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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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sollst, falls das ihr Preis ist? Freilich ist es höchst unwahrscheinlich, daß Ochiba Ishido fallenläßt. Aber wenn sie es täte: Mein Bruder wird sich dem Unvermeidlichen beugen müssen.
    Er sah, daß sie alle ihn anblickten. »Was?«
    Sie hüllten sich in Schweigen. Dann sagte Buntaro: »Und was geschieht, Euer Gnaden, wenn wir dem Banner des Erben gegenüberstehen?«
    Keiner von ihnen hatte diese Frage jemals in aller Form direkt und vor anderen gestellt.
    »Wenn das geschieht, bin ich verloren«, sagte Toranaga. »Dann werde ich Seppuku begehen, und diejenigen, die das Testament des Taikō und damit das unbezweifelbar legale Recht Yaemons, das Erbe seines Vaters anzutreten, in Ehren halten, werden sich unterwerfen und um Gnade bitten müssen, neh?« Alle nickten. Dann wandte er sich an Yabu. Er wollte die Sache zu Ende bringen und strömte wieder über vor Herzlichkeit. »Aber noch stehen wir ja nicht auf dem Schlachtfeld, und deshalb machen wir weiter wie geplant. Ja, Yabu-sama, der Weg in den Süden ist jetzt frei. Woran ist Jikkyu denn gestorben?«
    »An einer Krankheit, Euer Gnaden.«
    »Einer Fünfhundert- Koku -Krankheit?«
    Yabu lachte, aber innerlich schäumte er vor Wut, daß Toranaga sein Sicherheitsnetz durchbrochen hatte. »Ja«, sagte er, »ich nehme es an, Euer Gnaden. Mein Bruder hat es Euch erzählt?« Toranaga nickte und forderte ihn dann auf, es den anderen zu erklären. Yabu tat, wie ihm geheißen, tat es sogar gern, denn immerhin war es eine kluge und ausgefallene List. Deshalb erzählte er ihnen, wie sein Bruder Mizuno das Geld, das man dem Anjin-san entwendet, dem Gehilfen eines Kochs zugesteckt hatte, der in Jikkyus Küche eingeschleust wurde. »Billig, neh?« sagte Yabu glücklich. »Fünfhundert Koku für die Südstraße?«
    Hiro-matsu sagte steif zu Toranaga. »Bitte, verzeiht mir, aber ich finde, das ist eine niederträchtige Geschichte.«
    Toranaga sagte: »Verrat ist eine Kriegswaffe, neh?«
    »Ja. Aber nicht die eines Samurai.«
    Yabu war empört. »Tut mir leid, Herr Hiro-matsu, aber ich nehme an, das war nicht als Beleidigung gemeint, oder?«
    »Nein, das war nicht als Beleidigung gemeint, nicht wahr, Hiro-matsu?« sagte Toranaga.
    »Nein, Euer Gnaden«, erwiderte der alte General. »Bitte, verzeiht mir!«
    »Gift, Verrat, Betrug und Meuchelmord haben im Krieg immer als Waffen gedient, alter Freund«, sagte Toranaga. »Jikkyu war unser Feind, und er war ein Narr. Fünfhundert Koku für die Südstraße ist nichts! Yabu-sama hat mir einen großen Dienst erwiesen. Hier und in Osaka, neh? Yabu-san?«
    »Ich bin immer bestrebt gewesen, Euch treu zu dienen, Euer Gnaden.«
    »Ja. Und deshalb erklärt bitte, warum Ihr Hauptmann Sumiyori vor dem Überfall der Ninja erdolcht habt«, sagte Toranaga.
    Yabu verzog keine Miene. Er trug sein Yoshitomo-Schwert, und er hatte die Hand wie gewöhnlich am Griff. »Wer behauptet das? Wer beschuldigt mich dessen, Euer Gnaden?«
    Toranaga zeigte auf eine Gruppe von Braunen, die vierzig Schritt weiter beisammenstanden. »Dieser Mann dort! Bitte, kommt her, Kosami-san.« Der noch junge Samurai saß ab, kam herbeigehumpelt und verneigte sich.
    Yabu funkelte ihn an. »Wer seid Ihr, Kerl?«
    »Sokura Kosami von der Zehnten Legion, bis vor kurzem der Leibwache der Dame Kiritsubo in Osaka zugeteilt, Euer Gnaden«, sagte der junge Mann. »Ihr hattet mir befohlen, vor Eurem Quartier Wache zu stehen – und dem von Sumiyori-san – in der Nacht, in der die Ninja über uns herfielen.«
    »Ich kann mich nicht an Euch erinnern. Ihr wagt es zu behaupten, ich hätte Sumiyori umgebracht?«
    Der junge Mann zögerte. »Sagt es ihm!« forderte Toranaga ihn auf.
    Daraufhin überstürzten Kosamis Worte sich: »Ich hatte, kurz bevor die Ninja über uns herfielen, gerade noch Zeit, die Tür aufzureißen und Sumiyori-san zu warnen, aber er regte sich nicht, tut mir leid, Euer Gnaden.« Er wandte sich an Toranaga: »Es war … er hatte einen leichten Schlaf, Euer Gnaden, und außerdem waren erst wenige Augenblicke vergangen, seit er … das ist alles, Euer Gnaden.«
    »Seid Ihr in den Raum hineingegangen? Habt Ihr versucht, ihn wachzurütteln?« Yabu ließ nicht locker.
    »Nein, Euer Gnaden, o nein, Euer Gnaden, die Ninja kamen ja so schnell, daß wir uns sofort zurückzogen und zum Gegenangriff übergingen. Es war, wie ich gesagt habe …«
    Yabu sah Toranaga an. »Sumiyori-san hatte zwei Tage ununterbrochen Dienst getan. Er war erschöpft … wie wir alle. Was soll das

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