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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Schiff?«
    »Ausgezeichnet! Möchtet Ihr nicht einmal an Bord kommen? Ich würde Euch gern herumführen.«
    »Ist das erlaubt? Ich wurde herbefohlen, um Herrn Toranaga zu treffen.«
    »Ja. Wir warten jetzt alle auf ihn.« Blackthorne wandte sich um und sprach mit dem Samurai, der hier das Kommando führte. »Hauptmann. Ich nehme Dame Toda hier. Schiff zeigen. Wenn Herr Toranaga kommen … Ihr rufen, neh?«
    » Wie Ihr wünscht, Anjin-san.«
    Blackthorne ging voran. Zuerst ging er aufs Achterdeck. »Das hier ist mein Reich«, sagte er stolz. »Ganz allein mein Reich!«
    »Sind denn Leute von Eurer Mannschaft hier?«
    »Nein … keiner. Heute noch nicht, Mariko-san.« Er zeigte ihr alles, so rasch es ging, und führte sie dann nach unten. »Das hier ist die Hauptkammer.« Von den großen Heckfenstern konnte man das Ufer überblicken. Er schloß die Tür. Sie waren jetzt ganz allein.
    »Das ist Eure Kammer?« fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf und ließ sie nicht aus den Augen. Sie flog in seine Arme. Er hielt sie fest umfangen. »Ach, wie ich Sie vermißt habe!«
    »Und ich Ihn …«
    »Es gibt soviel, was ich Ihr erzählen muß. Und Sie fragen«, sagte er.
    »Ich habe Ihm nichts zu berichten. Außer, daß ich Ihn von ganzem Herzen liebe.« Sie zitterte in seinen Armen und versuchte den entsetzlichen Gedanken abzuschütteln. »Ich habe so große Angst um Ihn.«
    »Keine Angst, Mariko, Liebling. Es wird schon alles gut werden. Ihr wart letztes Mal so unfaßbar fern.«
    »Wir sind hier in Yedo, Geliebter. Auf der anderen Seite der Ersten Brücke.«
    »Und es war doch wegen Buntaro-san, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte sie schlicht. »Das und Toranaga-samas Entschluß, sich zu ergeben. Es scheint alles so sinnlos und ehrlos!« Sie kuschelte sich schutzsuchend an ihn. »Wenn er nach Osaka geht, dann seid auch Ihr erledigt?«
    »Ja. Dazu ist der Klan der Toda zu mächtig und zu wichtig. Jedenfalls würde ich niemals am Leben bleiben.«
    »Dann müßt Ihr mit mir kommen. Wir werden fliehen. Wir werden …«
    »Tut mir leid, aber es gibt kein Entfliehen.«
    »Es sei denn, Toranaga wäre damit einverstanden, neh?«
    Rasch erzählte Blackthorne ihr, was er Toranaga vorgeschlagen, freilich ohne ein Wort davon zu sagen, daß er auch um sie gebeten hatte. »Ich weiß, daß ich die Priester zwingen kann, Kiyama und Onoshi zu befehlen, zu ihm überzugehen. Er muß mir nur erlauben, ihnen das Schwarze Schiff wegzunehmen«, erklärte er aufgeregt. »Und ich weiß, daß ich das tun kann.«
    »Ja«, sagte sie, um der Sache der Kirche willen froh, daß ihm durch Toranagas Haltung die Hände gebunden waren. Nochmals ging sie die Logik seines Plans durch, vermochte jedoch keine schwache Stelle zu entdecken. »Es müßte klappen, Anjin-san. Jetzt, wo auch Harima zu seinen Feinden zählt, besteht eigentlich kein Grund, warum Toranaga-sama nicht einen Angriff befehlen sollte – falls wir in den Krieg ziehen und nicht aufgeben.«
    »Hört, ich kann den Priestern die Luft abdrücken. Tut mir leid, aber sie sind nun einmal meine Feinde, wenn es auch Eure Priester sind. Ich kann sie ihm – und mir – gefügig machen. Wollt Ihr mir helfen?«
    Starr blickte sie zu ihm auf. »Wie?«
    »Helft mir, ihn zu überreden, mir eine Chance zu geben, und überredet ihn, den Aufbruch nach Osaka aufzuschieben.«
    Vom Pier klangen Hufgeklapper und Rufe herauf. Abgelenkt traten sie an die Fenster heran. Samurai schoben eine der Absperrungen beiseite. Pater Alvito gab seinem Pferd die Sporen und sprengte auf den freien Platz.
    »Was will er denn?« brummelte Blackthorne mißmutig.
    Sie beobachteten, wie der Priester absaß, eine Schriftrolle aus seinem Ärmel zog und sie dem Wachoffizier überreichte. Der Mann las sie. Alvito blickte zum Schiff hinauf.
    »Was immer es sein mag, es ist jedenfalls offizieller Natur«, sagte sie leise.
    »Hört zu, Mariko-san. Ich bin nicht gegen die Kirche. Die Kirche an sich ist nicht böse – böse sind nur die Priester. Und auch sie nicht alle. Alvito zum Beispiel nicht, er ist bloß ein Fanatiker. Ich schwöre bei Gott, daß die Jesuiten sich Herrn Toranaga beugen werden, wenn ich ihr Schwarzes Schiff in die Hand bekomme; denn sie sind auf das Geld angewiesen. Werdet Ihr mir helfen?«
    »Ja. Ja, ich werde Euch helfen. Anjin-san. Aber, bitte, ich kann nicht die Kirche hintergehen.«
    »Ich verlange ja nichts weiter, als daß Ihr mit Toranaga sprecht oder mir helft, mit ihm zu sprechen, wenn Ihr das für richtiger

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