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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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warf ihm eine Heizdecke über die Schultern und hielt sie an ihrem Platz fest.
    »Er versucht, dich zu demoralisieren«, flüsterte Sal, einen Arm um Corsos Schultern gelegt. »Indem er sich fast nackt auszieht, will er dir signalisieren, dass der Kampf längst zu Ende ist, bevor er erfrieren kann.«
    Normalerweise starb jemand, der sich ungeschützt diesen eisigen Temperaturen aussetzte, binnen ein, zwei Minuten; wenn es Corso gelang, den Kampf in die Länge zu ziehen, würde dies Bulls Kondition dramatisch schwächen. Doch der schien in der Tat zu glauben, dass sein Herausforderer ein leicht zu besiegendes Opfer wäre.
    Corso hatte seine isolierende Unterbekleidung anbehalten, und plötzlich vergegenwärtigte er sich, dass er dadurch viel unbeweglicher war als sein Gegner. Er hielt sich körperlich fit, doch Northcutt mit seiner geschmeidigen, athletischen Figur glich eher einem Raubtier als einem menschlichen Wesen.
    Jones stellte sich mitten in den Ring, in dem gekämpft wurde, und gab ihnen Zeichen, sie sollten ihre Positionen beziehen. »Zeit zum Anfangen«, rief er, und Northcutts Gang brach in lautes Triumphgeheul aus. Bull blieb am Rand des Steinkreises stehen und glotzte Corso mit starrem Blick an.
    »Die letzte Chance, um zu kneifen«, zog Jones Corso grinsend auf.
    »Leck mich am Arsch, du Wichser!«, brüllte Corso zurück.
    Langsam drehte Jones sich einmal im Kreis herum. Wie lange wollen sie das Ganze noch verzögern?, wunderte sich Corso. Northcutt war halbnackt, und wenn sie mit dem Beginn des Kampfes noch länger warteten, würde sich das Problem von selbst erledigen.
    »Wer diesen Ring als Sieger verlässt, bleibt entweder Bürger oder erhält den Status eines Bürgers. Als solcher kann er von jedem beliebigen Nicht-Bürger zu einem Zweikampf herausgefordert werden. Möge der Allerheiligste, unser Herr und Heiland, unser Zeuge sein, und jetzt ist Schluss mit den verdammten Formalitäten. Amen.« Mit diesen Worten trottete Jones aus dem Steinkreis.
    Corso hatte nur mit halbem Ohr zugehört; er war überrascht und schockiert, mit welcher Inbrunst er den Kampf erwartete; eine Welle aus Feuer schien sich in seiner Brust auszubreiten, und er merkte, dass er auf einmal viel freier durchatmen konnte. In seinen Schläfen rauschte das Blut wie die Brandung eines Ozeans.
    Von entgegengesetzten Seiten traten sie in den Ring. Northcutt kam Corso zuvor und sprintete blitzschnell zu den über Kreuz liegenden Messern.
    Corso war groß und kräftig genug, um es mit Northcutt aufzunehmen, doch Northcutt bewegte sich mit einer schier unglaublichen Wendigkeit. Einen Sekundenbruchteil nach seinem Gegner erreichte Corso die Messer, und in seiner Hast rammte er Northcutts Schulter, als beide nach einer Waffe griffen. Er spürte einen heißen Schmerz an seinem Oberarm, und dann spritzte sein Blut auf den gefrorenen Boden.
    Schnell wich Corso bis an den äußersten Rand des Kreises aus und richtete sich dort zu seiner vollen Größe auf; nun jedoch fühlte er das beruhigend schwere Stahlmesser mit dem Gummigriff in seiner rechten Hand. Beide Männer pirschten an der Begrenzung des Ringes entlang, darauf lauernd, wer als Erster angriff.
    »Wichser!«, fluchte Corso leise, während er die Klinge ständig von einer Hand in die andere wechselte, um seinen Gegner zu irritieren.
    Northcutt stieß einen gellenden Schrei aus und stürmte auf ihn zu, wild mit dem Messer durch die Luft fuchtelnd. Er rannte im Zickzack, damit Corso nicht wusste, in welche Richtung er ausweichen musste.
    Sie prallten gegeneinander; Corso packte Northcutt beim Handgelenk, um einen Messerhieb abzuwehren; er spürte, wie die angespannten Muskeln unter der eiskalten Haut zitterten. Dann vollführte er eine halbe Drehung und versuchte, die Halsschlagader seines Gegners aufzuschlitzen, aber mit einem einzigen Fußtritt brachte der ihn zu Fall.
    Northcutt fackelte nicht lange; er wollte Corso den Todesstoß versetzen, solange dieser am Boden lag. Ohne Schutzkleidung konnte er sich wesentlich schneller bewegen als Corso.
    Aber Northcutt hatte eindeutig mit einem rascheren Ausgang des Kampfes gerechnet. Corso war kein trainierter Killer wie sein Gegner, doch das bedeutete keineswegs, dass er sich nicht verteidigen konnte. Wenn das Duell nicht innerhalb der nächsten Sekunden vorbei war, würden sich bei Northcutt die Symptome einer schweren Unterkühlung bemerkbar machen. Corso merkte bereits jetzt, dass der andere Mann langsamer wurde, selbst in dem Moment,

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