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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Bitte. Aber mir bleibt so wenig Zeit.«
    »Ja«, stimmte er zu. Er hatte sie augenblicklich verstanden.
    Sie gingen hinüber, wo vielleicht eines Tages der Altar in einem großartigen Schiff unter gewölbtem Dach stehen würde. Heute bildete der heller werdende Himmel das Dach, und die Vögel und das Rauschen der Brandung waren der Chor. Er hob an, die feierlichen Worte der Messe zu sprechen, Frater Michael diente, und gemeinsam brachten sie das Unendliche herab auf die Erde.
    Doch ehe er im Geiste das Sakrament an sie austeilte, hielt er inne und sagte: »Jetzt muß ich Eure Beichte hören, Maria.« Er gab Frater Michael einen Wink, sich zu entfernen, nahm dann auf einem Felsbrocken wie in einem Beichtstuhl Platz und schloß die Augen. Sie kniete nieder: »Vor Gott, wollt Ihr …«
    »Ehe ich anfange, Pater, möchte ich Euch eine Bitte vortragen.«
    »Mir oder Gott, Maria?«
    »Ich bitte um einen Gefallen, vor Gott!«
    »Worin besteht Eure Bitte?«
    »Das Leben des Anjin-san für etwas, was ich weiß.«
    »Es ist mir nicht gegeben, ihm das Leben zu geben oder vorzuenthalten.«
    »Ja. Tut mir leid, aber es könnte ein Befehl an alle Christen ausgegeben werden, daß sein Leben nicht Gott geopfert werden solle.«
    »Der Anjin-san ist unser Feind. Ein furchtbarer Feind unseres Glaubens und unserer Kirche.«
    »Ja. Trotzdem bitte ich um sein Leben. Als Gegengabe … als Gegengabe könnte ich vielleicht von großer Hilfe sein.«
    »Wie?«
    »Werdet Ihr meiner Bitte entsprechen, Pater? Vor Gott?«
    »Ich kann eine solche Gunst nicht gewähren. Es steht nicht in meiner Macht, Leben zu geben oder zu nehmen. Gott läßt nicht mit sich handeln.«
    Mariko, die vor ihm auf der harten Erde kniete, zögerte. Dann verneigte sie sich und schickte sich an, sich zu erheben. »Sehr wohl. Dann verzeiht bitte …«
    Alvito sagte: »Ich werde Eure Bitte dem Pater Visitator vortragen.«
    »Das genügt nicht, Pater, bitte, verzeiht mir.«
    »Ich werde sie ihm vortragen und ihn in Gottes Namen bitten, Eure Bitte in Erwägung zu ziehen.«
    »Wenn das, was ich Euch anvertraue, sehr wertvoll für Euch ist, werdet Ihr dann bei Gott schwören, daß Ihr alles, was in Eurer Macht steht, tun werdet, um ihm beizustehen und ihn zu beschützen, vorausgesetzt, es richtet sich nicht direkt gegen die Kirche?«
    »Ja. Wenn es sich nicht gegen die Kirche richtet.«
    »Und … Verzeihung … meine Bitte dem Pater Visitator vortragen?«
    »So wahr mir Gott helfe, ja.«
    »Ich danke Euch, Pater. Dann hört …« Sie weihte ihn in ihre Überlegungen über Toranaga ein und daß er ihnen allen einen großen Bären aufgebunden hatte.
    Plötzlich wurde Alvito alles sonnenklar. »Ihr habt recht, Ihr müßt recht haben! Gott verzeih mir, wie konnte ich bloß so dumm sein?«
    »Bitte, hört weiter, Pater, hier noch einige Tatsachen.« Sie flüsterte ihm die Geheimnisse ins Ohr, die Zataki und Onoshi betrafen.
    »Das ist nicht möglich!«
    »Es gibt Gerüchte, daß Herr Onoshi vorhat, Herrn Kiyama zu vergiften.«
    »Unmöglich!«
    »Bitte, verzeiht mir, aber es ist sehr wohl möglich. Sie sind alte Feinde!«
    »Wer hat Euch all das erzählt, Maria?«
    »Dem Gerücht zufolge soll Onoshi Herrn Kiyama während des Festes des heiligen Bernhard vergiften«, sagte Mariko müde, wohlweislich ohne direkt auf seine Frage einzugehen. »Onoshis Sohn soll der neue Herr sämtlicher Ländereien von Kiyama werden. General Ishido hat sich damit einverstanden erklärt, vorausgesetzt, mein Gebieter ist bis dahin in die Große Leere eingegangen.«
    »Aber Beweise, Mariko-san? Wo sind die Beweise?«
    »Das tut mir leid, die habe ich nicht. Aber Herr Harima weiß um all dies.«
    »Woher wißt Ihr das? Woher soll Harima es wissen? Ihr meint, er gehört mit zu der Verschwörung?«
    »Nein, Pater! Er weiß nur um das Geheimnis.«
    »Unmöglich! Onoshi ist viel zu verschwiegen und viel zu klug. Wenn er das plante, würde nie jemand davon erfahren. Ihr müßt Euch irren. Von wem habt Ihr dies?«
    »Das kann ich Euch nicht sagen, so leid es mir tut, bitte, entschuldigt mich. Ich glaube aber, daß es wahr ist.«
    Alvito schossen sämtliche Möglichkeiten durch den Kopf. Und dann: »Uraga! Uraga war Onoshis Beichtiger … Heilige Muttergottes, Uraga hat das Beichtgeheimnis verraten und seinem Lehnsherrn erzählt …«
    »Vielleicht entspricht dies Geheimnis nicht der Wahrheit, Pater.«
    Mariko hatte den Schleier nicht gelüftet, und Alvito konnte ihr Gesicht nicht sehen. Oben am Himmel

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