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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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dann doch nicht alles glattgegangen.
    »Mariko …«
    »Ja, mein Geliebter?«
    »Ich kann ihn nicht finden.«
    »Oh, laßt mich suchen helfen.«
    »Ah, so ist's richtig. Ich hab' ihn. Ich hab' drauf gelegen.«
    »Oh. Seid Ihr … seid Ihr wirklich sicher, daß Ihr nichts dagegen habt?«
    »Nein. Nur ist es, nun ja, nicht geradezu ›aufrichtend‹, all das viele Gerede darüber und das Warten. Oder?«
    »Ach, mir macht das nichts. Es ist ja meine Schuld, daß ich gelacht habe. Ach, Anjin-san, ich liebe Euch so. Ich liebe es, Euch anzufassen.«
    »Und ich wüßte nichts Schöneres, als von Euch angefaßt zu werden.«
    »Was tut Ihr, Anjin-san?«
    »Ich schiebe ihn drüber.«
    »Ist es schwierig?«
    »Ja. Hört auf zu lachen!«
    »Bitte, verzeiht mir …«
    Hinterher schlief sie völlig erschöpft ein. Er jedoch nicht. Für ihn war es zwar schön, aber nicht vollkommen gewesen. Er hatte zu sehr nur auf sie geachtet. Er hatte beschlossen, daß es diesmal vornehmlich um ihre Lust gehen sollte und nicht um seine. Ja, das war für sie, dachte er liebevoll. Aber eines war doch großartig: Diesmal weiß ich, daß ich sie vollkommen befriedigt habe. Dieses eine Mal bin ich ganz, ganz sicher.
    Er schlief. Später Stimmen und der Lärm von Gestreit; neben dem Japanisch begannen portugiesische Brocken in seinen Schlummer einzudringen. Einen Augenblick dachte er, ihm träumte, dann erkannte er die Stimme. »Rodrigues!« Mariko murmelte etwas. Sie war immer noch vom Schlaf umfangen.
    Beim Klang von Schritten auf dem Weg setzte er sich beherrscht, doch von Panik gepackt auf. Er nahm. Mariko, als wäre sie eine Puppe, trat auf den Shoji zu und blieb stehen, als er von draußen aufgeschoben wurde. Es war Chimmoko. Die Zofe hatte den Kopf gesenkt und die Augen taktvoll geschlossen. Mariko in den Armen, eilte er an ihr vorüber und legte sie behutsam auf ihren eigenen Futons nieder und eilte dann lautlos wieder hinüber in sein Gemach. Der kalte Schweiß brach ihm aus, obwohl die Nacht warm war. Mit fahrigen Bewegungen zog er seinen Kimono über und trat dann wieder hinaus auf die Veranda. Yoshinaka hatte die zweite Stufe erreicht.
    »Nan desu ka, Yoshinaka-san?«
    »Gomen nasai, Anjin-san«, sagte Yoshinaka. Er zeigte auf die Fackeln am Tor des Gasthauses und fügte noch ein paar Worte hinzu, die Blackthorne nicht verstand. Das Wesentliche seiner Rede war jedoch, daß ein Mann draußen, ein Barbar, der ihn sprechen wolle. Yoshinaka habe ihm gesagt, er solle warten, doch das wolle er nicht. Er führe sich auf, als wäre er ein Daimyo. Er behaupte, der Freund des Anjin-san zu sein. Ob das stimme?
    »Hallo, Ingeles! Ich bin's, Vasco Rodrigues!«
    »Hallo, Rodrigues!« rief Blackthorne glücklich zurück. »Bin gleich da. Hai, Yoshinaka-san. Kare wa watashi no ichi yujin desu. – Er ist mein Freund.«
    Blackthorne flog die Stufen hinunter und eilte auf das Tor zu.
    »Hallo, Rodrigues! Ist das aber eine Freude! Was macht Euer Bein? Und wie habt Ihr mich gefunden?«
    »Madonna, Ihr seid ja noch gewachsen, Ingeles, und habt wieder Fleisch angesetzt! Jawohl, gesund und munter und hochfahrend, wie ein Daimyo!« Täppisch wie ein Bär umarmte Rodrigues ihn, und er umarmte ihn.
    »Was macht Euer Bein?«
    »Tut verdammt weh, aber ich kann gehen, und um Euch zu finden, brauchte ich nur zu fragen, wo denn der große Anjin-san wohne – der große Bandit und Schurke von Barbar mit den blauen Augen!«
    Sie lachten, warfen sich gegenseitig Flüche an den Kopf, die nicht so gemeint waren, und scherten sich den Teufel um die Samurai und die Diener um sie herum. Dann schickte Blackthorne eine Zofe, Saké zu holen, und ging dann voran zurück zum Häuschen. Beide hatten den breitbeinigen Matrosengang, Rodrigues aus lauter Gewohnheit die Hand am Griff seines Rapiers, den Daumen der anderen Hand in der Nähe seiner Pistole in die Schärpe gesteckt. Blackthorne war eine Handbreit größer als Rodrigues, aber dafür hatte der Portugiese noch breitere Schultern, die eine unheimliche Kraft verrieten.
    Yoshinaka erwartete sie auf der Veranda.
    » Domo arigato, Yoshinaka-san«, sagte Blackthorne, bedankte sich abermals bei dem Samurai und forderte Rodrigues mit einer Handbewegung auf, auf dem Kissen Platz zu nehmen. »Unterhalten wir uns hier.«
    Rodrigues setzte einen Fuß auf die Stufen, blieb dann jedoch stehen, als Yoshinaka sich vor ihm aufbaute, auf das Rapier und auf die Pistole zeigte und dann die Hand ausstreckte. »Dozo.«
    Der Portugiese blickte

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