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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Corsos Stimme ebbte ab, und er sah Mansell an.
    »Sie hätten nicht gedacht, dass Sie das überleben würden, nicht wahr?«, beendete Mansell für ihn den Satz, während ein säuerliches Grinsen über seine seltsam eckigen Züge huschte. »Wenn ich nicht aufgetaucht wäre, wären Sie jetzt tatsächlich tot. Bull Northcutt gehörte einmal zu den besten Kämpfern der Freien Demokratischen Gemeinschaft, ehe er zum Problemfall wurde.«
    Corso schüttelte den Kopf. »Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Wohin bringen Sie mich?«
    »Verraten Sie mir eines«, fragte Mansell, anstatt ihm eine Antwort zu geben. »Wie günstig stehen Ihrer Ansicht nach unsere Chancen, diesen Krieg gegen die Uchidaner zu gewinnen?«
    Corso merkte, wie sich sein Magen verkrampfte. »Warum interessieren Sie sich für meine persönliche Meinung?«
    »Sprechen Sie frei aus, was Sie denken. Ich will es wirklich wissen«, betonte Mansell, als er Corsos Misstrauen bemerkte. »Das ist übrigens einer der Gründe, weshalb Sie noch leben.«
    »Vielleicht sollten Sie sich mit Ihrer Frage lieber an meinen Vater wenden, Senator Corso. Vorausgesetzt, Ihr Boss lässt seine falschen Anschuldigungen gegen ihn fallen.«
    »Leider verfugt Ihr Vater nicht über Ihre speziellen Talente.«
    Corso klappte den Mund auf und zu. »Wie bitte?«
    »Sie sind ein Intellektueller, kein Kämpfer«, fuhr Mansell fort. »Das konnte man allein daran erkennen, wie tolpatschig Sie sich im Ring angestellt haben. Dafür sind Sie ein Experte auf dem Gebiet nicht von Menschen entwickelter Programmiersprachen.«
    Völlig verdutzt blinzelte Corso Mansell an.
    »Sie befassen sich mit den Kommunikationsprotokollen der Shoal«, hakte Mansell nach. »Ist das korrekt?«
    Corso nickte nur. Sein Fachgebiet waren in der Tat alte nichtmenschliche Sprachen, die vermutlich schon vor mehreren hunderttausend Jahren gebraucht wurden; seine Beschäftigung mit diesem Thema war ein Teil der Bestrebungen der Menschheit, alles Wissen zu analysieren, auf das sich die Shoal-Hegemonie gründete. Auf diese Weise wollte man den magischen Schlüssel finden, der den Zugang zu einer Welt der überragenden Wissenschaften und unvorstellbaren Machtfülle eröffnete.
    Bis jetzt war es jedoch noch niemandem gelungen, die Geheimnisse der Shoal auch nur ansatzweise zu lüften. Corso hatte lediglich erwartet, mithilfe eines Konsortium-Stipendiums an der Universität in aller Ruhe seine Forschungen betreiben zu können.
    »Senator Arbenz wird Sie bitten, etwas zu tun, das aller Wahrscheinlichkeit nach Auswirkungen auf die gesamte Zukunft der Freien Demokratischen Gemeinschaft hat. Und Sie werden seinem Wunsch nachkommen, weil Ihnen gar keine andere Wahl bleibt. Wenn Sie uns in diesem Fall zur Seite stehen, lässt man die Anklage gegen Ihren Vater fallen, und der Rest Ihrer Familie wird nicht zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, und auch der Senator wird Ihnen dies zusichern.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Mansell lächelte und entblößte alle seine Zähne. Corso wandte den Blick von ihm ab; eine Eiseskälte legte sich um sein Herz, die nichts mit der gefrierenden Luft zu tun hatte, die den Helikopter umgab.
    »Sie werden dazu beitragen, dass die Freie Demokratische Gemeinschaft die Uchidaner endgültig besiegt und sie für immer von Redstone vertreibt«, fuhr Mansell fort. »Aber uns bleibt nicht viel Zeit. Man bringt Sie von diesem Planeten weg – zuerst fliegen Sie zum Sol-System, danach an einen anderen Ort. Eigens für diese Mission hat man uns das Kommando über eine Fregatte mit Namen Hyperion gegeben. In weniger als vierundzwanzig Stunden gehen wir an Bord.«
    Corso bemühte sich, diese Informationen zu verarbeiten, und als er einen Anfall von Schüttelfrost bekam, lag das nicht an den niedrigen Temperaturen in der Kabine. »Sie meinen es ernst, nicht wahr? Und das alles hat irgendwie mit meiner Forschungsarbeit zu tun? Ich befasse mich mit ziemlich obskurem, hoch akademischem Material, müssen Sie wissen.«
    »Ich warte auf Ihre Antwort, Mr. Corso.«
    Corso überlegte, welche Optionen er hatte, und stellte fest, dass es keine Alternative gab. Er musste sich fügen. Wenn er sich sträubte, auf das Ansinnen einzugehen, würde man ihm einfach eine Kugel in den Kopf schießen und seine Leiche aus dem Hubschrauber werfen. Drunten in der Eiswüste würde man ihn vielleicht niemals finden. »Also gut. Was immer von mir verlangt wird – ich mache mit. Aber ich möchte

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