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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Damen darf das, nicht einmal die von Herrn Kiyama … und da der Rat so gut wie nie zusammentritt, gibt es eine solche Erlaubnis nie, und der Arzt sagt, ich solle noch nicht reisen, obwohl es mir und dem Baby gutgeht … Aber zunächst einmal erzählt uns …«
    Kiri fiel ihr abermals ins Wort: »Zunächst einmal sagt uns, wie es unserem Gebieter geht.«
    Die junge Frau lachte, ließ ihrer Lebhaftigkeit keinen Dämpfer aufsetzen. »Das wollte ich ja gerade fragen, Kiri-san.«
    Mariko beantwortete diese Frage, wie ihr Gebieter es ihr aufgetragen. »Er läßt sich von seinem Entschluß nicht abbringen … er ist voller Zuversicht.« Das hatte sie sich auf der Reise immer und immer wieder vorgesagt. Als sie jedoch merkte, was für eine Bedrücktheit ihre Worte auslösten, wäre sie am liebsten doch mit der Wahrheit herausgeplatzt. »Tut mir so leid«, sagte sie.
    »Oh!« Sazuko gab sich Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, welche Angst sie hatte.
    Kiri fand mühselig eine noch bequemere Stellung. »Karma ist Karma, neh?«
    » Dann … dann besteht also keine Aussicht auf eine Veränderung … besteht keine Hoffnung?« fragte Sazuko.
    Kiri tätschelte ihr die Hand. »Glaubt nur, Karma ist Karma, Kind, und Herr Toranaga ist der größte, weiseste Mann, den es gibt. Das muß uns genügen, alles andere wäre Illusion. Mariko-chan, habt Ihr Briefe für uns?«
    »Oh, Verzeihung, ja, natürlich, hier.« Mariko holte die drei Schriftrollen aus ihrem Ärmel. »Zwei für Euch, Kiri-chan … eine von unserem Gebieter, die andere von Herrn Hiro-matsu. Und die hier ist für Euch, Sazuko-san, von Eurem Gebieter, aber er hat mir aufgetragen, Euch zu sagen, daß er Euch sehr vermisse und darauf brenne, seinen jüngsten Sohn zu sehen.«
    Tränen rannen der jungen Frau über die Wangen. Sie murmelte eine Entschuldigung und lief, die Schriftrolle in der Hand, aus dem Raum.
    »Armes Kind! Es ist so hart für sie.« Kiri erbrach die Siegel ihrer Schriftrollen nicht. »Ihr wißt, daß Seine Kaiserliche Hoheit herkommt?«
    »Ja.« Mariko war nicht minder ernst. »Ein Kurier von Herrn Toranaga hat uns vor etwa einer Woche eingeholt. Aus der Botschaft ging allerdings sonst nichts weiter hervor, nur der Tag, an dem er hier eintrifft. Habt Ihr Neues von unserem Gebieter gehört?«
    »Nicht direkt … und auch unterderhand nichts … schon seit über einem Monat nicht. Wie geht es ihm? Wirklich?«
    »Er ist zuversichtlich.« Sie nippte an ihrem Saké. »Oh, dürfte ich Euch nachschenken?«
    »Vielen Dank.«
    »Neunzehn Tage, das ist keine lange Zeit, nicht wahr, Kiri-chan?«
    »Zeit genug, um nach Yedo zu reisen und wieder zurückzukommen, wenn man sich beeilt, Zeit genug, ein ganzes Leben zu leben, wenn Ihr wollt, und mehr als genug Zeit, eine Schlacht zu schlagen oder ein Reich zu verlieren … Zeit für tausend Dinge, nur nicht Zeit genug, all die erlesenen Speisen zu essen und den vielen Saké zu trinken …« Ein flüchtiges Lächeln ging über Kiris Gesicht. »Ach, bitte, verzeiht mir … da hört Ihr Euch mein Geplapper an und habt Euch noch nicht einmal umgekleidet und gebadet. Wir haben hinterher mehr als genug Zeit zum Reden.«
    »Oh, bitte, macht Euch meinetwegen keine Sorgen. Ich bin nicht müde.«
    »Aber Ihr müßt abgespannt sein. Ihr steigt in Eurem Hause ab?«
    »Ja, dorthin zu gehen erlaubt mir mein Paß, den Herr Ishido mir hat ausstellen lassen. Aber, was gibt es Neues?«
    »Nichts weiter. Ich weiß, daß er die Folterung und die Ermordung von Herrn Sugiyama befohlen hat, wenn ich auch keine Beweise dafür habe. Vorige Woche hat eine von Herrn Odas Gattinnen versucht, zusammen mit ihren Kindern Osaka heimlich zu verlassen. Sie waren als Straßenreiniger verkleidet. Die Wachen haben sie ›versehentlich‹ erschossen.«
    »Wie schrecklich!«
    »Selbstverständlich hagelte es Entschuldigungen über Entschuldigungen. Ishido behauptet, die Sicherheitsvorkehrungen gingen über alles! Angeblich hat es einen Mordversuch am Erben gegeben … damit entschuldigt er alles.«
    »Warum reisen denn die Damen nicht ganz offen ab?«
    »Der Rat hat befohlen, daß die Frauen und ihre Kinder auf ihre Männer warten, die ja zur Zeremonie zurückkehren müssen. Und die Burg ist dichter verschlossen als eine Auster.«
    »Draußen ist es genauso, Kiri-san. Auf der Tokaidō sind viel mehr Kontrollposten errichtet als sonst, und im Umkreis von fünfzig Ri sind Ishidos Sicherheitsvorkehrungen enorm. Es wimmelt nur so von

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