Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
würdest es mir nicht verraten. Ich wollte dich ja nicht nach irgendwelchen Geheimnissen ausquetschen, ich dachte nur, ich hätte bei den Briefings heute früh vielleicht etwas verpasst. Ich musste nämlich den Doktor aufsuchen.«
    »Das Ding ist lediglich als Beobachter hier«, erklärte er. »Möglicherweise ist es ja neugierig, wie wir solche Dinge handhaben, aber ich glaube, dass keiner wirklich Bescheid weiß, aus welchen Gründen genau sich diese Kreatur auf Redstone herumtreibt.«

Kapitel Dreizehn
    Als Dakota die Brücke der Hyperion betrat, traf sie zu ihrer Erleichterung niemanden dort an. Wie ein hochentwickeltes technologisches Gerät sah eine Imager-Scheibe nun wirklich nicht aus. Sie war nichts weiter als eine kreisrunde Plattform. Man nahm ein Objekt, stellte es auf den Teller und wartete, während es gescannt wurde. Das war auch schon alles.
    In Wahrheit war es keineswegs so simpel. Wenn sie die kleine Figur auf den Teller stellte, würde sie nicht nur Angaben darüber erhalten, aus welchen Rohmaterialien sie sich zusammensetzte. Waren die Datenspeicher des Imagers auf dem neuesten Stand, konnte sie eine Fülle von zusätzlichen Informationen erfahren: den wahrscheinlichen kulturellen Ursprung, die Bedeutung dieses Objekts, unter Umständen sogar den Namen der Person, die es hergestellt hatte. Darüber hinaus produzierte ein Imager eine Unzahl forensischer Daten, einschließlich DNA-Spuren eines jeden Menschen – oder Nicht-Humanoiden –, der das zu untersuchende Stück jemals angefasst hatte.
    Infolgedessen hatte man eine große Anzahl von Artefakten -Schmuck, Andenken, selbst Kunstwerke – eigens für die Imager-Technologie gestaltet. Ein Ring, den man auf diesen Teller legte, konnte ein breites Spektrum an sensorischen Eindrücken erzeugen, indem der Anblick, der Klang, gemeinsam erlebte Erinnerungen und Berührungen einer geliebten Person reproduziert wurden. Seit Jahrhunderten erforschte man das pornografische Potenzial dieser Technologie. Darüber hinaus konnte man in nahezu jedes Material kodierte Daten hineinpraktizieren, die der Teller dann dechiffrierte; diese Praxis wurde sehr häufig angewandt.
    Vielleicht war das der Grund, weshalb der Alien ihr die Figur geschenkt hatte – weil sie irgendwelche verschlüsselten Angaben enthielt.
    Die ganze Zeit über, während sie durch die leeren Schiffskorridore lief, hatte sie leise Flüche vor sich hin gemurmelt und sich verwünscht, weil sie nicht schon eher auf den Gedanken gekommen war, den Imager zu benutzen.
    Sie entfernte die Abdeckung des Imagers, eine horizontale, flache schwarze Scheibe, die in einer Wandnische untergebracht war. Dann zog sie die Figur aus der Tasche, stellte sie auf den Teller und trat einen Schritt zurück. Ein paar Sekunden verstrichen, und nichts passierte.
    Langsam fragte sie sich, ob sie sich nicht doch geirrt hatte.
    ‹Dakota … ›
    Ein Rütteln lief durch die Hyperion, und die Lichter auf der Brücke begannen zu flackern.
    Pin! Was war das?
    ‹Ich stelle Nachforschungen an.›
    Eine Leuchtdiode blinkte, und sie merkte, dass der Imager den Scan eingeleitet hatte. Allerdings hatte er viel länger dazu gebraucht als sonst. Daten und andere Informationen füllten den Bildschirm:
ZUSAMMENSETZUNG
    88% Eisenlegierung, 10% organisches Material, 2% andere Elemente
    *
    URSPRUNG DES KONGLOMERATS unbekannt/nicht im Register enthalten. Phylogenetische Analyse des organischen Materials ergibt Hinweise auf einen indonesischen Maishybrid.
    MIKROSKOPISCHER NACHWEIS VON ERDREICH (‹0.0002% der Gesamtmasse): URSPRUNG: unbekannt.
    EINTRAGUNGEN IM ÖFFENTLICHEN TACH-NET
    Keine
    HERGESTELLT VON Unbekannt
    FRÜHERE ODER DERZEITIGE BESITZER Unbekannt
    INTERAKTIVITÄTSINDEX Null/nicht bekannt
    *
    RESULTAT SPEICHERN ODER SCAN WIEDERHOLEN?
    ‹Keine Systemfehler oder Fehlfunktionen entdeckt.›
    Piri, ich habe fast im selben Augenblick, in dem ich die Figur auf den Imager-Teller setzte, gespürt, dass irgendetwas nicht stimmte. Das kann kein Zufall sein.
    ‹Keine Systemfehler oder Fehlfunktionen entdeckte wiederholte die Maschine pedantisch. Dakota verdrängte ihre Frustration, nahm die Figur vom Imager und versteckte sie hinter einem Paneel.
    Als sie sich umdrehte, sah sie, dass mehrere Nachrichten-Icons auf den Bildschirmen und in der Luft blitzten. Anscheinend waren auch ihre Passagiere wegen des seltsamen Vorfalls besorgt.
    »Hören Sie, ich habe keinen blassen Schimmer, was gerade los war. Haben Sie selbst schon mal ein Schiff

Weitere Kostenlose Bücher