Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shon'jir – die sterbende Sonne

Shon'jir – die sterbende Sonne

Titel: Shon'jir – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Alptraum von Sil'athen, das Inferno, das sich auf sie herabgesenkt hatte; oder wenn er über die Regul lächelte, die versucht hatten, ihn zu töten und stattdessen eine empfindende Lebensform getötet hatten. Vor den Mri empfand er nur einen kenntnisreichen Respekt.
    Es gab immer noch eine gute Möglichkeit, daß sich die Mri gegen ihn wendeten und ihn töteten; damit hatte er von Anfang an gerechnet – aber es würde nicht zu dem passen, was er von ihnen wußte. Wenn es geschah, dann aus den Tiefen irgendeiner Mri Logik heraus, die diese beiden Mri ihm gegenüber nie gezeigt hatten, selbst dann nicht, wenn sie bitter provoziert worden waren.
    Die Zeit für Bedauern war lange vorbei. Es gab nur noch wenig Zeit für ihn, etwas zu tun. Er wischte sich mit dem Handrücken über die verschleierten Augen. Während der letzten vier Tage hatte er hin und wieder ein Nickerchen gemacht, wenn er konnte, aber er hatte nicht im Bett geschlafen, hatte sich nicht getraut, nicht, solange die Lage an Bord im Fluß war, mit zwei freien Regul-Schiffen im System und einem nervösen Menschenschiff in seinem Gefolge.
    Er setzte sich an die Konsole, rief Daten von den Instrumenten ab, die in ihren geschäftigen Sequenzen aufblitzten, sah, daß sie zur Transition bereit waren, das Leitsystem auf den Bezugsstern ausgerichtet und bereit, den Sprung zu machen, sobald die anderen Systeme der FOX den Computer darüber informierten, daß sie weit genug von der nächstliegenden grö- ßeren Masse entfernt waren. Das konnte noch einen Tag dauern: automatische Toleranzbereiche waren größer, als sie sein mußten. Aber länger würde es sicherlich nicht dauern.
    Von soweit draußen war Kesrith im Sonnenglanz untergegangen, und das rote Arain erlangte seine angemessene Unbedeutsamkeit im stellaren Vergleich, ein bloßes Grenzleuchtfeuer für Menschen, das den Grenzbereich der menschlichen Territorien kennzeichnete, ein Stern, umkreist von einer spärlich bevölkerten Welt und verschiedenen anderen, auf denen nichts lebte.
    Und einer der Schirme zeigte das Schemabild, auf dem die Position der Regul als weiter draußen erschien, als sie inzwischen hätten sein müssen: sie vollzogen eine vorsichtige Annäherung. Er kümmerte sich nicht um die Position der Regul; sie waren weit entfernt im System und kein Teil dessen, was ihn beschäftigte.
    Auf einem anderen Schirm tauchte das winzige Objekt auf, das der Reiter SANTIAGO von der SABER war, sein treuer Schatten.
    Er war jetzt näher dran als bisher.
    Er biß sich auf die Lippe, sein Herzschlag beschleunigte sich, denn er wollte die Funkstille nicht brechen oder einen Streit mit seiner Eskorte beginnen: die Mri waren auf freiem Fuß. Aber die Tatsache der Mri veranlaßte ihn zu einer raschen Konsultation des Computers, und er fluchte vor sich hin und langte nach dem Kom-Schalter.
    »SANTIAGO«, signalisierte er. »SANTIAGO, hier FOX. Bitte halten Sie größeren Abstand. Sie sind auf meinem Scanner, und Ihre Masse wird von meinen Instrumenten registriert. Sie verhindern Sprung.«
    Es gab eine lange Pause. »Wir kopieren«, antwortete die SANTIAGO und machte anscheinend eine Pause zur Konsultation. »Hier Zahadi. Möchte Sie darüber informieren, daß sich bei uns Schwierigkeiten entwickeln.«
    Der Kapitän der SANTIAGO. Die Kälte der Vorahnung durchfuhr Duncan. »Erklären Sie!« forderte er Zahadi auf.
    »FOX«, kam die Stimme zu gegebener Zeit zurück. »Ich setze Sie davon in Kenntnis, daß keines der Regul Schiffe anflugbereit ist. Hulagh ist mit der Fähre auf die Station gekommen. Situation dort außerordentlich angespannt. Hulagh hat verlangt, an Bord des Regul Schiffe SIGGRAV gehen zu können. Stavros' letzte Nachricht wie folgt: An Bord gehen wird erlaubt werden. Alle Bedingungen für Sondermission sind unverändert. Weitermachen! Botschaft nach Erhalt vernichten!«
    »SANTIAGO, wir sind zum Sprung bereit. Situation andernorts irrelevant. Sie verhindern den Sprung. Bitte verlassen Sie Scannbereich!«
    »Wir kopieren«, erwiderte Zahadi.
    Es folgte ein langes Schweigen. Duncan wartete und beobachtete die Scanneranzeige. Nichts veränderte sich. Er wiederholte seine Forderung unbeirrt.
    Immer noch gab es keine Antwort. Die SANTIAGO befand sich nach wie vor im Scannbereich.
    Wieder schnippte er die Verbindung ein und verfluchte diesmal die SANTIAGO und alle, die sich an Bord befanden; die SANTIAGO blieb, wo sie war, benutzte stur ihre Masse, um ihn am Sprung zu hindern – dessen war er sich

Weitere Kostenlose Bücher