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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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weiterzugehen. Er gehorchte. Die Samurai schlossen sich ihm an und nahmen ihn in ihre Mitte. Lastenträger und Händler auf der Hauptstraße stoben auseinander und verneigten sich murrend, bis sie hindurch waren. Ein paar hielten Kreuze in die Höhe, und Michael segnete sie, führte den Weg den sanften Abhang hinunter, am Begräbnisplatz vorbei, wo die Grube nicht mehr qualmte, über eine Brücke und in die Stadt hinein in Richtung Meer. Unter den Fußgängern, die ihnen entgegenkamen, befanden sich viele Graue und andere Samurai. Wenn sie Michael erblickten, verfinsterte sich ihr Gesicht und sie hätten ihn gezwungen, auf die Seite zu treten, wären nicht die vielen Kiyama-Samurai gewesen.
    Blackthorne folgte Michael. Furcht kannte er zwar keine, aber trotzdem war er von dem Wunsch beseelt zu entfliehen. Aber er hätte ja nicht gewußt, wohin und wo sich verbergen – hier an Land. Die einzige Sicherheit für ihn gab es an Bord der Erasmus.
    »Was geschieht bei der Galeere, Frater?«
    »Ich weiß es nicht, Anjin-san.«
    Jetzt befanden sie sich in der Straße, die zum Meer hinunterführte. Michael bog um eine Ecke und gelangte auf einen offenen Fischmarkt. Hübsche Mädchen und fette Mädchen, alte Damen und Jünglinge, Käufer und Verkäufer und Kinder – alle gafften sie ihn an und beeilten sich dann, sich vor ihm zu verneigen. Blackthorne folgte den Samurai durch die Stände, Körbe und Bambuskisten mit aller Art Fischen, blitzend, wie sie frisch aus dem Wasser gekommen waren, säuberlich zum Verkauf hingelegt … andere schwammen in Gefäßen, Krabben und Garnelen, Hummer und Taschen- und Panzerkrebse. Niemals so säuberlich in London, fuhr es ihm flüchtig durch den Sinn, weder die Fische selbst noch diejenigen, die sie verkauften. Dann sah er an einer Seite eine Reihe von Ständen mit Garküchen, deren jede ein kleines Holzkohlebecken aufwies, und ihm stieg der appetitliche Duft gesottenen Krebsfleisches in die Nase.
    Schweigend gingen sie eine Weile dahin. Blackthorne suchte nach irgendwelchen Wegmarken, um sich zu orientieren. Am Ende dieser Straße war das Ufer. Die See war ruhig und lag träge unter dem Licht der untergehenden Sonne da. Dann erkannte er, wo sie waren, und wies nach links auf eine breite Straße, die von Osten nach Westen verlief. »Laßt uns hier hindurchgehen.«
    »Dieser Weg ist kürzer, Anjin-san.«
    »Richtig, aber auf Eurem Weg müssen wir an der Jesuitenmission und der portugiesischen Lorcha vorbei. Ich würde lieber einen Umweg machen und ihnen aus dem Weg gehen.«
    »Man hat mir aufgetragen, diesen Weg hier zu nehmen.«
    »Laßt uns den anderen Weg gehen.« Blackthorne blieb stehen. Der Offizier fragte, was los sei, und Michael erklärte es ihm. Der Offizier winkte ihnen, weiterzugehen … in Michaels Richtung.
    Blackthorne überlegte, was er sich damit einhandeln mochte, wenn er sich weigerte weiterzugehen. Man würde ihn zwingen, ihn fesseln oder forttragen oder fortschleifen. So zuckte er mit den Achseln und ging weiter.
    Sie kamen auf die breite Straße, die am Ufer entlangführte. Eine Halbe Ri weiter lagen die Anlegestellen und Lagerhäuser der Jesuiten, und hundert Schritt weiter konnte er ein portugiesisches Schiff erkennen. Dahinter, etwa zweihundert Schritt weiter, lag seine Galeere. Es war viel zu weit, um Menschen an Bord zu erkennen.
    Blackthorne hob einen Stein auf und ließ ihn übers Wasser hüpfen. »Gehen wir ein Stück am Strand entlang.«
    »Gern, Anjin-san.« Michael trat in den Sand hinunter. Blackthorne watete durch das seichte Wasser, genoß die Kühle der See und das leise Plätschern der Wellen.
    »Eine schöne Stunde am Tag, neh?«
    »Ah, Anjin-san«, sagte Michael mit plötzlicher freundlicher Offenheit, »es gibt so viele Stunden – die Madonna möge mir vergeben –, wo ich wünschte, ich wäre kein Mönch, sondern bloß der Sohn meines Vaters. Und dies ist eine von den Stunden.«
    »Wieso?«
    »Ich wünschte, ich könnte Euch wegzaubern, Euch und Euer merkwürdiges Schiff in Yokohama, nach Hizen, zu unserem großen Hafen Sasebo. Dann würde ich Euch bitten, einen Handel mit mir abzuschließen … Ich würde Euch bitten, mir und unseren Kapitänen zu zeigen, wie man mit Eurem Schiff umgeht, und mich überhaupt alles zu lehren, was mit der Seefahrt zusammenhängt. Und dafür würde ich Euch die besten Lehrer im Reich anbieten, Euch im Bushido, der Cha-no-yu, Hara-gei, Ki , Zazen , Versenkung und Blumenstecken und überhaupt in allen besonderen,

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