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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Lächeln huschte über das Gesicht des Senators.
    »Um Gottes willen«, keuchte Gardner. »Sie sabotieren Ihre eigene Mission!«
    »In diesem Punkt irren Sie sich, Mr. Gardner«, widersprach Arbenz, über das ganze Gesicht strahlend. Abrupt wandte er sich an Corso. »Sagen Sie es ihm.«
    Corso glotzte zu Arbenz empor, beide Hände schützend erhoben, als warte er auf den nächsten Fußtritt. »Ich … ich verstehe nicht, was Sie meinen«, stammelte er.
    »Kieran, helfen Sie Mr. Corso auf die Sprünge, damit er sich daran erinnert, was er uns die ganze Zeit über verschwiegen hat.«
    Kieran ließ Gardner los und zerrte Corso an den Haaren in eine kniende Stellung. Dann zückte er das Messer und riss Corsos Kopf nach hinten, als wolle er ihm die Kehle durchschneiden. Stattdessen ritzte er Corsos Haut lediglich ein, wobei er eine Stelle am Hals, dicht über der Schulter, auswählte.
    Doch das reichte, um Corso einen gellenden Schrei zu entlocken. Dakota wandte den Blick ab; vor Angst und Entsetzen zitterte sie am ganzen Leib.
    »Sagen Sie es ihm, Mr. Corso«, donnerte Arbenz. »Als Sie sich in die Datenspeicher des Wracks einloggten, haben Sie Ihre Spuren nicht so gut verwischt, wie Sie vielleicht dachten. Ganz im Gegenteil, ohne Sie wären wir wahrscheinlich gar nicht über diese spezielle Information gestolpert. Erst Sie haben uns den Weg gewiesen.«
    Nach Luft schnappend, schüttelte Corso den Kopf; aus der Halswunde spritzte Blut über seine Schulter. Arbenz nickte Kieran zu, und im nächsten Moment füllte ein zweiter, noch entsetzter klingender Schrei die Luft, als Kieran abermals sein Messer ansetzte; dieses Mal verlief der Schnitt von der empfindlichen Stelle direkt unter dem Ohr bis zum Kiefergelenk.
    Unwillkürlich fing auch Dakota an zu schreien. Corso brüllte wie ein verwundetes Tier. Dann murmelte er etwas Unverständliches.
    Wieder riss Kieran seinen Kopf nach hinten.
    »Sprich endlich!«, knurrte Kieran und hielt Corso das Messer direkt vor die Augen.
    »Nein! Halt! Okay, ich gebe mich geschlagen.« Corso hustete und spuckte aus. Sein Atem ging rasselnd. »Okay, ich werde kooperieren.« Er sah Dakota an. »Es tut mir leid«, flüsterte er und wandte den Blick ab.
    Dakota hatte nicht die geringste Ahnung, was ihm leidtat.
    »Warum sagen Sie es ihm nicht selbst?«, fragte Corso den Senator und deutete mit einem Kopfnicken auf Gardner.
    »Weil ich will, dass Sie es tun. Und jetzt rücken Sie raus mit der Sprache.«
    Stumm, die Nerven zum Zerreißen gespannt, beobachtete Dakota die Szene.
    »In den Datenspeichern des Wracks entdeckte ich ein paar interessante Informationen«, wandte sich Corso an Gardner. »Aber ich wäre verrückt gewesen, wenn ich nicht versucht hätte, dieses Wissen für mich zu behalten«, fuhr er fort, Arbenz ins Auge fassend. »Es ist viel zu gefährlich …«
    »Kieran«, drängte Arbenz.
    »Schon gut, schon gut«, redete Corso hastig weiter und zog sein Gesicht so weit wie möglich von Kierans Messer fort. »Ich weiß, was aus der Zivilisation wurde, die dieses fremde Sternenschiff konstruiert hat. Jedenfalls habe ich eine ziemlich konkrete Vorstellung, was mit dieser Spezies passiert ist.«
    »Was wir erfahren haben«, legte Arbenz triumphierend nach, »ist sogar noch besser als ein überlichtschneller Antrieb.«
    Einen Moment lang starrte Corso den Senator mit unverhülltem Abscheu an. »Wie gut kennen Sie sich mit der Geschichte der Menschheit aus, Mr. Gardner?«, fragte er, nachdem er seine Fassung wiedergewonnen hatte.
    Gardner blickte verdutzt drein und zuckte die Achseln. »Was wollen Sie denn von mir wissen?«
    »Nun, vor mehreren Jahrhunderten fingen wir an, uns mit der Kernspaltung zu beschäftigen, und frohlockten, wir hätten endlich die ultimative Quelle für billige Energie gefunden. Es dauerte nicht lange, und wir bastelten daraus Waffen, um binnen weniger Sekunden Großstädte zu Asche zu zerbomben. Es war ein Pakt mit dem Teufel, man kannte nun einen Weg, um preiswerte Energie zu erzeugen, gleichzeitig verfugte man über die Möglichkeit, ganze Welten im Handumdrehen zu vernichten. Wie es scheint, besaßen die sogenannten ›Weisen‹ eine Energiequelle, die der Kernkraft nicht unähnlich war.«
    Gardner blickte abwechselnd Arbenz und Corso an, dann schüttelte er den Kopf. »Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    Corso fuhr fort, und es klang, als müsse er sich zu jedem einzelnen Wort, das er aussprach, immer wieder von neuem überwinden. »Wenn der

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