Shoal 01 - Lichtkrieg
ich.«
»Denken Sie nur immer daran, dass Sie sich hier auf deren Territorium befinden«, entgegnete Gardner. »Wir alle wissen ja, warum viele von ihnen den Maschinenköpfen nicht trauen.«
Dakota lachte verblüfft. »Warum hat man mich dann überhaupt angeheuert, das Schiff zu fliegen?«
»Für uns hängt ungeheuer viel davon ab, dass diese Mission ein Erfolg wird«, erklärte Corso. »Wenn wir versagen, können wir nicht mehr nach Hause zurück. Die ganze Situation macht Udo nervös.«
Dakota ließ ihren Blick zwischen Gardner und Corso hin und her wandern. »Nur damit keine Missverständnisse aufkommen -wenn er so was noch mal mit mir macht, bringe ich ihn um. Kapiert?«
Gardner wirkte erschöpft, als er sich schließlich zum Ausgang wandte. »Dann rate ich Ihnen, gut auf sich aufzupassen«, meinte er. »Verrichten Sie Ihren Job und sorgen Sie dafür, dass möglichst keine Überraschungen eintreten. Damit tun Sie nicht nur sich selbst, sondern auch mir einen großen Gefallen.«
Nachdem Gardner gegangen war, starrte Dakota mehrere Sekunden lang die Tür an. Zu ihrem Missfallen sah sie, dass Corso nun breit grinste.
»Was finden Sie daran so komisch?«, schnauzte sie ihn an, während sie sich vom Boden hochrappelte.
»Eigentlich gar nichts. Ich lache nur über mich selbst. Offenbar neige ich dazu, mich in Kämpfe zu stürzen, die ich nicht gewinnen kann.«
Eine Weile wusste sie nicht, was sie sonst noch sagen oder tun konnte, und auf einmal wallte der helle Zorn in ihr auf. »Wie soll ich vernünftig arbeiten können, wenn ich ständig über meine Schulter peilen muss, aus Angst, einer von euch Typen könnte mich angreifen? Nennen Sie mir einen Grund, weshalb ich nach diesem Vorfall überhaupt noch auf diesem Schiff bleiben sollte?«
Corso sah sie nachdenklich an und zuckte mit den Schultern. »Und warum sind Sie dann noch hier?«
Dakota bemühte sich, eine Antwort zu finden, und wurde plötzlich verlegen. Sie ging zu Corso und streckte ihm eine Hand entgegen. »Danke«, murmelte sie.
Corso nahm die angebotene Hand und quälte sich wieder auf die Füße. Als er mit den Fingern seinen Bauch abtastete, zuckte er vor Schmerzen zusammen. »Schon gut«, erwiderte er. »Udo ist ein Arschloch. Wenn es nach mir ginge, wäre er gar nicht auf diesem Schiff.«
»Eine Frage …« Sie hielt kurz inne. »Warum haben Sie mir geholfen?«
Corso fasste sie neugierig ins Auge. »Das war doch selbstverständlich. Oder nicht?«
Verstört sah sie ihn an. »Aber Sie sind doch auch ein Freistaatler. Sie stehen auf derselben Seite wie Arbenz und Konsorten.«
»Glauben Sie, ich hätte mich mit diesem Gesocks verbündet?« Corso lachte bitter. »Das wäre das Letzte, was ich tun würde. Diese Leute sind meine Feinde.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Das können Sie auch nicht verstehen«, erwiderte Corso und schickte sich an, die Brücke zu verlassen. »Woher sollten Sie wissen, welche Meinung ich über diese Kerle habe?«
»Warten Sie.« Sie hielt ihn am Arm fest. »Dürfen Sie mir das überhaupt erzählen?«
Ihre Blicke kreuzten sich. »Haben Sie Angst, dieses Eingeständnis könnte mich in Schwierigkeiten bringen? Das ist sehr gut möglich. Aber wenn sie mir die Zunge herausschneiden, kann ich nicht mehr für sie arbeiten.«
Ihr Griff um seinen Arm festigte sich. »Hören Sie, vielleicht könnten Sie mich in ein paar Dinge einweihen …«
Corso lächelte, aber seine Miene blieb kalt. »Tun Sie nur Ihren Job, Mala. Und gehen Sie den Mansell-Brüdern aus dem Weg. Beide sind gefährliche Killer.«
Er steuerte auf den Ausgang zu.
»Kurz bevor Sie hier auftauchten, rutschte Udo eine seltsame Bemerkung heraus«, rief Dakota ihm verzweifelt hinterher. »Er sagte: Wenn du nur wüsstest! Und dass es wohl an der Zeit wäre, mich aufzuklären. Was kann er damit gemeint haben? Gibt es einen Aspekt dieser Expedition, den man mir verheimlicht hat?«
Corso drehte sich um; sein Gesicht war so unergründlich wie eine Maske. »Auf Udos Geschwafel sollten Sie nichts geben.«
Er entfernte sich von der Brücke. Dakota stand mehrere Minuten lang wie betäubt da, während sie ein unangenehmes Gefühl beschlich. Es war wie eine Vorahnung.
Corso tastete sich durch den Korridor, ehe er stehenbleiben musste, weil er nicht mehr weiter konnte. Stöhnend lehnte er sich mit dem Rücken gegen eine Wand. Sein ganzer Körper schmerzte.
Es war schon schlimm genug, dass er mit Männern wie Senator Arbenz und Kieran Mansell auf der Hyperion
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