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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Außenhülle des Wracks auf einem winzigen Vorsprung saß, der über die Spalte hinausragte, und diesen Felsdorn erreichte man nur, indem man eine zerbrechlich wirkende Leiter hochkletterte. Auch wenn dies eine Simulation war, Corsos Beine wollten ihn nicht mehr tragen. Sein Körper weigerte sich ganz einfach, noch näher an das Wrack heranzugehen.
    »Das sehe ich. Ist es nicht viel zu gefährlich?«
    »Dies hier handelt sich bloß um eine Übungssimulation, Mr. Corso.« In Kierans Stimme schwang ein provozierender Unterton mit. »Entspannen Sie sich, Sie können ja nicht wirklich in die Spalte hineinstürzen. Und wenn es dann so weit ist, dass wir das echte Wrack betreten, ist längst ein Tunnel mit Druckausgleich installiert. Dann brauchen wir uns wenigstens keine Sorgen zu machen, wir könnten über den Rand getrieben werden.«
    »Wieso, zum Teufel, muss ich dann diesen verdammten Taucheranzug tragen?«
    »Weil ich es so will.«
    Corso fluchte leise und stellte sich in Gedanken tausend schreckliche Todesarten für Kieran Mansell vor. Er raffte all seinen Mut zusammen und tappte näher an die Spalte heran, während er spürte, wie dieses bodenlose Loch ihn geradezu anzuziehen schien. Woher kommt dieser Trieb, sich in die Tiefe stürzen zu wollen?
    Er bemühte sich, den Blick auf die Felsen unter den Stiefeln seines Taucheranzugs zu heften, aber das Einzige, was er in seinem Kopf sah, war die undurchdringliche Schwärze des Abgrunds.
    Corso hatte ein paar Tage gebraucht, um sich an seinen plötzlich veränderten Status zu gewöhnen; noch vor Kurzem war er ein für die Obrigkeit unbequemer Querulant gewesen, und auf einmal fand er sich auf einem Raumschiff wieder, das konstruiert war, um von einem Stern zum anderen zu reisen. Die Hyperion war riesig, geeignet, ganze Völkerscharen zu transportieren – was sie auch getan hatte, als seine Leute vor ein paar hundert Jahren, während das Jahrhundert der Migration seinen Höhepunkt erreichte, als Erste nach Redstone geflohen waren. Von den ursprünglich fünf Kolonieschiffen gab es nur noch drei – und eines davon war die Hyperion.
    Schon bald stellte es sich heraus, dass die Hyperion schon bessere Zeiten gesehen hatte. Anstatt Zeit und Geld für umfangreiche Instandsetzungsarbeiten zu opfern, hatte man lieber große Sektionen der Fregatte versiegelt und entlüftet. Die Crew war minimal, ein halbes Dutzend Personen waren verantwortlich für die Wartung eines gigantischen Sternenschiffs, das einstmals Tausende von Menschen über unvorstellbar viele Lichtjahre hinweg transportiert hatte. Corso kam mit der Besatzung kaum in Kontakt, denn Kieran bestand darauf, ihn aus angeblichen Gründen der Sicherheit von der Crew zu isolieren.
    Allerdings merkte er ziemlich schnell, dass im Gegensatz zum Rest des Schiffs die Waffensysteme hochmodern und in erstklassigem Zustand waren. Die Hyperion war vollgestopft mit Gewehren und automatischen Verteidigungsanlagen. Doch die Shoal-Mitglieder, die die Mannschaft des Kernschiffs stellten, in dessen Innerem die Hyperion während der langen Reise zum Heimatsystem steckte, schien es nicht zu stören, dass ein schwer bewaffnetes Kriegsschiff an Bord war.
    »Alles, was Sie bis jetzt wissen müssen«, erklärte Kieran kurz angebunden, »ist die Tatsache, dass wir das Wrack eines Raumschiffs unbekannter Herkunft gefunden haben. Und dass es unserer Meinung nach sehr alt sein muss.«
    »Aber wie alt?«, fragte Corso, als er in dem Raum stand, in dem Kieran Quartier bezogen hatte. Ein paar der Einrichtungsgegenstände sahen aus, als stammten sie noch aus der Zeit vor der Migration, doch die dekorativen Sachen entsprachen im Wesentlichen dem, was Corso von jemandem erwartet hatte, der dem Sicherheitsteam des Senats angehörte. An den Wänden hingen Schwerter, Orden, die während des ewigen Kriegs mit den Uchidanern verliehen worden waren, Gemälde von historischen Schlachten, angefangen von den Griechen der Antike bis hin zur Gegenwart.
    Kieran verzog keine Miene, doch dass er sich über Corsos ständige Fragen ärgerte, wurde erkennbar an der Art, mit der er die Klinge eines gefährlich aussehenden Messers betrachtete, die er im Lichtschein drehte und hier und da mit einem eingefetteten Tuch abwischte. »Es ist einfach nur alt«, knurrte er herablassend.
    »Und ich darf nicht erfahren, in welchem System man dieses Wrack entdeckt hat? Es befindet sich doch wohl im von Menschen besiedelten Sektor des Weltraums, oder?«
    Ehe man Corso hinzuzog,

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