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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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gleichfalls idealisiert dargestellten Siedlungen standen. Einer der vielen Slogans lautete: »Es lohnt sich, für das Bürgerrecht zu kämpfen.«
    Das sind also die Leute, dachte sie mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube, denen wir helfen sollen.
    Mitarbeiter des Konsortiums eilten geschäftig in den Korridoren hin und her. Drei verschiedene Gruppen von Wachleuten prüften an drei unterschiedlichen Kontrollpunkten ihre Ausweise. Dakota fragte sich, ob das nicht schon an Paranoia grenzte.
    Severn schielte sie von der Seite her an. »Dieser Banville, der kam doch von deiner Heimatwelt, nicht wahr?«
    »Er arbeitete an der neuesten Generation von Ghost-Implantaten, dann verschwand er ganz plötzlich. Du kennst die Geschichte?«
    »Es wäre ein starkes Stück, wenn es sich herausstellen würde, dass er freiwillig abgehauen ist, meinst du nicht auch?«
    Dakota zuckte mit den Schultern. »Dann wäre er ein Verräter.«
    Severn lachte. »Ich denke, wir tun das Richtige.«
    »Mag sein. Es ist nur so, dass …«
    Beide blieben stehen, als ihre Ghost-Implantate ihnen gleichzeitig eine Nachricht übermittelten. Sie drehten die Köpfe und blickten sich an.
    Severn setzte ein hässliches Grinsen auf. »Dann übernimmt Josef Marados also unser Debriefing? Pass bloß auf, dass du die Beine immer fest zusammenhältst.«
    »Warum?«
    »Der Kerl bumst alles, was nach Frau aussieht.«
    Dakota sah ihm fest in die Augen. »Das klingt fast, als ob du eifersüchtig wärst.«
    Im Weitergehen musterte er sie von oben bis unten. »Wenn der Typ dir auf die Pelle rückt, kann er was erleben. Dann werde ich nämlich wirklich eifersüchtig.«

Kapitel Sieben
    Unterwegs von Redstone zum Sol-System,
    an Bord der Hyperion,
    einer Fregatte der Freien Demokratischen Gemeinschaft
    Lucas Corso bewegte sich vorsichtig in seinem Taucheranzug, während er einen Bogen um einen unterseeischen Geysir schlug; er rief sich ins Bewusstsein zurück, dass ein simulierter Druck von mehreren hundert Tonnen Wasser auf ihm lastete. Die gleißenden Strahler, die in seinen Anzug integriert waren, blitzen in der Dunkelheit und beleuchteten den vor ihm liegenden Grat.
    Er schlurfte an den Saum dieses Grates und sah, wie das nicht von Menschen gebaute Raumschiff prekär am Rand eines bodenlosen Abgrunds lag. Er fand, das Wrack sehe aus, als hätte ein Bildhauer die impressionistische Version eines gigantischen Tintenfischs geschaffen, mit langen, stachelähnlichen Tentakeln, die sich aus einem verhältnismäßig kleinen Körper krümmten. Doch selbst das Herzstück des Wracks überragte seinen Standort noch um mehrere Stockwerke.
    Ein paar der Stacheln machten einen arg ramponierten Eindruck, wahrscheinlich waren sie durch den Aufprall bei der Landung zerstört worden. An den Stellen, an denen die Außenhülle von den Spitzen der Tentakel weggerissen war, kam eine knochenartige Gitterstruktur zum Vorschein.
    Als Corso über die Flanke des Grates in die Tiefe spähte – jedenfalls so weit, wie das Licht seiner Strahler reichte –, drehte sich ihm der Magen um. Er stand eindeutig vor der Mündung einer Spalte im Meeresboden, die vermutlich vor mehreren Millionen Jahren entstanden war. Und wenn die Berechnungen stimmten, dann lag das echte Wrack – was er jetzt sah, war eine Simulation an Bord der Hyperion – seit über einhundertsechzigtausend Jahren vor diesem Riss.
    Doch es war nach wie vor intakt, und zumindest Kieran Mansell behauptete, dass irgendwo im Inneren die Verteidigungssysteme immer noch funktionierten.
    Dieser Ozean existierte nur, weil der Mond, auf dem man das Wrack entdeckt hatte, einen Gasriesen von den Ausmaßen Jupiters umkreiste, begleitet von rund zwanzig ähnlichen Körpern, die der Größe nach von bloßen Felsbrocken bis hin zu kleineren Planeten reichten. Das Magnetfeld des Mondes und das des Gasriesen wirkten aufeinander ein und erzeugten Kräfte wie bei einem kolossalen Dynamo. Die so entstehende Hitze genügte, um den Mond so weit zu erwärmen, dass sein Ozean unter einer mehrere Kilometer dicken Eiskappe flüssig blieb.
    Das ideale Versteck, sinnierte er, für die letzten noch nicht entschlüsselten Geheimnisse einer aussterbenden Rasse.
    Durch die Komm-Leitung hörte er Kierans Stimme.
    »Das ist doch was, oder? Achten Sie auf die Reihe von Lichtern genau vor Ihnen. Sie sollen Sie zum Eingang des Wracks lotsen. Ich fürchte nur, der Weg führt ein bisschen zu nah am Abgrund vorbei.«
    Corso sah, dass die Luftschleuse an der

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