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Shon'jir – die sterbende Sonne

Shon'jir – die sterbende Sonne

Titel: Shon'jir – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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jetzt sicher.
    Stavros' Befehle – ein Schiff, dem Stavros nicht ganz Vertrauen konnte, an der Leine, vorsätzliche Verzögerung.
    Und die Mri würden kommen. Er überlegte, was geschehen würde, wenn Melein durch diesen Korridor kam, um mit den Dusei ihre Wünsche durchzusetzen. Niun wartete vielleicht, um nach seinen Waffen zu suchen; sie beide mochten eine Zeitlang warten und die Rückkehr ihrer Kraft abwarten: Niun konnte kaum gehen, und Melein konnte es vielleicht gar nicht. Es war zuviel der Hoffnung, daß sie nicht eingreifen würden.
    Stavros' Einmischung. Stavros kannte ihn, vertraute ihm nicht genug, um ihn ohne Behinderung davonfliegen zu lassen.
    Und in plötzlich aufblitzendem Begreifen hieb er den Scanner auf Maximum. Ein sich bewegender Punkt tauchte an der Grenze des Feldes auf und nä- herte sich rasch.
    Er fluchte und gab einen panischen Anruf an die SANTIAGO ein, beschwerte sich darüber.
    »FOX, FOX«, kam endlich die Antwort. »Hier SABER über SANTIAGO, zugewiesene Eskorte. Erbitten Bestätigung.«
    Duncan beugte sich vor und justierte den Scanner, die andere Hand zusammengeballt. »SABER, hier FOX. Eskorte nicht Inhalt meiner Befehle. Ziehen Sie sich zurück, ziehen Sie sich zurück!«
    Es gab zur erwarteten Zeit keine Bestätigung. Nichts.
    Die SABER veränderte ihren Kurs nicht.
    »Erbitte Erklärung«, sendete Duncan.
    Keine Antwort kam. SABER setzte den Abfangkurs fort. In sehr kurzer Zeit würde es für Duncan keine Wahl mehr geben.
    Er fluchte über sie. »SABER«, drängte er. »SABER, geben Sie folgende Nachricht an SANTIAGO weiter. Ziehen Sie sich aus meinem Scanbereich zurück! Wiederhole: Ziehen Sie sich aus meinem Scannbereich zurück! Dieses Schiff ist sprungbereit und Ihre Masse wird registriert. Erbitte offiziellen Logbucheintrag folgender Nachricht: SANTIAGO, Sie haben fünf vorhergehende Warnungen mißachtet. In fünfzehn Minuten werde ich dieses Schiff durch manuelle Überbrückung springen lassen. Wenn Sie nicht sofort Fluchtmanöver durchführen, werden Sie von meinem Feld eingefangen werden. Ich rate Ihnen, sich zurückzuziehen. Fünfzehn Minuten laufen.«
    Die Sekunden tickten dahin. Duncans Hand schwitzte auf dem Überbrückschalter. Der Punkt, der die SANTIAGO darstellte, fing an, sich fortzubewegen, aber die SABER näherte sich weiterhin rasch.
    »FOX«, hörte er. »Hier SABER, Koch spricht. Setze Sie hiermit davon in Kenntnis, daß diese Operation ab jetzt auch unsere ist. Wir sind angewiesen worden, Ihnen zu folgen. Befehl des Ehrenwerten G. Stavros, Gouverneur der Kesrith-Gebiete.«
    Es traf ihn in der Magengrube: O Gott, raus hier, raus hier! wünschte er entweder den anderen oder sich, das wußte er nicht. Er zitterte unter der Anstrengung der lange gehaltenen Handstellung.
    Ein Kriegsschiff von einem Kilometer Länge mit einem Begleit-Scout. Er beobachtete, wie sich die SABER näherte, noch nicht nah genug, daß ihre große Masse registriert wurde, aber näherkommend. Sie kamen auf der Spur der SANTIAGO heran, und die SANTIAGO, nicht sternflugtauglich, würde sich ankoppeln und auf der plumpen Konstruktion der SABER in den Sprung reiten.
    Kriegsschiffe, keine Sondermission. Er war zu einem Lotsen für Kriegsschiffe gemacht worden!
    Nein, nein, nein! tobte er innerlich über die andern, und in einer sowohl impulsiven wie auch bedachten Handlung rammte er die Hand nach vorne und hieb die Handüberbrückung.
    Sprung.
    Er hielt sich am Schaltpult fest, während ihm alle Teile seines Körpers gleichzeitig Lügen erzählten, während die Wände wie Wasser zerflossen, während Formen sich in sich zu winden schienen und es keinen Raum gab; und wieder gab; und sich das Zerfließen wieder umkehrte und sich alle Formen zurück in den Normalzustand wanden.
    * * *
    Die Sterne auf den Schirmen waren andere. Duncan zitterte unter der Desorientierung, kämpfte sich daraus hervor wie ein Mann, der aus einem Gefecht im tiefen Raum hervorflog.
    Er griff nach den Scannerkontrollen, während das winzigste Ungleichgewicht in seinem Körper Schwindel auslöste und dem Eindruck, daß immer noch Zwischenräume existieren, in die er stürzen konnte, weder hinauf noch hinab. Wenn im Sprung Zeit verging, nahm der Verstand sie nicht wahr, nahm nichts davon aus dem Abgrund heraus mit, nur dieses schreckliche Verdrehen nach innen. Er ließ den Scanner schweifen.
    Nichts war da außer dem Klang der Sterne.
    Da war nichts.
    Er sackte im Polster zusammen und kämpfte gegen die emotionale

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