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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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externen Luftschleusen traf, war Severn knapp eine Stunde zuvor auf Ascension ermordet worden.«
    »Um Gottes willen, Lucas! Der Mann führte ein gefährliches Leben. Deine Unterstellungen sind albern!«
    »Dakota, kannst du dich erinnern, was gerade eben auf der Brücke passiert ist?«
    »Warum fragst du?«
    »Erinnerst du dich, dass du Udo Mansell getötet hast?«
    »Ich …« Abermals flackerte der Ausdruck von Unsicherheit über ihr Gesicht. »Ja«, antwortete sie dann, ein wenig gefasster. »Ich erinnere mich. Es ist nur so … ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Aber ich habe es nicht vergessen. Ich … konnte die Erinnerung nur nicht einordnen. Irgendwie hatte ich das Gefühl …«
    »Was für ein Gefühl war das, Dakota? Dass dir diese Szene nicht real vorkam? Als ich auf die Brücke kam, war deine Miene völlig teilnahmslos, als wärest du dir gar nicht bewusst, was rings um dich herum geschah. Genau denselben Gesichtsausdruck bemerkte ich an dir, als du auf der Brücke von den Magellan sehen Wolken ausgehende Flugbahnen studiertest, und dann noch, als ich dir vor den Luftschleusen begegnete. Du wirktest, als nähmest du deine Umgebung gar nicht richtig wahr. Um ein Haar hättest du mich sogar umgebracht.«
    Dakota schüttelte energisch den Kopf. »Davon weiß ich wirklich nichts. Außerdem hat Udo mich zuerst angegriffen. Dann …«
    Corso legte den Kopf schräg. »Was hast du?«
    »Ach, es ist nichts«, entgegnete sie, den Blick in die Ferne gerichtet. »Ich kann mich nur nicht …« Sie hob eine Hand und fuhr sich nervös durch die Haare; ihre Finger zitterten.
    »Du kannst dich nicht erinnern?«
    Sie fasste ihn wütend ins Auge. »Lucas …«
    »Du hast immer noch Gedächtnislücken? Nachdem du Udo getötet hast, musste ich dich buchstäblich k.o. schlagen, ehe ich dich bis hierher schleifen konnte. In meinem Leben hab ich schon viele Dinge gesehen, die mir unheimlich vorkamen, aber so etwas wie mit dir ist mir noch nie passiert. Nicht mal zu Hause auf Redstone.«
    »Ich habe Severn nicht umgebracht, das schwöre ich dir. Ich weiß gar nicht, wieso du mir eine solche Tat überhaupt zutraust. Ich … es war eine ziemlich komplizierte Geschichte. Früher standen wir uns mal sehr nahe. Dasselbe gilt auch für Josef Marados.«
    Sie machte nun einen wesentlich ruhigeren Eindruck. »Ich hätte gar keinen Grund gehabt, die beiden zu töten«, fuhr sie trotzig fort. »Bei Udo sah das schon anders aus. Da könnte ich dir eine ganze Liste von Gründen aufzählen, weshalb ich diesen Scheißkerl lieber tot sehen wollte als lebendig.«
    Ich stimme dir von Herzen zu , sagte sich Corso in Gedanken, aber er sprach diesen Satz nicht laut aus. »Bist du dir darüber im Klaren, dass ich dein Schiff gerade veranlasst habe, einen ganzen Schwung fremder Routinen aus deinem Kopf zu entfernen? Irgendein Zeug, das da nicht reingehörte?«
    Mit einem Ruck hob sie den Kopf. »Was?«
    »Ich meine, nicht nur die Hyperion wurde unterwandert. Du -oder genauer gesagt dein Ghost – wurdest ebenfalls infiltriert.«
    »Aber das ist doch …«
    Er sah ihr an, wie ihr langsam eine Erkenntnis dämmerte.
    »Außer dir – wobei auch du auf die Unterstützung deiner Ghost-Implantate angewiesen bist – gibt es hier niemanden, der imstande wäre, Computersysteme derart zu manipulieren und diese Vorgänge auch noch zu vertuschen, wie du es mit der Piri Reis gemacht hast. Und es wäre nicht das erste Mal, dass dein Bewusstsein fremdgesteuert wurde.«
    »Ich habe mich an alles erinnert, was in Port Gabriel geschah, Lucas. Das war ja das Allerschlimmste. Ich weiß sogar jetzt noch, wie gut ich mich fühlte, als die Uchidaner mich so manipulierten, dass ich Morde beging.«
    »Aber es könnte ja auch anders sein, oder? Angenommen, du würdest in einen mentalen Zustand versetzt, in dem dein Oberbewusstsein glaubt, du tätest etwas ganz Bestimmtes, während in der Realität etwas völlig anderes passiert?«
    Sie schwenkte herum und versuchte, ihn zu schlagen, aber er sah den Hieb kommen, fing mit der Hand ihre Faust ab und zog sie dicht an sich heran.
    Mit der freien Hand klammerte sie sich an sein Hemd, und plötzlich fing sie an zu weinen. Eine Weile hielt er sie in seinen Armen, und er konnte fühlten, wie ihre Schultern unter den Schluchzern bebten.
    »Es tut mir leid, Lucas. Aber ich hatte schreckliche Alb träume – ich will nicht, dass sie real sind.«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung und stemmte sich von ihrem Platz hoch. Er

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