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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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zurückbekommen, und noch mehr …«
    »Ich schwöre, ich werde mein Bestes tun, Euer Gnaden.«
    Yabu senkte den Blick auf Omis Schwerthand. Die angespannte Verteidigungshaltung war ihm nicht entgangen. »Glaubt Ihr, ich würde Euch angreifen?«
    »Tut mir leid, selbstverständlich nicht, Euer Gnaden.«
    »Ich bin aber froh, daß Ihr auf der Hut seid. Mein Vater war wie Ihr. Ja, Ihr seid ihm in vielem ähnlich.« Ohne die geringste ruckartige Bewegung zu machen, legte er beide Schwerter auf den Boden, gerade eben außer Reichweite. »Da. Jetzt bin ich wehrlos. Vor wenigen Augenblicken wollte ich noch Euren Kopf … Jetzt braucht Ihr mich nicht mehr zu fürchten.«
    Yabu gluckste leise in sich hinein und saugte an einem anderen Grashalm. Dann warf er ihn fort. »Hört, Omi-san, dies sind meine letzten Befehle als Oberhaupt der Kasigi. Ihr werdet meinen Sohn zu Euch nehmen und ihn einsetzen, wenn er es wert ist, eingesetzt zu werden. Weiterhin: Sucht gute Männer für meine Gemahlin und meine Gattin, und dankt ihnen in meinem Namen, daß sie mir so gut gedient haben. Was Euren Vater betrifft: Er hat Befehl, augenblicklich Seppuku zu begehen.«
    »Dürfte ich darum bitten, daß Ihr ihm die Wahl laßt, sich den Kopf zu scheren und Priester zu werden?«
    »Nein! Er ist ein viel zu großer Narr … Ihr werdet ihm nie trauen können … Wie kann er es wagen, meine Geheimnisse an Toranaga auszuplaudern! Was Eure Mutter betrifft …« Er bleckte die Zähne. »Ich befehle, daß sie sich die Haare schert, Nonne wird, in ein Kloster außerhalb Izus eintritt und für den Rest ihres Lebens Gebete für die Zukunft der Kasigi spricht. In ein Buddhisten- oder Shinto-Kloster.«
    »Jawohl, Euer Gnaden.«
    »Gut! Euch befehle ich, mich für die Lügen zu rächen, die Kosami und diese verräterischen Diener vorgebracht haben.«
    »Ich werde gehorchen.«
    »Gibt es etwas, was ich vergessen hätte?«
    Umsichtig vergewisserte Omi sich, daß niemand sie belauschen konnte. »Was ist mit dem Erben?« fragte er vorsichtig. »Wenn der Erbe uns auf dem Schlachtfeld gegenübersteht, verlieren wir, neh?«
    »Nehmt das Musketenregiment, schießt Euch den Weg frei, und bringt ihn um, mag Toranaga sagen, was er will. Yaemon sollte Euer wichtigstes Ziel sein.«
    »Das hatte ich mir auch schon gedacht. Ich danke Euch.«
    »Gut. Aber besser noch, als die ganze Zeit über zu warten, wäre es, Ihr setztet einen Preis auf seinen Kopf … bei den Ninja oder den Amida Tong.«
    »Wie finde ich die?« fragte Omi mit zitternder Stimme.
    »Durch die alte Vettel Gyoko, die Mama-san. Die ist eine von den wenigen, die wissen, wie man an sie herantritt.«
    »Gyoko-san?«
    »Ja. Aber seid auf der Hut vor ihr … und den Amida. Bedient Euch ihrer nicht leichtfertig, Omi-san. Rührt sie niemals an, schützt sie immer. Sie kennt zu viele Geheimnisse, und eine Feder ist ein langer Arm, noch aus dem Grab heraus. Sie war ein Jahr lang eine der inoffiziellen Gattinnen meines Vaters … es könnte sogar sein, daß ihr Sohn mein Halbbruder ist. Oh, hütet Euch vor ihr, denn sie kennt zu viele Geheimnisse.«
    Yabu lehnte sich vor. Augenblicklich war Omis Argwohn wieder hellwach und sein Schwert fast aus der Scheide. Es bereitete Yabu größte Genugtuung, daß er selbst ohne Waffen noch ein Mann war, vor dem man sich zu hüten hatte. »Vergrabt dies Geheimnis sehr tief. Und hört, Neffe, bleibt sehr gut Freund mit dem Anjin-san. Versucht, die Herrschaft über die Flotte zu gewinnen, die er eines Tages zurückbringen wird. Toranaga schätzt den wahren Wert des Anjin-san nicht richtig ein. Aber er hat recht damit, hinter seinen Bergen zu bleiben. Das gibt ihm Zeit und Euch Zeit. Wir müssen vom Land herunter und auf die See … unsere Mannschaften in ihren Schiffen … unter dem Oberkommando der Kasigi. Die Kasigi müssen aufs Meer hinaus, um das Meer zu beherrschen. Ich befehle es.«
    »Ja, o ja«, sagte Omi. »Ihr könnt Euch auf mich verlassen. Das wird geschehen!«
    »Gut. Und noch eines! Vertraut niemals Toranaga!«
    Aus ganzem Herzen sagte Omi: »Das tue ich auch nicht, Euer Gnaden. Das habe ich nie getan und werde ich nie tun.«
    Yabu ließ die Luft aus seinen Lungen entweichen. Er hatte mit sich selbst Frieden geschlossen. »Und jetzt entschuldigt mich bitte! Ich muß an mein Todesgedicht denken.«
    Omi stand auf, zog sich rückwärtsschreitend zurück; nachdem er schon ein ganzes Stück von Yabu entfernt war, verneigte er sich und ging nochmals zwanzig Schritte

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