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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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auch die Musketen nichts. Es ist ein letzter Plan. Und ihr habt immer etwas gegen Verzweiflungspläne gehabt.«
    »Und der Anjin-san? Was sollte Eurer Meinung nach mit ihm geschehen?«
    »Was ihn betrifft, so bin ich einer Meinung mit Omi-san und Naga-san. Man sollte ihn kaltstellen. Ich rate, daß alle Ausländer hinausgeworfen werden. Sie sind eine Pest … und man sollte sie als solche behandeln.«
    »Aber dann gibt es keinen Seidenhandel mehr. Neh?«
    »Man sollte sie auf Nagasaki beschränken, sie sehr sorgfältig bewachen und ihre Zahl möglichst beschränkt halten. Sollen sie einmal im Jahr mit ihrem Schwarzen Schiff kommen. Ist ihr eigentlicher Antrieb nicht Gelderwerb? Sagt der Anjin-san das nicht selbst?«
    »Dann ist er also doch nützlich?«
    »Ja, sehr sogar. Er hat uns die Augen darüber geöffnet, wie weise die Ausweisungsedikte sind. Der Anjin-san ist sehr klug und sehr tapfer. Aber er ist ein Spielzeug. Er amüsiert Euch, Euer Gnaden, so wie Tetsu-ko.«
    Toranaga sagte: »Ich danke Euch für Eure Ansichten. Sobald der Vorstoß läuft, kehrt ihr nach Yedo zurück und wartet dort weitere Orders ab.« Das sagte er absichtlich und mit großer Härte. Zataki hielt die Dame Genjiko, ihren Sohn und drei Töchter immer noch in seiner Hauptstadt Takato als Geiseln. Auf Toranagas Bitte hin hatte Zataki Sudara Urlaub gegeben, allerdings nur für zehn Tage, und Sudara hatte feierlich geschworen, bis dahin zurückzukehren. Zataki war berühmt für seine Engherzigkeit in Sachen Ehre. Zataki würde alle Geiseln ungeachtet bestehender Bündnisse oder Absprachen töten und hatte auch jedes Recht dazu. »In Yedo werdet Ihr weitere Orders abwarten.«
    »Jawohl, Euer Gnaden.«
    »Ihr werdet sofort nach Mishima aufbrechen.«
    »Dann würde es Zeit sparen, wenn ich gleich von hier weiterreite.« Sudara zeigte auf die Wegkreuzung vor ihnen.
    »Ja. Morgen schicke ich Euch weitere Anweisungen.«
    Sudara verneigte sich, ging zu seinem Pferd und ritt mit seinen zwanzig Wachen fort.
    Toranaga nahm die Schüssel nochmals zur Hand und holte noch eine kleine längst kalt gewordene Nudel heraus. »Oh, Euer Gnaden, möchtet Ihr noch mehr?« fragte die junge Zofe, die atemlos herbeigelaufen kam. Sie hatte ein rundes Gesicht und war nicht hübsch, dafür aber offensichtlich aufgeweckt und sehr aufmerksam … wie er seine Zofen und seine Frauen mochte. »Nein, vielen Dank. Wie heißt Ihr?«
    »Yuki, Euer Gnaden.«
    »Sagt Eurem Gebieter, er mache gute Nudeln, Yuki.«
    Er zwinkerte ihr zu, sie lachte, nahm das Tablett und enteilte. Er mußte seine Ungeduld zügeln und sah die Straße entlang, so weit er blicken konnte, und nahm dann seine Umgebung in Augenschein. Das Gasthaus war gut gehalten, die Fliesenumrandung des Brunnens sehr sauber und der Boden gefegt … Draußen auf dem Hof und rings um das Anwesen warteten geduldig seine Leute, doch bemerkte er, daß der Oberjäger nervös war, und er beschloß, daß der heutige Tag der letzte dieses Mannes im aktiven Dienst sein sollte. Wäre es Toranaga ernstlich nur um die Jagd gegangen und um nichts anderes, hätte er ihm gesagt, er solle auf der Stelle nach Yedo zurückkehren, hätte ihm ein großzügig bemessenes Ruhegeld gegeben und einen anderen an seine Stelle berufen.
    Das ist der Unterschied zwischen Sudara und mir, dachte er ohne Groll. Sudara würde dem Mann befehlen, augenblicklich Seppuku zu begehen, womit das Ruhegeld und alle weiteren Ungelegenheiten gespart würden und man gleichzeitig noch sicher war, daß derjenige, der ihm nachfolgte, sich allergrößte Mühe geben würde. Ja, mein Sohn, ich kenne dich sehr gut. Ich setze große Stücke auf dich!
    Was mit der Dame Genjiko und ihren Kindern machen? fragte er sich und beschäftigte sich mit diesem außerordentlich wichtigen Problem. Wäre die Dame Genjiko nicht die Schwester der Dame Ochiba – und zwar ihre Lieblingsschwester –, würde ich Zataki erlauben, sie auf der Stelle zu beseitigen und damit Sudara für die Zukunft ein großes Gefahrenmoment aus dem Weg zu räumen. Aber glücklicherweise ist Genjiko Ochibas Schwester, somit eine wichtige Figur in dem großen Spiel, und ich darf nicht zulassen, daß das geschieht. Diesmal muß ich hoch spielen. Deshalb muß ich mir immer wieder klarmachen, daß Genjiko auf andere Weise wertvoll ist … sie ist so gefährlich wie die Rückenflosse eines Hais, setzt sich genauso rücksichtslos für ihre Brut ein wie Ochiba, allerdings mit einem großen Unterschied: Genjikos

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