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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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versuchten sie gewaltsam am Bleiben zu hindern. Die Shoal schien es nicht zu interessieren, ob sie in ihren Kernschiffen derlei Armeen durchs All transportierten, solange die Bedrohung sich nicht gegen sie richtete.
    Die meisten dieser Kleinkriege unter Kolonisten endeten damit, dass jahrzehntelang Prozesse geführt wurden, während Kampfschiffe des Konsortiums über diesen kaum bewohnbaren Welten im Orbit kreisten, bis ein Gericht entschied, wer an welchem Ort und unter welchen vertraglichen Bedingungen siedeln durfte. Das Konsortium selbst war ursprünglich entstanden, um derlei Konflikte zu schlichten; verschiedene private Unternehmen hatten sich unter einer gesetzgebenden UN-Charta zusammengeschlossen, und ein Administrativer Rat sollte die Erforschung und Nutzung von Planeten überwachen, um eine gewisse Ordnung in eine ansonsten chaotisch verlaufende interstellare Besiedlung zu bringen.
    Ehe Siedlungsverträge ausgegeben wurden, erfolgte ein Erkunden und Vermessen der für eine Kolonisierung in Frage kommenden Planeten. Künftige Kolonisten – sofern sie die erforderlichen finanziellen Mittel besaßen – konnten auf eigene Faust Schiffe und Erkundungsteams entsenden. Diese Teams erstellten Gutachten, in denen sie aufgrund mannigfacher Faktoren einschätzten, was es kosten und wie lange es dauern würde, eine Welt urbar zu machen. Expeditionen dieser Art galten bei Piraten als besonders begehrte Beute.
    »Ich habe noch nie an einer solchen Mission teilgenommen, aber …«
    »Ja?« Gardner zog die Brauen hoch.
    Vorsicht, dachte Dakota, um ein Haar hätte sie sich verplappert und Redstone erwähnt. Sie war dort gewesen, Mala jedoch nicht.
    »Aber mir ist klar, wie gefährlich ein Unterfangen dieser Art ist. Vor allen Dingen seit dem Konflikt zwischen der Freien Demokratischen Gemeinschaft und den Uchidanern.«
    »Dann kann ich wohl davon ausgehen, dass Sie mit den Ereignissen auf Redstone vertraut sind?«
    Wieder schielte sie flüchtig zu Josef hinüber, doch seine Miene blieb teilnahmslos. Sie konnte nicht erkennen, was er dachte. Sie wandte sich wieder Gardner zu. »Ein Maschinenkopf muss einfach wissen, was sich dort ereignet hat. Gegen derlei Informationen könnte ich mich gar nicht abschotten, selbst wenn ich es wollte.«
    Gardner lächelte und blickte erfreut drein. »Ganz recht, ganz recht. Der Grund, weshalb ich hier bin, betrifft in der Tat die Freie Demokratische Gemeinschaft.«
    »Ach, wirklich?« Ein eiskalter Schauer lief Dakota über den Rücken.
    »Ja. Aber ich werde Sie erst einweihen, nachdem Sie sich verpflichtet haben, den Job zu übernehmen. Josef kann Ihnen versichern, dass die Bezahlung wirklich großzügig sein wird.«
    Sie sah Josef an, der inbrünstig mit dem Kopf nickte.
    »Soweit ich bis jetzt verstehe, wollen Sie ein neues System erkunden, und dazu brauchen Sie einen Piloten, der ein Maschinenkopf und obendrein absolut verschwiegen ist«, fasste Dakota nüchtern die Fakten zusammen. »Darüber reden wir doch, oder?«
    Gardner nickte bestätigend. »Allerdings. Damit bringen Sie die Sache auf den Punkt. Und nun sagen Sie mir, ob Sie den Job annehmen oder nicht.«
    Dakota nickte verkrampft und bemühte sich, ihren inneren Tumult zu verbergen. »Ja, ich nehme an, Mr. Gardner. Sie haben eine Pilotin. Ich verstehe nur nicht, warum die Freie Demokratische Gemeinschaft ausgerechnet einen Maschinenkopf engagieren will. Wozu braucht man mich – als Zielscheibe?«
    Gardner starrte sie an.
    »Bleib ganz ruhig, Mala«, murmelte Josef. »Es war nicht einfach, dieses Treffen einzufädeln, und du stehst in meiner Schuld.«
    »Miss Oorthaus, Sie waren nicht dabei, als die Tragödie in Port Gabriel passierte. Gewiss, dort gibt es immer noch eine Menge böses Blut, doch der Senat der Freien Demokratischen Gemeinschaft geht davon aus, dass die Maschinenköpfe auf Redstone … korrumpiert wurden? Ist das der richtige Ausdruck?«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, erwiderte Dakota.
    »Die Wahrheit sieht so aus, dass die Freie Demokratische Gemeinschaft den Krieg mit den Uchidanern verliert. Aus diesem Grund sucht man nach einer neuen Heimatwelt, und derzeit laufen diesbezüglich Verhandlungen mit dem Konsortium. Das System, in dem die Gemeinschaft sich ansiedeln will, wird bereits erforscht, doch die militärischen Ressourcen sind durch den Krieg auf Redstone gewaltig geschmolzen. Während des Fiaskos in Port Gabriel wurden die Streitkräfte stark geschwächt, und dieser Dezimierungsprozess hat sich immer

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