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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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geflogen?«
    »Einen Low-Orbit-Gleiter«, erwiderte Gardner und musterte Dakota mit Adleraugen. »Aber das ist doch irrelevant.«
    »Relevant ist, dass die Hyperion kein Gleiter ist«, schnappte Dakota. »Ich muss kontrollieren, ob jedes System funktioniert, und genau das habe ich getan. Und wenn demnächst die Beleuchtung gedämpft wird oder das Schiff noch mal rüttelt, dürfen Sie sich nicht wundern …«
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht, Miss Oorthaus«, versetzte Gardner und funkelte sie wütend an.
    »Na schön.« Dakota verschränkte die Arme. »Möchten Sie einen anderen Piloten? Nur zu, suchen Sie sich einen.«
    Eine Weile starrte Gardner schweigend auf sie herab, dann stieß er einen langen Seufzer aus. »Mala, der Senator und die anderen sind nicht annähernd so vernünftig wie ich. Wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie es sich vorstellen, dann können sie sehr unangenehm werden.«
    Er sprach in ruhigem Ton und beugte sich ein wenig über sie, als verrate er ihr irgendwelche heimlichen Indiskretionen. »Josef Marados versicherte uns, Sie seien eine erstklassige Pilotin. Wenn Sie jetzt nicht völlig offen zu mir sind, können wir die Ursache für den Vorfall in den aufgezeichneten Daten finden. Was danach kommt, liegt ganz in der Hand des Senators.«
    Sie blickte Gardner in die Augen und war sich plötzlich sicher, dass er keine Ahnung hatte, was mit Josef Marados passiert war. Aber er musste es doch erfahren haben. »Wie konnte jemand nicht Bescheid wissen?«
    Aber Gardner befragte sie nicht zu Marados’ Tod. Er machte sich Sorgen wegen der jähen, heftigen Turbulenz im Computersystem des Schiffs, die aufgetreten war, während sie sich allein auf der Brücke aufhielt.
    »Ich bin eine erstklassige Pilotin«, betonte sie mit Nachdruck. »Wenn Sie wollen, gehe ich mit Ihnen die notwendigen Protokolle durch und zeige Ihnen alles, was ich seit meiner Ankunft an Bord getan habe. Aber die Tatsache bleibt bestehen, dass das Schiff fast ein Jahrhundert lang im Orbit lag, ohne richtig gewartet zu werden, und sich infolgedessen langsam in seine Bestandteile auflöst. Es bewegt sich wie ein Hund mit nur drei Beinen. Dass das Ding überhaupt noch fliegt, grenzt an ein Wunder.«
    Gardner hob die Hände. »Es ist nicht nötig, dass Sie mir die Protokolle erklären. Ich gehe jetzt zu Senator Arbenz und rede mit ihm. Und ich kann Ihnen garantieren, dass er eine unabhängige Systemanalyse durchfuhren wird. Möchten Sie sonst noch etwas sagen?«
    »Ja«, antwortete sie, seinem Blick standhaltend. Sie bemühte sich, die richtige Mischung aus Gereiztheit und Empörung in ihre Stimme zu legen. »Dieses Schiff ist ein Schrotthaufen. Wenn Sie mir keine freie Hand lassen und es letzten Endes dazu kommt, dass die Atemluft nach draußen entweicht, nur weil ich die Systeme nicht voll austesten darf, geben Sie mir nicht die Schuld für das Desaster. Ich muss wissen, wie alles funktioniert und was das Schiff zusammenhält, und das bedeutet, dass ich Systeme checken muss, die man schlichtweg hat verrotten lassen.«
    »Na schön. Aber wenn die Gefahr besteht, dass wieder Störungen dieser Art auftreten, sollten Sie Ihre Checks vorher mit mir absprechen. Ist das klar?«
    Dakota nickte und sah Gardner hinterher, als er sich entfernte.
    Piri, wer außer mir hat sonst noch die Nachrichten gelesen, die aus Mesa Verde gesendet wurden?
    ‹ Dakota, sowohl Senator Arbenz als auch David Gardner haben die Nachrichten von Mesa Verde gelesen.›
    Danach ließ sie die Piri Reis noch einmal die Bulletins aus Mesa Verde prüfen, und zu ihrer Verblüffung stellte sie fest, dass der Bericht über Marados’ Tod gelöscht worden war. Die Piri Reis versuchte, den Weg, den die Übertragung genommen hatte, zurückzuverfolgen, aber die ursprüngliche Nachricht, die bei Dakota eingegangen war, existierte nicht länger. Es gab nicht den geringsten Hinweis darauf, dass die Tach-Net-Monitore der Hyperion sie empfangen hatten.
    Dakota verspürte eine heftige Anwandlung von Paranoia, sie hatte das Gefühl, den Realitätsbezug zu verlieren. Sie, Gardner und die Freistaatler hatten dieselbe Nachrichtenübertragung gelesen – aber aus irgendeinem Grund unterschiedliche Inhalte wahrgenommen.
    Entweder sie verlor den Verstand, hatte sich alles nur eingebildet und Josef lebte gesund und munter auf Mesa Verde, oder jemand an Bord der Hyperion hatte die Tach-Net-Transponder neu programmiert, um den Bericht über Josefs Ermordung zu eliminieren.
    Sie drehte sich

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