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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Die Banditen hätten dingfest gemacht werden müssen.«
    »Es verwundert mich maßlos, daß solcher Abschaum in solcher Nähe der Burg vorgehen konnte.«
    »Ich stimme Euch zu. Vielleicht könnte der Barbar sie beschreiben.«
    »Was könnte ein Barbar schon wissen?« Toranaga lachte. »Und was die Banditen betrifft – nun, es handelte sich um Ronin, neh? Und da es unter Euren Leuten viele Ronin gibt, wäre es vielleicht angebracht, unter ihnen Nachforschungen anzustellen.«
    »Diese Untersuchungen werden mit großer Dringlichkeit durchgeführt. Sie erstrecken sich in viele Richtungen.« Ishido ging gar nicht ein auf die versteckte hämische Bemerkung über die Ronin, jene herrenlosen, fast ausgestoßenen Söldner-Samurai, die sich zu Tausenden um das Banner des Erben geschart hatten, nachdem Ishido hatte ausstreuen lassen, daß er im Namen des Erben und der Mutter des Erben ihre Treue annehmen würde und ihnen – das war wirklich unerhört – ihr Versagen oder ihre Vergangenheit verzeihen und vergessen würde, ja, im Laufe der Zeit ihre Treue mit der Großzügigkeit eines Taikō zu belohnen gedenke. Damit stand ihm ein unerschöpfliches Reservoir an ausgebildeten Samurai zur Verfügung. Ishido wußte, daß das ein brillanter Einfall gewesen war. An ihrer Treue war nicht zu zweifeln, denn die Ronin waren sich im klaren, daß eine solche Gelegenheit sich ihnen nie wieder bot. Auf diese Weise stießen alle jene zu ihm, die irgendwie verärgert waren und von denen viele durch Toranagas Eroberungen zu Ronin geworden waren. Außerdem befreite er das Reich dadurch von einer weiteren Zunahme des Banditenwesens – denn der einzig gangbare Weg für einen Samurai, der das Unglück hatte, Ronin zu werden, bestand darin, Mönch oder Bandit zu werden.
    »Es kommen bei diesem Überfall viele Dinge zusammen, die ich nicht verstehe«, sagte Ishido, und seine Stimme war sehr giftig. »Jawohl. Warum sollten zum Beispiel Banditen versuchen, einen Barbaren zu entführen, um ein Lösegeld für ihn zu fordern? Es gibt noch viele andere Barbaren in Osaka, die von weit größerer Bedeutung sind. Hat der Bandit das nicht gesagt? Was er verlangte, war ein Lösegeld. Lösegeld von wem? Welchen Wert besitzt dieser Barbar denn? Überhaupt keinen. Und woher wußten sie, wo sie ihn finden würden? Ich habe schließlich erst gestern Befehl gegeben, ihn vor den Erben zu bringen. Höchst merkwürdig.«
    »Ja, höchst merkwürdig«, sagte Toranaga.
    »Und dann noch der Zufall, daß Herr Yabu gerade mit einigen von Euren Leuten in der Nähe war – und einige von meinen Leuten auch, zu genau derselben Zeit. Äußerst merkwürdig.«
    »Ja, sehr. Selbstverständlich war er dort, weil ich nach ihm geschickt hatte.«
    »Sonderbar ist auch, daß die Banditen nicht gekämpft oder den Barbaren sofort in die Berge verschleppt haben, sondern – und das ist der Gipfel der Dummheit! – auf dem Hauptpfad zur Burg geblieben sind? Sehr sonderbar!«
    »Sehr sonderbar. Ich werde auf jeden Fall meine Wachen verdoppeln, wenn ich morgen auf die Beiz gehe. Für alle Fälle. Es ist sehr bedenklich zu wissen, daß Banditen sich in unmittelbarer Nähe der Burg herumtreiben. Vielleicht wollt Ihr auch auf die Jagd gehen? Wollt Ihr nicht einen Eurer Falken gegen meinen antreten lassen? Ich werde in den nördlichen Bergen jagen.«
    »Vielen Dank, nein. Ich habe morgen zu tun. Vielleicht übermorgen? Ich habe Befehl gegeben, daß zwanzigtausend Mann innerhalb der nächsten zehn Tage sämtliche Wälder, Forste und Haine im Umkreis von zwanzig Ri durchkämmen. Das kann ich Euch versprechen.«
    Toranaga wußte, daß Ishido die Banditen als Vorwand benutzte, um noch mehr Truppen in der Umgebung zusammenzuziehen. Wenn er zwanzig sagt, meinte er fünfzig. Die Falle schließt sich, sagte er sich. Warum diese Eile? Was für eine neue Teufelei wird hier ausgeheckt? Warum gibt Ishido sich so zuversichtlich? »Gut. Dann übermorgen, Herr Ishido. Ihr werdet doch Eure Männer vom Jagdgebiet fernhalten? Ich möchte nicht, daß mein Wild aufgestört wird«, fügte er durchsichtig hinzu.
    »Selbstverständlich. Und der Barbar?«
    »Er ist mein Eigentum, und sein Schiff auch. Aber Ihr könnt ihn haben, wenn ich mit ihm fertig bin. Dann könnt Ihr ihn hinterher zum Richtplatz schicken, wenn Ihr wollt.«
    »Vielen Dank. Ja, das werde ich tun.« Ishido klappte seinen Fächer zusammen und ließ ihn im Ärmel seines Kimonos verschwinden. »Er ist unwichtig. Was wichtig ist und der Grund

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