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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gefragt, wie Frauen es tun. Aber was Buntaro-san betrifft, vielleicht wird weder er noch Herr Hiro-matsu bei der Schlacht für Herrn Toranaga kämpfen.«
    »Steht das fest?«
    »Nein, Herr General, fest steht es nicht, aber es ist möglich.«
    »Immerhin gibt es da also etwas, was Ihr tun könntet?«
    »Nichts weiter als sie vielleicht ersuchen, den Erben zu unterstützen … und alle von Herrn Toranagas Generälen, sobald die Schlacht beschlossene Sache ist.«
    »Sie ist bereits beschlossen, eine Zangenbewegung von Norden und Süden, und die letzte Entscheidungsschlacht bei Odawara.«
    »Ja, aber noch ist es nicht Wirklichkeit. Das ist es erst, wenn ein Heer dem anderen gegenübersteht.« Dann fragte sie: »Tut mir leid, aber seid Ihr sicher, daß es klug ist, wenn der Erbe die Heere anführt?«
    »Ich werde die Heere anführen, aber der Erbe muß anwesend sein. Dann kann Toranaga nicht gewinnen. Nicht einmal Toranaga wird die Standarte des Erben angreifen.«
    »Wäre es für den Erben nicht sicherer, er bliebe hier … wegen der Mörder, der Amidas … Wir dürfen sein Leben nicht aufs Spiel setzen. Toranaga hat einen langen Arm, neh?«
    »Schon. Aber so lang ist er nun auch wieder nicht. Außerdem macht die persönliche Standarte des Erben unsere Seite gesetzlich und Toranagas ungesetzlich. Ich kenne Toranaga. Er wird das Gesetz respektieren. Und das allein wird dafür sorgen, daß sein Kopf auf eine Lanze gesteckt werden kann. Und sobald er tot ist, werde ich die christliche Kirche hinwegfegen … restlos. Dann werdet Ihr und der Erbe sicher sein.«
    Ochiba blickte zu ihm hinauf, ein stummes Versprechen in den Augen.
    »Ich danke Euch, Dame, ich danke Euch«, sagte er, der sie sehr wohl verstand. »Ich werde Euch nicht enttäuschen.«
    Sie verneigte sich und wandte sich zum Gehen. Was für eine Unverschämtheit, dachte sie. Als ob ich einen Bauern zum Gatten nehmen würde! Ja, sollte ich Toranaga wirklich abschreiben?
    Im Gebet versunken kniete dell'Aqua vor dem Altar in den Ruinen der kleinen Kapelle. Der größte Teil des Dachstuhls und der Wände war eingestürzt, doch hatte der Erdstoß die Kanzel verschont. Auch die bezaubernde Glasmalerei des Fensters und die geschnitzte Madonna, die sein ganzer Stolz waren, waren unversehrt geblieben.
    Schräg drang die Nachmittagssonne durch die zerbrochenen Dachsparren. Draußen waren Arbeiter bereits dabei, die Trümmer zu durchsuchen, zu reparieren, was zu reparieren war. Über dem Stimmengemurmel konnte dell'Aqua die Schreie der Möwen hören, die an Land geflogen kamen, und er roch den Geruch des Meeres, den die Brise herübertrug: Salz und leichter Rauch, Seetang und Schlamm. Dieser Geruch erinnerte ihn an zu Hause, an sein Landgut vor den Toren von Neapel, wo neben dem Geruch vom Meer noch der Duft von Zitronen, Orangen und frischgebackenem Brot in der Luft hing, wo Pasta und Knoblauch und Abbacchio auf dem Herd standen und in der großen Villa die Stimmen seiner Mutter und Brüder und Schwestern und deren Kinder widerhallten.
    Ach, Madonna, laß mich bald nach Hause zurückkehren, betete er. Ich bin jetzt zu lange weg von zu Hause. Madonna, nimm diese Last von meinen Schultern! Verzeih mir, aber ich habe es satt, immer nur mit Japanern zu tun zu haben, mit Ishido, Toranaga und Kiyama, immer nur Töten, rohen Fisch und Reis.
    Und bewahre uns vor den spanischen Bischöfen. Spanier begreifen Japan und die Japaner nicht. Sie werden zerstören, was wir zur Ehre Gottes aufgebaut. Und vergib Deiner Dienerin, der Dame Maria, und nimm sie in deine Hut. Wache über …
    Er hörte, wie jemand die Kirche betrat. Nachdem er sein Gebet beendet, stand er auf und drehte sich um.
    »Verzeiht, daß ich Euch störe, Eminenz«, sagte Pater Soldi, »aber Ihr wolltet ja sofort Bescheid haben. Es ist ein verschlüsseltes Eilschreiben von Pater Alvito angekommen. Aus Mishima.«
    »Und?«
    »Er sagt, er werde Toranaga heute sehen. Gestern abend sei das unmöglich gewesen, weil Toranaga nicht in Mishima gewesen sei.«
    Dell'Aqua versuchte, seine Enttäuschung zu unterdrücken, blickte nach den Wolken und dem Wetter und suchte darin Trost. Die Neuigkeiten vom Überfall der Ninja und dem Tod Marikos waren bei Morgengrauen an Alvito abgegangen.
    »Sie werden die Nachricht inzwischen bekommen haben«, sagte Soldi.
    »Ja. Ja, hoffentlich.«
    Dell'Aqua verließ die Kapelle und begab sich mit Soldi in sein Arbeitszimmer.
    »Und dann ist da noch etwas anderes von größter Wichtigkeit,

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