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Shon'jir – die sterbende Sonne

Shon'jir – die sterbende Sonne

Titel: Shon'jir – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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er den Schreibtisch, holte einen Bogen Papier heraus und schob ihn über den Tisch. Duncan langte danach und stellte fest, daß die Druckbuchstaben für seine Augen ungewohnt geworden waren.
    Zahlencode. Einer davon war seiner. Beglaubigungen, Sonderzuweisung Sten X Duncan: abkommandiert von Dienst 9/4/21 zu Mission mit Code Prober. Autorisie rungscode Phönix, Beschränkungen in verschlüsselter Akte SS-DS-34. Kraft meiner Befehlsgewalt, heutigen Datums, George T. Stavros, Gouverneur, Zone Kesrith.
    Duncan blickte auf.
    »Ihre Vollmachten«, sagte Koch, »enthalten Vermittlung – nach meinem Ermessen. Ihr Treuebruch ist erwartet worden.«
    Duncan faltete das Papier sorgfältig zusammen, steckte es in den Gürtel, und Wut baute sich währenddessen in ihm auf. Er unterdrückte den Impuls. Wenn ich dich wütend machen kann , hatte Niun einmal gesagt, bin ich wieder an deiner Abwehr vorbeigekommen. Ich habe dir dann außerhalb des Spiels etwas zum Nach denken gegeben.
    Er betrachtete Sharn, deren Nasenlöcher zitterten, deren knochige Lippen zusammengepreßt waren.
    »Wenn nicht weiter gefeuert wird«, sagte Koch, »werden auch wir aufhören.«
    »Das erleichtert mich«, sagte Duncan.
    »Und wir werden landen und dafür sorgen, daß die Dinge dauerhaft geregelt werden.«
    »Ich werde die Einstellung des Feuers arrangieren. Bringen Sie mich wieder auf den Planeten!«
    »Tun Sie es nicht«, sagte Sharn. »Dieser Bai wird zu jeder Verständigung mit diesen Kreaturen eine harte Haltung einnehmen.«
    »Fürchten Sie«, fragte Duncan zynisch, »das Gedächtnis eines Mri?«
    Sharns Nasenlöcher schnappten zu, Farbe kam und ging auf ihrer Haut. Ihre Finger fuhren rasch über die Konsole, und immer noch starrte sie beide Männer an.
    »Mri können sich auf Nicht-Mri einstellen«, meinte Duncan. »Ich bin der lebende Beweis, daß es möglich ist.«
    Kochs dunkle Augen musterten ihn aufmerksam. »Senken Sie den Schleier, ObTak.«
    Duncan gehorchte, starrte den Mann aus nacktem Gesicht heraus an.
    »Es fällt Ihnen nicht leicht«, meinte Koch.
    »Ich bin nicht so weit weg, daß Sie mit mir nicht mehr verhandeln könnten. Ich bin das, was Stavros vielleicht beabsichtigt hat. Ich bin nützlich für Sie. Ich kann eine She'pan des Volkes zum Verhandeln bewegen, und das ist mehr, als Sie mit irgendeinem anderen Mittel erreichen können.«
    »Sie können einen Tag opfern. Das Feuer hat aufgehört, solange wir unseren Abstand halten. Sie werden sich besprechen.«
    »Ja. Ich werde mit Boaz reden.«
    »Sie ist nicht qualifiziert.«
    »Sie ist qualifizierter als Ihre Sicherheitsleute. Ihre Arbeit qualifiziert sie. Ich werde mit ihr reden. Sie kann verstehen, was ich sage. Die anderen würden es nicht verstehen. Sie würden versuchen, zu interpretieren.«
    »Jemand von der Sicherheit wird dabeisein. Er wird Fragen vorschlagen.«
    »Ich werde beantworten, was ich für richtig halte. Ich werde nicht dabei helfen, die Mri zu lokalisieren.«
    »Dann wissen Sie, wo ihr Hauptquartier ist.«
    Duncan lächelte. »Felsen und Sand, Düne und Ebenen. Dort werden Sie sie finden. Mehr werden Sie von mir nicht erfahren.«
    »Wir werden Sie wiederfinden, wenn wir wollen.«
    »Ich werde leicht zu finden sein. Schicken Sie einfach die FLOWER zum selben Landeplatz und warten Sie. Ich werde schließlich kommen.«
    Koch nagte an seiner Unterlippe. »Sie können eine Beilegung dieser Sache herbeiführen?«
    »Ja.«
    »Ich mißtraue Ihrer Zuversicht.«
    »Sie werden auf mich hören. Ich rede mit ihnen in ihrer Sprache.«
    »Zweifellos. Gehen Sie, reden Sie mit Boaz!«
    »Ich möchte, daß Sie ein Shuttle für mich bereithalten.«
    Koch runzelte die Stirn.
    »Ich werde eins brauchen«, sagte Duncan. »Oder arrangieren Sie meinen Transport auf Ihre Weise. Ich empfehle Ihnen, das relativ rasch zu tun. Die Mri werden nicht leicht zu finden sein. Es kann seine Zeit dauern.«
    Koch fluchte leise. »Boaz kann Sie für zehn Stunden haben. Gehen Sie! Sie sind entlassen!«
    Duncan verschleierte sich und stand auf, kreuzte die Arme und neigte leicht den Kopf in einer Geste des Respekts.
    Und zwischen den Wachen, die an der Tür gewartet hatten, ging er hinaus.
    Ein gedrungener Schatten war dort. Er warf sich zurück. Eine Regul-Hand schloß sich mit zermalmender Kraft um seinen Arm. Der Regul schrie ihn gellend an, und Duncan wand sich in diesem Griff; eine Klinge fuhr ihm brennend über die Rippen.
    Die Sicherheit reagierte. Menschliche Körper fuhren dazwischen, und der

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