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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Früchte und Wasser lassen wir gären, warten 'ne Woche oder so, und dann, mit Hilfe von 'n bißchen Zauberei …« Der kugelrunde Mann lachte und kratzte sich glücklich, »'türlich wär's besser, man würd' ihn 'n Jahr oder so ablagern, aber wir trinken schneller als …« Seine Worte verhallten. »Schmeckt er Euch nicht?«
    »Oh, Entschuldigung, doch, er ist gut … gut.« Blackthorne sah Läuse in van Nekks spärlichem Haar.
    Herausfordernd sagte Jan Roper: »Und Ihr, Pilot? Euch geht's auch gut, oder? Wie steht's denn mit Euch?«
    Abermals erstarb eine Flut von Fragen, als Vinck rief: »Ihr gebt ihm ja keine Möglichkeit!« Dann brach es fröhlich aus dem Mann mit dem ledrigen Gesicht heraus: »Himmel, als ich Euch da in der Tür stehen sah, dacht' ich erst, Ihr wärt einer von den Affen, ehrlich.«
    Zustimmung von allen Seiten. Und dann sagte van Nekk: »Das kann man wohl sagen. Diese blödsinnigen Kimonos – Ihr seht aus wie 'n Weib, Pilot – oder wie einer von diesen Halbmännern, diesen warmen Brüdern, eh? 'n Haufen von diesen Japsen sind warme Brüder, weiß Gott! Einer war hinter Croocq her …« Rufe flogen hin und her und zotige Hänseleien.
    »Schwerter und Kimonos … wie ein richtiger Heide!« Jan Ropers schmallippiges Lächeln war der reine Hohn. »Vielleicht gefällt das Heidenleben Euch besser als unseres, Pilot, eh?«
    »Ihre Kleidung ist kühl und besser als unsere«, entgegnete Blackthorne voller Unbehagen. »Ich habe schon ganz vergessen, daß ich früher anders gekleidet war. Es ist so viel geschehen. Ich hatte ja nichts anderes, und da hab' ich mich eben an sie gewöhnt. Viel darüber nachgedacht habe ich eigentlich nie. Auf jeden Fall sind sie bequemer.«
    »Sind das richtige Schwerter?«
    »Ja, selbstverständlich, warum?«
    »Uns erlauben sie keine Waffen, egal, welche!« Mißbilligend runzelte Jan Roper die Stirn. »Wie kommt es, daß sie Euch welche erlauben?«
    Blackthorne lachte kurz auf. »Ihr habt Euch nicht um ein Jota geändert, Jan Roper, nicht wahr? Immer noch frommer als fromm? Nun, alles zu seiner Zeit, auch, was meine Schwerter betrifft. Zunächst aber mal die beste Nachricht für euch alle. Hört zu, in einem Monat oder so sind wir wieder auf hoher See. Gewiß.«
    »Herrgott, ist das Euer Ernst, Pilot?« fragte Vinck.
    Ein Freudenruf ging durch den Raum, und es hagelte Fragen über Fragen, die er alle beantworten mußte. »Ich habe euch ja gesagt, daß wir es schaffen würden … Ich habe euch gesagt, Gott ist auf unserer Seite! Laßt ihn reden … Laßt den Piloten erzählen …« Zuletzt hielt Blackthorne die Hand hoch.
    Er zeigte auf die Frauen, die immer noch regungslos auf den Knien lagen, jetzt, wo sich seine Aufmerksamkeit ihnen zuwandte, noch unterwürfiger als zuvor. »Wer sind sie?«
    Sonk lachte. »Das sind unsre Liebchen, Pilot. Unsre Huren, und billig noch dazu, Herrgott! Nebenan haben wir 'n ganzes Haus voll von ihnen … und im Dorf gibt's sie haufenweise …«
    »Die rammeln wie die Hasen«, fiel Croocq ihm ins Wort, und Sonk sagte: »Sicher sind sie klein und haben O-Beine, aber dafür sind sie ganz schön scharf und leiden vor allem nicht an der Spanischen Krankheit. Wollt Ihr eine, Pilot?«
    »Ihr müßt unbedingt Riesenarsch ausprobieren, Pilot, die ist die richtige für Euch«, sagte Croocq.
    »Der Pilot will keine von unseren Huren«, fuhr Jan Roper ihm über den Mund. »Der hat seine eigenen, was, Pilot?«
    Ihre Gesichter glühten. »Stimmt das, Pilot? Ihr habt Weiber? He, das müßt Ihr uns erzählen, ja? Diese Äffinnen sind die besten Weiber, die wir je gehabt haben, findet Ihr nicht auch?«
    »Es gibt furchtbar viel zu erzählen«, sagte Blackthorne. »Aber das ganz unter uns. Je weniger Ohren hören, desto besser, neh? Schickt die Frauen fort, dann können wir ungestört reden.«
    Vinck zeigte mit dem Daumen über seine Schulter und sah zu ihnen hinüber. »Verpißt euch, hai?«
    Die Frauen verneigten sich, murmelten Dankesworte und Entschuldigungen, entflohen und schlossen leise die Tür hinter sich.
    »Erst einmal zum Schiff. Es ist nicht zu fassen. Ich möchte euch danken und euch gratulieren … die viele Arbeit. Wenn wir nach Hause kommen, werde ich dafür sorgen, daß euer Anteil an allen Prisengeldern verdreifacht wird, weil ihr euch so sehr ins Zeug gelegt habt, und ich kann euch sagen, da ist eine Prise, ihr könnt euch nicht vor …« Er bemerkte, daß sie einander verlegen ansahen. »Was habt ihr denn?«
    Van Nekk

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