Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shon'jir – die sterbende Sonne

Shon'jir – die sterbende Sonne

Titel: Shon'jir – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
von ihnen beeindruckt worden und jetzt einer von ihnen.«
    »Ich hatte Signalbojen hinterlassen«, sagte Duncan mit Blick auf Koch, »die etwas erklären sollten. Haben Sie sie gehört? Hat irgend jemand auf die Botschaften gehört, bevor Sie das Feuer eröffneten? Oder hat sich jemand gleich zu Anfang um die Bojen gekümmert?«
    Kochs Augen flackerten auf, nicht mehr. Sharns grobe Haut färbte sich dunkler.
    »Ich habe in diesen Botschaften berichtet, daß die Mri zur Freundschaft bereit sind. Das wir eine Übereinkunft getroffen haben.«
    Sharn zischte plötzlich. Die Farbe verließ sie. »Verrat!«
    »In unseren beiden Häusern«, sagte Duncan. »Bai Sharn, ich bin gesandt worden, um mich den Mri anzunähern, wie Sie sicherlich gesandt wurden, um mich aufzuhalten. Wir sind vielleicht die einzigen in diesem Raum, die einander wirklich verstehen.«
    »Sie tun sich selbst nichts Gutes«, meinte Koch.
    Duncan zuckte die Achseln. »Habe ich recht mit den Signalbojen? War es Sharn, die entschieden hat, gegen die Städte vorzugehen?«
    »Es wurde auf uns gefeuert«, sagte Koch.
    »Von meinem Schiff? Waren nicht die Regul die ersten?«
    Koch schwieg.
    »Sie haben gemordet«, sagte Duncan. »Die Mri hätten sich dafür entschieden, zu verhandeln, aber Sie haben die Regul vorangehen lassen. Sie haben Verteidigungsanlagen aktiviert. Sie kämpfen gegen Maschinen. Und wenn Sie aufhören, werden die Maschinen auch das Feuer einstellen. Wenn Sie weitermachen, werden Sie einen Planeten auslöschen.«
    »Das wäre vielleicht der sicherste Weg.«
    Duncan zog sich an einen fernen, kalten Ort in sich selbst zurück, starrte den Admiral weiterhin an. »Die FLOWER ist Zeuge dessen, was Sie tun. Was Sie hier tun, wird berichtet werden, und es wird die Menschheit verändern. Vielleicht begreifen Sie das nicht, aber es wird Sie verändern, wenn Sie es tun. Sie werden letzte Hand an die Wüste der Sterne legen, die Sie durchreist haben. Sie werden die Monster sein.«
    »Unfug!«
    »Sie wissen, was ich meine. Die FLOWER ist Ihr Gewissen. Stavros oder wer immer sie mitgeschickt hat, hat richtig gehandelt. Es wird Zeugen geben. Der Leutnant hier und andere aus Ihrer Besatzung werden Zeugen sein. Sie führen Krieg gegen ein sterbendes Volk, vernichten eine uralte Welt.« Sein Blick wanderte zu Sharn, deren Nasenschlitze völlig geschlossen waren. »Und Sie ebenso. Bai Sharn, denken Sie, daß Sie die Menschheit ohne Mri wollen? Denken Sie an Hammnis und Gleichgewicht. Betrachten Sie sich ihre gegenwärtigen Verbündeten. Einer ohne den anderen ist für die Regul gefährlich. Glauben Sie nicht, daß die Menschheit Sie liebt. Sehen Sie mich an, Bai Sharn.«
    Die Nasenlöcher der Bai flatterten rasch. »Töten Sie diesen Jungling! Befreien Sie sich von ihm und seinen Ratschlägen, Bai Koch! Er ist Gift!«
    Duncan wandte den Blick wieder zu Koch, zu dessen kalten Augen, die es ablehnten, durch ihn oder Sharn verstimmt zu werden. Und als er plötzlich wieder an die Menschen dachte, wußte er dieses eine: die Havener waren voller Haß. Ein Mri konnte nicht die Haltung einnehmen, wie Koch es tat. Ein Mri war Untertan einer She'pan, und eine She'pan dachte in Äonen.
    »Sie wollen sie töten«, sagte er zu Koch, »und Sie denken vielleicht daran, mich als eine Informationsquelle festzuhalten. Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß. Aber ich würde es vorziehen, es nicht in Gegenwart der Bai zu sagen.«
    Er hatte Koch in Nachteil gesetzt. Er würde Sharn wegschicken oder dabehalten müssen, und für beides war eine Entscheidung erforderlich.
    »Geben Sie Ihre Erklärung gegenüber dem Sicherheitschef ab«, sagte Koch. »Der Bericht wird an mich weitergeleitet.«
    »Denen werde ich nichts sagen«, wies Duncan zurück.
    Koch saß da und starrte ihn an, glaubte ihm vielleicht sogar. Röte überzog sein Gesicht und blieb darin; an der Schläfe pulsierte eine Ader. »Also, was haben Sie zu sagen?«
    »Als erstes, daß ich wieder gehe, wenn ich fertig bin. Ich bin aus dem Dienst ausgeschieden. Ich bin zweiter hinter dem Kel'anth der Mri. Wenn Sie mich festhalten, ist das Ihre Entscheidung, aber ich unterstehe nicht mehr der Befehlsgewalt von Stavros oder Ihres Dienstes.«
    »Sie sind ein Deserteur!«
    Duncan atmete leicht aus. »Ich bin an Bord eines Mri-Schiffes geschickt worden, um mit den Mri Kontakt zu halten, als ein Köder. Ich bin von euch weggeworfen worden. Die She'pan hat mich aufgenommen.«
    Koch schwieg für eine geraume Weile. Schließlich öffnete

Weitere Kostenlose Bücher