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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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wie gut bist du in die Hyperion integriert?
    ‹Sekundärkopien meiner Routinen wurden laut deinen Befehlen unbemerkt in die Datenspeicher der Hyperion geladen. Sämtliche Systeme funktionieren einwandfrei.›
    Dakotas Ghost zeigte ihr, wie die Sekundärkopie von Piris simuliertem Bewusstein – Piri Beta nannte sie es in Gedanken -sich nahtlos in das Original an Bord ihres Schiffs einfugte. Zum Glück würden Senator Arbenz und der Rest der Besatzung nie herausfinden, was sie getan hatte.
    Sie beschloss, die Beta-Kopie zu testen. Wir werden ein Shuttle brauchen , um auf die Mondoberfläche zu gelangen, erklärte sie.
    ‹Bestätige mit dem größten Vergnügen.›
    Einen Moment lang stand Dakota wie erstarrt da. Sie kniff die Lippen zusammen.
    Piri Beta, könntest du deinen letzten Satz bitte noch einmal wiederholen?
    ‹Anweisung bestätigt.›
    Vorhin hast du dich anders ausgedrückt. Bitte wiederhole den exakten Wortlaut der Antwort, die du mir gegeben hast, als ich dich um die Bereitstellung eines Transportshuttles bat.
    ‹Systemlogs zeigen, dass mit »Anweisung bestätigt« geantwortet wurde. ›
    Dakota kappte ihren Ghost-Link und dachte krampfhaft nach; ein beklemmendes Gefühl beschlich sie. Ihr war, als wühle eine eisige Faust in ihren Eingeweiden.
    Der Gedanke, dass irgendwo eine Gefahr lauerte, nistete sich in ihrem Kopf ein wie eine große, hungrige Spinne.
    »Stimmt was nicht?«
    Sowohl Gardner als auch Arbenz starrten sie an. »Eine vorübergehende Unterbrechung der Telemetrie«, gab sie zurück. »Vermutlich eine geringfügige Störung, aber ich werde mich sofort darum kümmern. Ach ja, der Shuttle wird vorbereitet. In ein paar Minuten können wir an Bord gehen.«
    »Danke, Mala«, entgegnete Arbenz und fasste sie so misstrauisch ins Auge, als hätte er sie beim Lügen ertappt. Dakota drehte sich auf dem Absatz um und verließ schleunigst die Brücke.
    Sobald die anderen sie nicht mehr sehen konnten, blies sie erleichtert den Atem aus. Dann schlang sie die Arme um sich, als friere sie plötzlich. Die Art und Weise, wie die Kopie von Piris Intelligenz ihr geantwortet hatte, die ungewöhnliche Wortwahl, erinnerten sie an etwas … Dieser gedrechselte Stil erinnerte sie an das Shoal-Mitglied, dem sie auf Bourdain’s Rock begegnet war.
    Während sie ihren Weg durch den Korridor fortsetzte, konzentrierte sie sich in erster Linie darauf, das gesamte Schiff nach etwas – irgendetwas – abzusuchen, das die früheren unerklärlichen Störungen erklärte, die ihr in den Systemen der Hyperion aufgefallen waren. Fieberhaft forschte sie nach einer Ursache für diese Phänomene, die ihr immer unheimlicher vorkamen.
    Alle außer Udo begaben sich an Bord des Shuttles; der Mansell-Bruder konnte die Medbox immer noch nicht verlassen. Seit er das Bewusstsein wiedererlangt hatte und die meiste Zeit ansprechbar war, traf man Kieran immer häufiger in der Krankenstation an, wo er sich über einen Komm-Link mit seinem Bruder unterhielt. Udos Nervensystem war durch Moss’ Angriff schwer geschädigt worden, und mikrochirurgische Einheiten waren immer noch dabei, verschmorte Nervenbahnen zu regenerieren und neues Hautgewebe zu transplantieren.
    Kieran übernahm sogleich die Kontrolle über den Shuttle und funkelte Dakota wütend an, als wolle er ihr noch einmal demonstrieren, wie wenig er ihr vertraute. Zum x-ten Mal fragte sie sich, was genau Udo seinem Bruder während der ausgiebigen Gespräche unter vier Augen in der Krankenstation erzählt haben mochte.
    Corso stieg als Letzter durch die Luke; er wählte die Andruckliege aus, die sich neben der von Dakota im hinteren Teil des Cockpits befand, und schnallte sich dort an. Während der vergangenen Tage hatte er sie gemieden, sie dann, wenn er glaubte, sie bekäme es nicht mit, auf seltsame Weise angesehen und höchstens ein paar flüchtige Worte mit ihr gewechselt, und auch das nur, wenn es sich absolut nicht umgehen ließ. Sie hatte versucht, ihn aus der Reserve zu locken, in der Hoffnung, durch ihn mehr über die Mission zu erfahren, doch ihre Bemühungen hatten außer ein paar peinlichen Situationen nichts gebracht.
    Ich war schon viel zu lange allein, überlegte sie. Eingesperrt in einem winzigen Schiff am Rande des Sol-System, nur in Gesellschaft ihres eigenen Ghosts, musste sie ja schrullige Züge entwickeln. Dieses Leben war einfach nicht gesund. Erst seit sie an Bord der Hyperion war, kam sie wieder regelmäßig mit anderen Menschen zusammen; so viel Kontakte

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