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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Iso-Anzug die kinetische Energie der Geschosse absorbieren würde; es sah aus, als seien die Neuankömmlinge mit Projektilwaffen ausgerüstet.
    Keine Chance , dachte sie. Der Iso-Anzug bietet mir keinen Schutz. Genauso gut könnte ich auf ein Wunder hoffen. Ohnehin musste sie sich bald wieder in das Innere des Schiffs zurückziehen, denn die Energie ihres Anzugs wurde allmählich knapp. Ohne Energie würde sich der schützende Film verflüchtigen, und dann wäre sie nackt dem Vakuum ausgesetzt. Wenn sie überleben wollte, musste sie durch die Luftschleuse in die Hyperion steigen. Die Zeit drängte.
    Doch wenigstens war sie wieder bei klarem Verstand und wurde nicht länger fremdbestimmt. Das hatte sie nur Lucas Corso zu verdanken. Sie wusste nicht, ob das, was sie nun für ihn empfand, Liebe war oder lediglich eine Art euphorischer Dankbarkeit, weil er ihr geholfen hatte, sich eines Parasiten zu entledigen, der sich in ihrem Kopf eingenistet hatte.
    Im Lauf der Zeit würde sie vielleicht Klarheit über ihre Gefühle erlangen … doch im Augenblick sah es eher danach aus, als hätten sowohl sie als auch Corso nur noch wenige Stunden zu leben.

Kapitel Vierundzwanzig
    »Ich gebe zu, ich bin beeindruckt. Wirklich.«
    Arbenz, der über Dakota gekniet hatte, stand auf und trat einen Schritt zurück. Dakota lag zusammengekrümmt am Boden und presste sich die Hände gegen den Bauch; nachdem Kieran ihr seinen Stiefel in die Magengrube gerammt hatte, war sie kaum noch bei Bewusstsein. Der Senator gab seinem Handlanger ein Zeichen, und Kieran rüstete sich, die Tortur fortzusetzen. Sein Gesicht, das von der Behandlung in der Medbox ohnehin fratzenhaft wirkte, hatte nun einen geradezu diabolischen Zug angenommen. Er nahm Schwung und trat ein zweites Mal zu.
    Verzweifelt versuchte sie, sich mit den Armen zu schützen, doch das reichte nicht aus, um dem Tritt die Wucht zu nehmen.
    Corso und Dakota war gar nichts anderes übrig geblieben, als sich von den drei Gestalten in Panzeranzügen zurück in den Frachtraum bugsieren zu lassen. Sie hätten ja nirgendwohin fliehen können. Ihre kurzfristigen Fantasien, auf irgendeine Art und Weise das Wrack zu stehlen, waren erst einmal unterbrochen worden, als die fremdartige Intelligenz, die sich in den Datenspeichern der Hyperion aufhielt, die Besatzung getötet und dadurch die anderen zur Rückkehr auf das im Orbit kreisende Schiff veranlasst hatte. Und während dieser Zeit hatte Corso Dakota noch zu erklären versucht, dass der Verräter in ihrem eigenen Hirn steckte.
    Nun litt sie entsetzliche Qualen und hatte den sicheren Tod vor Augen.
    Man hatte sie in einen Lagerraum in der Nähe der Frachtzone geschleppt. Offensichtlich hatte Kieran Erfahrung darin, wie man bei null g Menschen folterte; zuerst verschaffte er sich einen festen Halt an einem Schott, damit er nicht bei jedem Fußtritt, den er Dakota verpasste, davontrieb.
    Als Nächstes wandte er seine Aufmerksamkeit Corso zu, der in eine Ecke gekrochen war, nachdem man ihn brutal zusammengeschlagen hatte. Die drei Soldaten von der Agartha, grimmig dreinblickende Freistaatler mit unergründlichen Mienen, hielten sich bei der Tür auf und schauten dem Treiben zu.
    »Ich bin beeindruckt«, räumte der Senator ein, »dass Sie es geschafft haben, mich so lange zu täuschen. Können Sie sich vorstellen, wie unangenehm das für mich ist? Ich fühle mich bloßgestellt und bis auf die Knochen blamiert.«
    Er wanderte im Raum auf und ab. »Aber Sie, Mr. Corso, sind die allergrößte Enttäuschung. Sie sind ein Verräter, der seine eigenen Leute hintergangen hat, der gemeinste Abschaum, den man sich nur vorstellen kann.«
    Er bückte sich und brachte sein Gesicht dicht an das von Corso heran, obwohl der ihn gar nicht mehr bewusst wahrzunehmen schien. »Und nun will ich von Ihnen wissen, warum Sie das getan haben.«
    »Sie können mich mal!«, keuchte Corso mit letzter Kraft. »Aber eines beruhigt mich ungemein – Sie können nicht mehr nach Redstone zurück.«
    Mit vor Zorn gerötetem Gesicht schnellte Arbenz in die Höhe und versetzte Corso einen Tritt gegen den Kopf.
    »Haben Sie sich etwa eingebildet, wir würden niemals merken, dass im Frachtraum ein Schiff versteckt ist?«, brüllte Arbenz. Wilden Blickes sah er sich nach Dakota um. »Haben Sie das Ganze von Anfang an geplant?«
    Sie sah, dass Gardner hinzugekommen war. Er lungerte noch am Eingang herum, an dem die Soldaten Position bezogen hatten. Einen Arm presste er auf seine Brust,

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