sich auf die Lippen. Was konnte er mit der Standleitung zur Feuerwehr anstellen, fragte er sich. Diese lag in diesem Moment frei zugänglich unter seinen Händen. Krischan lauschte nach seinen Bewachern und öffnete sogar die Zelle, um einen Blick zu riskieren. Er schaute nach oben. Überall blitzten ihm kleine Düsen entgegen, kunstvoll in das schlichte Ornament der Decke eingelassen. Seine Mundwinkel hoben sich bei diesem Anblick. Mehr brauchte er nicht und niemand konnte ihn daran hindern, jetzt ein paar Befehle zu erteilen. Die sensitive Oberfläche leuchtete blau auf, als der Alarm losging. Einen Atemzug später regnete es von der Decke, weil das System glaubte, dass es brannte. Der künstliche Regen verursachte ein leises, prasselndes Geräusch, das von lautem, hysterischem Geschrei in der Flughafenhalle übertönt wurde. Eine freundliche Stimme bat um Aufmerksamkeit und darum, dass alle Anwesenden das Gebäude ruhig verlassen sollten. Die Feuertüren würden sich in fünf Minuten automatisch schließen.
    Wasser lief Krischan in die Augen, als sein Kopf nach oben zuckte. Er musste hier raus, wenn er sich nicht einsperren lassen wollte.
    „Kommen Sie heraus!“, dröhnte es widerhallend von den Wänden. Der größere von seinen beiden

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