Shkarr (German Edition)
sein Heimatplanet aussah, dort würde er frei sein und nicht mehr ständig befürchten müssen, dass ihn irgendein Mensch quälte.
„Bitte kommen Sie, Mr. Ros!“, hörte Krischan die leise Aufforderung an seiner Seite. Kurz schaute er sich zu dem goldäugigen SkarraSHrá um, dann folgte er Shkarr. Krischan hatte die überschäumenden Gefühle in dem Kanarra wahrgenommen und freute sich mit ihm, doch gleichzeitig fühlte er ein Brennen in sich. Krischan hatte das Gefühl, es wurde Zeit, sich von dem Kanarra zu verabschieden und ihm wurde bewusst, er würde Shkarr nie wieder sehen. Der Kater stammte von einem Planeten, der den Menschen aus gutem Grund verboten war. Verträge schützten dessen Heimatplaneten, deshalb konnte Krischan Shkarr auch nicht begleiten. Das Halbdunkel des Shuttleinneren verschluckte Krischan und Shkarr und verbarg ihn damit vor weiteren Blicken der Menschen, die noch davor warteten. Sicherheitskräfte zerstreuten die Journalisten, die versuchten von ihm ein Interview oder ein Bild zu erhaschen, und auch die Diplomaten gingen, abgeschirmt durch Leibwächter, zurück zu ihren Fahrzeugen.
‚Sie heißen also Shkarr?‘, klang es in Shkarrs und Krischans Köpfen. ‚Wir werden Sie zurück auf Ihren Planeten bringen. Wir gingen davon aus, dass es auf der Erde keine weiteren TaszRirasch mehr gibt. Wissen Sie, ob sich noch mehr hier befinden?‘
Shkarr legte den Kopf schief. Er verdaute für einen Moment die Information über den wirklichen Namen seiner Rasse, dann antwortete er: ‚Nein, meines Wissens nach nicht. Sie sind alle tot, bis auf die, die damals zurückgebracht wurden.‘ Shkarr schmeckte den vertraut klingenden Namen seiner Rasse, trotzdem hatte er Mühe, diesen auf sich anzuwenden. Er war eine so lange Zeit ein Kanarra gewesen.
Der SkarraSHrá nahm die Worte ohne eine Regung auf. Er spürte auch Shkarrs Gefühle und wusste, dass der Zurückkehrende Zeit brauchen würde, alles zu verstehen. Er wandte sich daher an Krischan: ‚Leider ist es nicht möglich, dass Sie Ihren Freund begleiten. Wir haben die Verpflichtung, jeden TaszRirasch zurück nach Kesz zu bringen. Für alle anderen Völker ist der Planet tabu. Das gilt auch für Sie. Wenn Sie wollen, können Sie sich verabschieden.‘
Krischan schaute unsicher zu dem SkarraSHrá und dann zu Shkarr. Seine Zungenspitze leckte befeuchtend über seine viel zu trockenen Lippen. Stumm starrten sich Mensch und Kanarra an. Dann schüttelte Krischan mit einem Lächeln den Kopf.
‚Ich mag keine Abschiede. Vielleicht ist es besser, einfach zu gehen. Oder?‘ Krischan schien an seinen eigenen Worten zu zweifeln. Sanft strichen seine Hände über die aufgestellten Ohren.
„Machs gut. Leb wohl! Jetzt bist du frei.“ Kaum hatte er diesen Satz gesagt, war es Krischan, als ob etwas in ihm zerriss. Unsicher schaute er auf den Kater hinunter, der sich nicht bewegt hatte und ihn einfach nur ansah. Langsam drehte sich Krischan um und ging mit gesenktem Kopf zur Shuttletür.
Er sah auf, als er an dem goldäugigen SkarraSHrá vorbeiging. Dieser berührte ihn mit einer flüchtigen Geste im Nacken, dann ging er zu den Wartenden. Krischan fühlte die Berührung wie einen Stich in seinem Kopf und tastete im Nacken nach irgendeiner Verletzung. Doch da war nichts.
Automatisch trugen ihn seine Beine nach draußen. Seine Hand vor die Augen haltend, um sie vor den plötzlich blendenden Strahlen der Sonne zu schützen, drehte er sich um und sah dann, wie das kleine Raumschiff lautlos abhob. Wie abwesend strich Krischan sich immer wieder über den Nacken, bis ihm schlagartig bewusst wurde, dass etwas fehlte. Er spürte Shkarr nicht mehr. Es war, als hätte es ihn nie in seinem Kopf gegeben.
Mit zittrigen Lippen flüsterte er den vertrauten Namen, während eine Träne auf seiner Wange eine feuchte Spur hinterließ.
Shkarr fühlte eher als Krischan, dass die Verbindung mit einem Mal unterbrochen war. Er schrie erschrocken auf, doch Krischan drehte sich nicht um, da dieser ihn nicht mehr hören konnte. Es war alles so schnell gegangen. Sich von Krischan verabschieden? Er hatte sich darüber noch nie Gedanken gemacht. Es war so selbstverständlich, dass er nach Hause zurückkehren würde, wenn sie beide eine Möglichkeit gefunden hätten. Doch jetzt? Jetzt war alles ganz anders verlaufen. Krischan hatte sich verabschiedet und er war noch nicht einmal in der Lage gewesen, etwas zu erwidern.
‚Es ist besser, wenn es keine Verbindung mehr gibt. Aber sie besteht
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