Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson

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Heilungsvorgang noch nicht abgeschlossen ist. Ich hatte gehofft, du würdest mir dann sagen, ich hätte mich geirrt und die Piri wäre raffiniert genug getarnt, um nicht entdeckt zu werden.«
    Sie versuchte, den Blick stärker auf ihn zu fokussieren, dann gab sie ein dünnes Lachen von sich. »Bring mich wieder zurück. Bring mich sofort wieder in die Medbox und weck mich erst, wenn das Universum sich in nichts aufgelöst hat. O mein Gott, wir sind erledigt. Wir haben nicht mehr die geringste Chance.«
    »Keineswegs, Dakota, wir sind durchaus noch nicht am Ende. Wir können es noch schaffen, aber für das, was ich vorhabe, brauche ich deine Hilfe. Aber ehe wir überhaupt etwas unternehmen, muss ich dir ein paar Fragen stellen.«
    »Besorg mir zuerst was zum Anziehen.«
    »Klar.«
    Corso tastete sich durch ihr Schlafquartier. Dort kreiste immer noch ein Mahlstrom aus sauberer und ungewaschener Kleidung, der um ihn herumwirbelte, als er durch seine Bewegungen einen Luftzug verursachte. Er schnappte sich eine Hose und das T-Shirt mit den wenigsten Flecken, das er finden konnte, und driftete ins Kommando-Modul zurück. Dakota lag zu einer Kugel zusammengerollt auf der Andruckliege; um sich einen festen Halt zu verschaffen, hatte sie einen Arm durch das Sicherheitsnetz geschoben. Einen Moment lang dachte er, sie sei eingeschlafen, doch dann öffnete sie die Augen und sah ihn an.
    »Hast du mir ein paar Klamotten mitgebracht, oder willst du mich nur anstarren wie ein Perverser?«
    »Entschuldigung.« Er gab ihr die Sachen.
    Sie schüttelte den Kopf und rang sich ein mattes Grinsen ab.
    »Sollte ein Witz sein. Du sagtest vorhin, du hättest ein paar Fragen?«
    »Ich möchte mit dir über Josef Marados sprechen.«
    Sofort setzte sie eine verschlossene Miene auf. »Was soll denn los sein mit ihm?«
    »Jemand hat die Nachrichtenübertragungen manipuliert, während wir uns noch im Sol-System befanden. Deshalb wurde die Mitteilung über seinen Tod aus den Speichern der Hyperion gelöscht.«
    Sie warf ihm einen zornigen Blick zu. »Weißt du was, jetzt klingst du, als würdest du mich dafür verantwortlich machen.«
    »Tatsache ist doch, dass du dich wirklich sehr merkwürdig benommen hast.«
    Sie stieß ein hartes, schrilles Lachen aus. »Du als Freistaatler hast es gerade nötig, andere Leute als merkwürdig zu bezeichnen.«
    »Dakota, hör mir bitte gut zu. Ich mache dich für gar nichts verantwortlich, und ich denke nicht daran, dich in irgendeiner Weise zu beschuldigen. Ich versuche nur, den Dingen auf den Grund zu gehen. Jemand hat den Transceiver-Input so eingestellt, dass gewisse Informationen markiert und gelöscht wurden.«
    Plötzlich wirkte Dakota bestürzt und ein wenig ängstliche. »Na ja, um ehrlich zu sein, ist dieser Gedanke gar nicht mal so abwegig. Ich hab auch ein bisschen mit den Systemen herumgespielt, denn ich dachte, wir hätten einen Eindringlich an Bord. Die Änderungen in den Datenspeichern wiesen daraufhin.«
    »Es gab aber keinen Eindringling«, stellte Corso fest. »Jedenfalls keine körperliche Präsenz. Du hast diese Veränderungen selbst vorgenommen.«
    Halb wütend, halb misstrauisch sah sie ihn an. »Moment mal«, begann sie, unterbrach sich sogleich wieder und schluckte krampfhaft. »Ich streite gar nicht ab, dass ich ein bisschen kreativ vorgegangen bin, um mich zu schützen. Aber es gab Veränderungen, die nicht von mir stammten – Abweichungen, die wahrscheinlich nur jemandem auffallen, in dessen Kopf Ghost-Implantate stecken.«
    »Du bist also der Ansicht, dass diese Künstliche Intelligenz der Shoal der Verursacher ist?«
    Dakota nickte.
    Corso schüttelte den Kopf. »Das ist nur ein Teil des Problems, aber ich habe noch mehr auf dem Herzen. Kurz bevor wir nach Nova Arctis aufbrachen, sah ich dich, wie du von den Luftschleusen weggingst, die in den Frachtraum fuhren. Ich schloss zu dir auf, aber du nahmst keinerlei Notiz von mir. Es war fast so, als hättest du meine Anwesenheit gar nicht wahrgenommen. Und genauso hast du dich verhalten, als ich dich auf der Brücke dabei erwischte, wie du Karten der Magellanschen Wolken analysiertest. Nur dass du behauptest, du könntest dich an diesen Vorgang gar nicht erinnern.«
    »Corso, das ist lächerlich. Ich …« Ein Ausdruck von Unsicherheit und Zweifel huschte über ihr Gesicht, und abrupt wechselte sie das Thema. »Hör mal, ich verstehe wirklich nicht, worauf du eigentlich hinauswillst.«
    »Zu dem Zeitpunkt, als ich dich in der Nähe der